Du stellst Dich gar nicht so dumm an

… Mit diesem Lob adelte mich heute morgen Torben, nachdem ich mit ihm das erste Mal im Freibad gewesen bin. Im Freibad, das sich gerade mal ca. einen Kilometer von meinem Zuhause entfernt befindet und in dem ich den 20 Jahren, die ich jetzt in Oldenburg lebe, noch nie gewesen bin.

Weil ihm das Wetter zum Laufen zu schlecht war, schrieb mir Torben gestern sehr bestimmend, dass wir heute schwimmen gehen. Da bin ich noch vom Kleinen Bornhorster See ausgegangen, Torben wollte aber ins Schwimmbad und ich ahnte Schlimmes. Dort sollte ich dann nämlich mal kraulen und nach ein paar Zügen sagte er mir, dass er nicht genau erkennen könne, was für ein Schwimmstil das sein solle 😳 Beim Brustschwimmen sah das zwar schon besser aus, aber er sagte, dass ich ja kraulen lernen wollte.

Torben stellt sich als guter Schwimmlehrer heraus und er nahm mir ruckzuck, das Unbehagen davor mit dem Kopf unterzutauchen. Mit Gesicht unter Wasser und angehaltenem Atem lernte ich von ihm dann die ersten richtigen Kraulzüge und es funktionerte nach einigen Korrekturen wirklich gut. Auch das Ausatmen unter Wasser bekomme ich schon hin. Was noch fehlt ist die schwierigste Disziplin, das Einatmen im richtigen Moment. Das haben wir heute nur ganz kurz angerissen.

Nichtsdestotrotz bin ich nach der heutigen Dreiviertelstunde richtig happy, dass die ersten Schwimmzüge unter professioneller Anleitung so gut geklappt haben. Auch wenn mir mein Gepaddel im Kleinen Bornhorster See in Sachen Kraulen nichts gebracht hat, so habe ich über die letzten Wochen dort immer etwas ein Gefühl fürs Wasser entwickelt. Wenigstens das kam mir heute zugute. Bedauert habe ich gegenüber Torben nur, dass wir jetzt erst so spät erste Mal ins Freibad gegangen sind. Offiziell endet die Freibadsaison nämlich schon am 12.09., wenn sich nicht noch schöneres Wetter einstellt, dann könnte sie noch verlängert werden. Aber besser spät als nie und vielleicht kann ich das Ganze ja auch noch im Hallenbad fortsetzen. Nach heute habe ich nämlich die Ahnung, dass mir das wirklich Spaß machen könnte 🙂 Schließlich äußtere Torben schon die Sorge „Nicht das Du noch besser wirst als ich“. Hahahaha, wenn ich sehe wie irre schnell und elegant er durchs Wasser pflügt, braucht er in diesem Leben sicher keine Angst davor haben 🙂 Ich muß es ja wirklich überhaupt erstmal lernen.

Ansonsten hielten sich meine sportlichen Aktivitäten diese Woche in Grenzen. Einmal war ich noch um die 23 km mit dem Fahrrad unterwegs und bin einmal zum Kleinen Bornhorster See geradelt und habe dort etwas „gepaddelt“. Gestern bin ich nach eineinhalb Wochen eine kurze Runde laufen gewesen. Das war auch schön. Die Lichtstimmung war bezaubernd und die 8,6 Barfußkilometer ein Genuß.

Das Schönste: Nach dem gestrigen Lauf und dem heutigen Schwimmen ist die bleiernde Depression, die die ganze Woche auf mir lag, abgefallen. Wahnsinn, Sport macht einfach glücklich ❗

18 Kommentare zu “Du stellst Dich gar nicht so dumm an

  1. Oh, lieber Volker, die schönste Meldung kommt am Schluss! Wie schön, dass deine Depression sich verflüchtigt hat! Das muss sich sehr befreiend anfühlen.

