Es ist noch verhältnismäßig früh am Abend. Ich liege in meinem Zimmer auf dem Bett, auf dem Rücken, die Arme hinterm Kopf verschränkt. Durchs Fenster scheint die Sonne auf mein Gesicht, sorgt hinter den geschlossenen Augenlidern für einen warmen Terracotta-Farbton, mal heller, mal dunkel. Ab und zu mischt sich auch etwas helles Sonnengelb darunter. Dann schiebt sich eine Wolke vor die Sonne und die Terracotta-Töne weichen einem sensationallen, hellen Stahlblau mit einem Hauch von Weiß, wie zarteste Schleierwolken. Ein Blau wie ein wolkenloser Himmel über dem Meer. Wenige Momente später verwandelt sich dieses Stahlblau in ein strahlendes Königsblau. Das Stahlblau und das Königsblau haben eine unfassbare Tiefe, in die ich am liebsten versinken würde. Aber bevor es dazu kommt, ist die Wolke wieder weg und die warmen Farben sind wieder da. Bis zur nächsten Wolke …
Wenn Ihr nun denkt „Was schreibt der Typ denn da?“. Was macht er mitten im Sommer schon frühabends im Bett? Und was redet er da von Farben? Ist er auf Drogen? Ist er unter die Esoteriker gegangen? Ist er krank? Nun, letzteres ist der Fall. Keine Sorge, nichts schlimmes, ich bin auch schon wieder auf dem Weg der Besserung. Aber jetzt gehöre ich auch in den Club:
Ausgerechnet auf einer Fahrradtour am vergangenen Mittwoch ereilten mich die ersten Symptome. Ich bekam plötzlich heftige Schmerzen im Bereich Schultern und unterer Rücken. Da schob ich es noch auf das fürchterliche Wetter. Bei wolkenverhangenem Himmel war es schwül und heiß. Tatsächlich wurde es nach einer Pause in einem Café mit zwei Stücken Kuchen und einem halben Liter eiskalter Cola erstmal wieder besser. Abends taten mir dann auch die Beine weh und ich bekam 37,9 ° Fieber. Da mir schon was schwante, machte ich einen Schnelltest: Negativ. Bis zum nächsten Mittag, da war ein erneuter Test positiv und die Schmerzen in Buckel und Beinen schon wieder weg. Was einige Tage blieb war das Fieber, nicht sehr stark, in der Spitze erreichte es 38,0 °, dümpelte aber meist ein halbes Grad darunter. Die ersten zwei Tage hatte ich Kopfschmerzen und die wären schon das Unangenehmste gewesen, wenn sich nicht noch eine Rachenentzündung dazugesellt hätte. Die ist echt gemein, da sie das Essen und Schlucken sehr unangenehm macht. Auf der anderen Seite kommt mir etwas Diät ja auch nicht gerade ungelegen 😎
Morgen sind sieben Tage um und bis auf besagte, aber auch langsam nachlassende Rachenschmerzen und etwas Gehüstel scheint der Spuk vorbei zu sein. Die Medikamentierung bestand aus insgesamt vier Schmerztabletten für Kopf und Rachen und einer halben Tüte (bis jetzt) Hustenbonbons.
So ist nicht nur der ein oder andere Hustenbonbon gelutscht, sondern jetzt auch diese Infektion. Ein milder Verlauf wie man so schön sagt. Trotzdem, die besten Krankheiten taugen nichts, zumal diese schon fast an einen echten Männerschnupfen heranreichte und was das bedeutet, kann ja leider nur ungefähr die Hälfte meiner Leserschaft nachvollziehen 😆
Aber dieses Blau, bzw. diese beiden Arten von Blau, habe ich so noch nie hinter geschlossenen Augen gesehen. Aber wann liegt man auch schonmal mitten im Sommer frühabends mit Sonnenschein im Gesicht im Bett? Allein dafür hat sich C schon fast gelohnt. Naja … aber nur fast …
Die Einleitung mag ich. Hätte von mir sein können. 😀
Gute Genesung weiterhin. Bei mir war’s ähnlich.
Moin und willkommen auf meinem bescheidenen Blog. Freut mich, wenn die Einleitung gefallen hat 😉
An der Genesung arbeite ich weiterhin!
Viele Grüße
Volker
Ha, da ist also die Lösung des Cliffhangers, lieber Volker!
Eine coole und unerwartete Wendung der Geschichte. Jetzt hast du es endlich hinter dir! Super.
Hoffen wir nur, dass jetzt nicht zu viele Varianten herumschwirren und wir alle immer wieder krank werden,
Jetzt aber hopp, aus dem Bett! Keine Blaustudien mehr, jetzt geht’s auf zum Schwimmbad. Und dein Fahrrad wartet auch sehnlichst auf dich!
Liebe Grüsse aus dem bewölkten Zürich!
So so, liebe Catrina, Du findest meine schwere Corona-Infektion als cool? 😉 Aber genauso sehe ich es auch, jetzt hab ich es so gut wie hinter mir. Hoffen wir, dass es jetzt nicht ständig wiederkehrt, aber immerhin bin ich ja auch schon zweieinhalb Jahre davongekommen 😉
Solange der Rachen noch entzündet ist und so lange, wie heute, die Schnelltests noch ein positives Ergebnis auswerfen, halte ich mich mit Schwimmbadbesuchen und Radeleien lieber noch zurück. Besser is das.
Liebe Grüße aus dem bewölkten Oldenburg
Volker
Gute Besserung! 🙂
Danke schön! Alles gute auch für Dich und Deinen Mann!
Danke schön 🙂
Sehr sehr gerne!
Lieber Volker,
auf dem Bett liegend vor sich hinzuträumen, könnte ich auch bringen, ohne krank zu sein, auch um diese Tageszeit! 😉 Meist gönnt man es sich nicht, lässt sich vom Alltag zu sehr treiben. – Blöde war es bei dir, dass es eine Krankheit verursacht hat! 😥
Du beschreibst es relativ gelöst und scheinst über den Berg zu sein. Auch war ja dein Fieber nicht allzu hoch, da habe ich von ganz anderen Fällen gehört und gelesen! Die Rachenentzündung war da ja viel doofer! Hat es etwas gebracht, das mit dem weniger essen?
Ich wünsche dir weiterhin gute und vor allem tiefgreifende Besserung! Dein Immunsystem weiß jetzt Bescheid und kann in Zukunft schneller reagieren, hat auch was!
… und fürs weitere, Männerschnupfen muss nicht sein, wäre übel … willst doch wieder raus zum Schwimmen und Radeln und hoffentlich bald auch zum Traben!!!
In diesem Sinne
ganz liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
immerhin war die verursachende Krankheit für die zufällige Wahrnehmung dieser Farbenspiele ja nicht so schlimm, sonst hätte ich da wohl auch kein „Auge“ für gehabt 😉
Ich kann es auch relativ gelöst schreiben, da es mir während der ganzen Zeit nicht wirklich schlecht ging und ich mich auch nicht matschig und schlapp gefühlt habe. Diese ekelige Rachenentzündung hätte sich das Sch…C aber sparen können. So what, auch die vergeht.
Männerschnupfen hin oder her, ich würde mich freuen, wenn ich bald wieder raus kommen. Das Nichtstun fängt langsam an mich zu stressen.
Ganz liebe Grüße zurück und einen ebenso lieben Dank
Volker
Lieber Volker,
auch auf diesem Kanal nochmals gute Besserung! Scheint ja inzwischen fast dazuzugehören, sich dieses Erlebnis einzuhandeln. Ich kenne welche, da haben gleich 2x …
Hauptsache, es war bei dir halbwegs milde und der Rest klingt auch bald ab. Ich drücke dir die Daumen!
Ganz liebe Grüße
Elke
Danke liebe Elke!
Ich kenne inzwischen auch eine, die es das zweite Mal hat. Aber ich bin ja ein bescheidener Mensch, mir würde wirklich einmal genügen 🙂
Es wird schon wieder, Unkraut vergeht nicht 🙂
Bleibt feiter fit in der Schweiz und liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
oh wie schön. Nicht, dass du krank bist, aber die Beschreibung deines völlig neuen Farberlebens. 😀
Wie schön, dass du gestern noch vorbeigeschaut hast, so konnte ich sehen, dass du guter Dinge bist. Und noch einen Tipp: wenn du keinen positiven Schnelltest mehr haben willst – einfach keinen mehr machen! 😉
Liebe Doris,
dieses Blau, bzw. dieses beiden Blaus habe ich noch nie erlebt. Dabei ist es ja nicht das erste Mal, dass einem die Sinne ins Gesicht blinzelt und man die Augen dabei geschlossen hat.
Das kam mir gestern ganz spontan in den Sinn, mal eben reinzuschauen. Es war kein Fehler 😀
Danke für den Tipp, aber ich will mich doch nur etwas absichern in Bezug auf den Kontakt zu meiner Mutter 🙂
Liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
ich hatte mir ja schon sowas gedacht bei deinem Cliffhänger. Jetzt hast du es hinter dir. Ich drücke auch die Daumen, dass es erstmal bei einmal bleibt! Das es aber die Farbwahrnehmung verändert ist krass. Blau sieht man ja sonst nie hinter den Augenlidern.
Gute Besserung!
Liebe Roni,
meinst Du, dass die Farbwahrnehmung etwas mit Corona zu tun hat? Dann müßte ich mir das ja öfters wünschen, so schön wie dieses Blau war. Aber ganz ehrllich: Dann lieber doch kein Blau und fit und gesund 🙂
Danke Dir und liebe Grüße
Volker