    Wenn Schwimmexperte Torben meint, dass du ein Talent für‘s Schwimmen hast, dann wird er Recht haben. Super! Ich sehe schon, wie aus dir ein Triathlet wird. 😄
    Da bekomme ich ein richtig schlechtes Gewissen. Wir hätten nämlich auch einige Freibäder in der Nähe…und mir gehen langsam die Ausreden aus… 😄

    Liebe Grüsse aus dem kühlen Mölln!

    • Liebe Catrina,

      jetzt hoffe ich nur, dass die Verflüchtigung etwas Bestand hat 🙂

      Hihi, ich glaube jetzt übernimmt das Fahrradfahren die bisherige Rolle des Schwimmens. Mit meinem Rennrad bin ich nie so richtig warmgeworden 🙂

      Wieso schlechtes Gewissen? Nur weil ich nach zwanzig Jahren erstmalig im Freibad bei mir in der Nähe war? Du läufst doch schon viel mehr und erfolgreicher als ich 🙂

      Liebe Grüße aus dem ebenso kühlen Oldenburg
      Volker

  2. Lieber Volker,
    jetzt gehts aber so richtig los! Hihi – das hat Torben sehr klug gemacht. Dich erst im See rumplantschen lassen, damit sich die Liebe zum nassen Element entwickeln kann und dann ab ins Freibad und Schwimmtraining! 😀
    Wenn du es schon schaffst den Kopf unter Wasser zu halten hast du auch den ersten großen Schritt schon gemeistert. Der Rest kommt nach und nach, dazu hast du den ganzen Winter Zeit, im Hallenbad zu üben! 😉
    Und noch viel besser – die wiedergekehrte Leichtigkeit! Wie schön, das freut mich für dich! 🙂

    • Liebe Doris,

      Torben ist schon kein Dummer, aber diese Taktik hatte ich nicht erkannt 😀

      Das es mit dem Kopf unter Wasser halten so schnell klappt, hätte ich wirklich nicht gedacht. Kurios 🙂 Jetzt brauche ich wirklich in Kürze nur noch ein Hallenbad mit einem Becken, in dem ich den richtigen Schwimmern nicht im Weg bin, um weiter zu üben und in das ich ohne zuviel Coronamumpitz reinkomme. Ich habe da wohl Blut geleckt, vorausgesetzt ich bekomme das noch ordentlich mit der Atmung hin 🙂

      Das die Dumpfheit mal von mir abgefallen ist, ist ein Segen. Ich genieße es erstmal, mache mir aber auch keine Illusionen, nachhaltig wird das wohl leider noch nicht sein. Ich arbeite weiter dran.

      Liebe Grüße
      Volker

  3. Lieber Volker,
    huch, was geht denn da ab? Nicht dass du den Laufschuhen untreu wirst und dir nachher die Schwimmhäute wachsen… ;-)! Sicher trägt dazu viel bei, wenn dir ein Kundiger die Finessen der Schwimmerei erklärt. Das klang ja auch schon öfter bei Doris an. Und wenn man dann merkt, wieviel besser die Sache mit dieser Anleitung fluppt, kommt bestimmt Freude auf. Super!
    Noch mehr Freude kommt bei mir angesichts deiner letzten Zeilen auf! Ach das wäre super, wenn das Tal durchschritten ist und du wieder dauerhaft Spaß am Leben haben kannst. Also weiterschwimmen, weiterradeln, weiterlaufen, go Volker go!
    Liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,
      ich überrasche mich selber immer wieder am meisten und komme aus dem Staunen so manches Mal nicht heraus, wie und was sich in meinem Leben so alles wandelt 😀
      Die fachliche Anleitung ist beim Schwimmen einfach Gold wert, im Gegensatz zum Laufen steckt doch etwas mehr an Technik dahinter.
      Was das Tal anbelangt, da werden sicher noch ein paar Täler folgen, aber es tut einfach sehr gut zumindestens mal für eine Zeit wieder auf einem Berg zu stehen.
      Meine für heute geplante Radtour hat der Regen torpediert, aber ich tue in Sachen sportlicher Bewegung was ich kann 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  4. Moin Volker, der letzte Satz gefällt mir am besten, sehr erfreulich das zu lesen 🙂
    Und ich finde es richtig klasse, dass Torben dich laaaaangsam aber gezielt zum Schwimmen bringt. Nachdem ihr beide so viele Kilometer zusammen gelaufen seid, ist das ja fast die logische Konsequenz, dass du auch was von seiner Lieblingsdisziplin mitbekommst.
    Kraulen ist gar nicht so schwer, bleib mal dran, ist wie mit dem Laufen, erstmal die Grundlagen verinnerlichen und dann gehts bald wie von selbst.

    • Moin Oliver,
      der letzte Satz gefällt mir selber auch, auch wenn ich bezüglich der Nachhaltigkeit noch sehr skeptisch bin. Ich kenn mich ja schon ein paar Tage länger. Aber ich arbeite weiter dran-

      Für jemanden, der dem Element Wasser bezüglich des sich darin bewegens fast Zeit seinens Lebens mit einer gewissen Skepsis gegenüberstand, ist das was Samstag geschehen ist ein kleines Wunder. Aber jetzt könnte ich mir wirklich vorstellen, dass ich die Kurve kriege. Ich bin zuversichtlich.

      Liebe Grüße
      Volker

  5. Sport macht glücklich – genau so ist es Volker! Da ist es doch egal ob es laufen oder schwimmen ist. Du überholst mich bestimmt ganz schnell mit dem Kraulen, denn ich finde es trotz aller fachkundigen Anleitung unglaublich schwer da irgendwie elegant durchs Wasser zu schweben. Toll, dass es so gut geklappt hat und Dir Spass macht. Weiter so!

    • Liebe Roni,
      es geht mir überhaupt nicht darum irgendwann mal irgendwenn zu überholen, ich würde es einfach nur ganz gerne können, um es dann für mich selber genauso betreiben zu können wie das Laufen 🙂

      Deshalb hoffe ich, dass mir der Spaß erhalten bleibt und ich es bald einigermaßen beherrsche. Noch sind da ein paar Hürden zu überwinden, aber ich bin zuversichtlich 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

      • Geht mir genauso. Ich würde es irgendwann gern können, aber es steht doch deutlich hinter dem Laufen an :). Viel Erfolg!

  6. Schwimmen macht meiner Meinung nach sogar besonders froh (glücklich ist mir ein wenig zu hochtrabend 😉 und ausgeglichen. So ein bisschen wie eine Medizin, die im Anfangsstadium einen Schub abfangen kann.
    Wenn bei mir Reizüberflutung die Sinne aufmischt und dunkle Schatten die Stimmung absacken lassen, dann phantasiert mich mein Hirn ohne Zutun gelegentlich ins Wasser und spult gedanklich sanfte, gleichmäßige Schwimmbewegungen ab.
    Tatsächlich hilft ein darauf folgender Schwimmbadbesuch häufig dabei, aus dem Stimmungstief rauszukommen bzw. es nicht zu schlimmerem werden zu lassen. Das Bad sollte natürlich nicht gerade überfüllt oder von kreischenden Kinderbanden bevölkert sein 😀

    Faszinierend, wie sich der ehemalige Wassserhasser Volker entwickelt ….

    • Liebe Lizzy,

      wenn man seit längerer Zeit immer irgendwie im Tief rumkrebst, dann erhöht sich offensichtlich so ein Schwimmerlebnis, gepaart mit dem Lauf vom Vortag schon zum Glück.
      Aber interessant zu erfahren, wie es Dir mit dem Schwimmen geht und ich bin gespannt, ob es sich für mich so wiederholen wird. Die Voraussetzung eines nicht gerade überfüllten Bades, möglichst ohne Kinderhorden unterschreibe ich dabei. Da hatten wir Samstag Glück, dass es keine 15° hatte und teilweise regnerisch war.

      Diese Faszination teile ich mit Dir, ich kann es selber noch gar nicht fassen 🙂
      Liebe Grüße
      Volker

  7. Lieber Volker,

    oh, wie freue ich mich deinen letzten Satz zu lesen und hoffe, dass es möglichst langanhaltende Nachwirkungen hat! Möge es nicht nur eine momentane Anhöhe sein, auf der du dich befindest, sondern ein richtig langer Höhenzug! 😉

    Aber ein klein wenig habe ich Befürchtungen, dass du zum Schwimmer mutierst und uns als Läufer verlustig gehst! 😥 Da habe ich gehofft, dass sich Torben unter deinen Fittichen zum Läufer entwickelt … und jetzt sowas … da ist nachher Torben noch erfolgreicher dich zum Schwimmer zu machen! 😛

    Nee, Spaß beiseite. Natürlich freue ich mich auch diesbezüglich mit dir. Die ersten Schritte sind gemacht und bald hast du es drauf!

    Sag mal dem Torben einen schönen Gruß und vielen Dank!!!

    Ich könnte ja auch noch ein paar Tipps gebrauchen. 😆 Für lange Kraulstrecken müsste mein Beinschlag in Richtung Schleppschlag verbessert werden, ich komme immer viel zu schnell außer Atem, weil ich mit den Beinen viel zu aktiv bin. 100 m oder auch mal 200 m gehen gut … aber dann! – Muss wohl die Schwimmsachen mitbringen, wenn ich euch mal besuche?!? 😉

    Auf jeden Fall wünsche ich dir weiterhin viel Spaß, egal ob du läufst, radelst, oder schwimmst. Sport macht definitiv Spaß!!! 🙂

    LG Manfred

    • Lieber Manfred,

      ich werde das Laufen sicher keinem anderen Sport unterordnen. Aber falls ich mit dem Schwimmen wirklich wärmer werde als mit dem Rennradeln, hätte ich eine Alternative, die sich dank Hallenbädern auch im Winter praktizieren läßt.

      Torben zum Läufer zu bekehren war von Vornherein zum Scheitern verurteilt und auch nicht meine Absicht. Es galt nur die Zeit der geschlossenen Schwimmbäder zu überbrücken. Als Schwimmer ist er sehr gut drauf, aber sein Bewegungsapparat taut leider nur bedingt fürs Laufen.

      Die Beine sind beim Kraulen ja gar nicht so wichtig, im Gegensatz zu Dir bewege ich sie recht wenig, da braucht es auch noch Übung. Wenn Du uns besuchen kommst, nimmt eine Badehose ja nicht soooo viel Platz im Gepäck weg 😉

      Auf den Spaß an der Bewegung ❗
      LG Volker

  8. Lieber Volker,
    ich wusste es doch! Aus dir wird noch ein richtiger Schwimmer 🙂
    Und es besteht große Hoffnung. Als ich meine erste Stunde mit Trainer hatte sagte der folgendes: „Das sieht sehr elegant aus was du da machst! Ist aber leider völlig nutzlos!“ 😆
    Ich schätze der Torben hat Recht: er sollte Angst vor dir haben 😈
    Ich habe deine letzten zwei Sätze jetzt mehrfach gelesen. Einfach herrlich!
    Liebe Grüße
    Helge

    • Liebe Helge,

      schaun wir mal, dann sehen wir schon. Wenn es mir irgendwann einmal gelingt mehr Luft als Wasser einzuatmen und im Moment des Atmens die Schwimmbewegungen weiter koordiniert zu bekommen, könnte das noch was werden. Solange heißt es üben, üben, üben 😀

      Immerhin hat es bei Dir zu Anfang schon einmal sehr elegant ausgesehen, somit warst Du mir da schon etwas voraus, auch wenn es nutzlos war 😆

      Vor mir muß doch niemand Angst haben, erstrecht kein Torben, und erstrecht nicht beim Schwimmen. Er ist so schnell und gleitet so mühelos durchs Wasser, dass ist einfach nur der Hammer.

      Im Moment geht es mir tatsächlich etwas besser, ich hoffe, ich kann es in den Urlaub retten 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

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