Neustart

Was für ein (Lauf-)Jahr! Mein letzter Lauf war am 22.07.22. Im ganzen Jahr gab es gerade mal zwei Läufe im zweistelligen Bereich, einmal im Februar mit 10,2 und im März mit exakt 10 km. Auch der letzte Blogbeitrag liegt weit zurück. Am 11.08.22 berichtete ich von Krisenzeiten, die mehr jedliche Kraft und Motivation raubten an der Bloggerwelt teilzunehmen, während die Ferse ein Laufen eh nicht zugelassen hat.

Was ist in der Zwischenzeit geschehen? Jens ist zum Großteil wieder hergestellt und gesund. Meine Medikatmentenumstellung ist nach massiven Startschwierigkeiten jetzt mit einer recht hohen Dosis ein Erfolg und mir geht es gut wie schon seit zweieinhalb, drei Jahren nicht mehr. Erst jetzt, wo es mir besser geht, kann ich erkennen, wie besch…eiden es mir in den letzten Jahren ging und das auch über den genannten Zeitraum hinaus. Beeinträchtigungen sind aber noch da und ob diese jemals wieder ganz verschwinden werden, steht in den Sternen. Aber ich kann wieder Freude am Leben empfinden, unfassbar und schön, allerdings gepaart mit einer Angst, dass es wieder abwärts geht. Mir selber zu vertrauen, dass muß ich überhaupt erstmal wieder lernen.

Zu Beginn meiner Besserungsphase und der Stabilisierung von Jens waren wir acht Tage im Urlaub an der Ostsee. Dieser Urlaub war in allen Belangen ein Traum. Wir hatten eine Ferienwohnung in einem alten Herrenhaus gebucht. Diese Herrenhaus stand irgendwo im Nirgendwo. Ruhe, eine wunderschöne Wohnung ohne Fernseher, phantastische und liebenswerte Gastgeber, tolles Wetter und die Nähe zur Ostsee bescherten uns genau das was wir brauchen: Erholung pur. Einziger Wermutstropfen: Leider konnten wir nur acht Tage bleiben.

Kurz danach ging es für mich nach Berlin, war ich doch Gastgeber für eine Pasta-Party für einige Marathonis aus unseren Reihen. Ich hatte die große Freude Elke und Chris, Catrina und Kai und Manfred verköstigen zu dürfen, was wohl auch einigermaßen geklappt zu haben scheint 🙂

Am Marathontag war es mir leider nicht vergönnt vom Streckenrand aus die drei Läufer Elke, Catrina und Manfred in der Menge zu entdecken. Dabei habe ich zum Teil die selben verkleideten und sonstwie verrückten Läufer gesehen, die auch Elke und Manfred gesehen haben. Hier ein kleiner Bildercontainer.

Neben diesen Highlights ging die Zeit so dahin. Die Freibadsaison ist zu Ende und an die Hallenbadatmosphäre muß ich mich erst gewöhnen. Es ist teilweise recht voll und vor drei Monaten wäre ich bei so einem Wuhling gar nicht erst ins Wasser gegangen. Aber inzwischen ist doch schon etwas Sicherheit da, so dass ich bei „Feindberührung“ nicht gleich in Panik gerate.

Der Kleine Bornhorster See kam diesen Sommer komplett zu kurz und ich war nur am 30.09. noch einmal kurz drin, verbunden mit einer schönen Fahrradtour.

Nachdem meine rechte Ferse endlich einige Wochen friedlich war, wollte ich zum 01. Oktober wieder vorsichtig mit dem Laufen starten. Aber da meinte das linke Bein noch zu seinem Recht kommen zu müssen, kurz vor Berlin zerrte ich mir die linke Wade. Einfach so, ganz ohne Sport. Als das wieder okay war, schwoll mein linker Knöchel dick an und eine dort laufende Ader tat fürchterlich weh, so das auch diese Malesche erst wieder auskuriert werden wollte.

Aber am heutigen 12. Oktober konnte es endlich wieder losgehen. Als Kirsche auf der Sahnetorte war am Vortag auch meine neue Laufuhr eingetroffen. Nachdem meine zweite Garmin in Folge binnen recht kurzer Zeit mit Problemen aufwartete, habe ich mich erstmals vom Hause Garmin losgesagt und mir eine Coros Pace 2 zugelegt, mit der Oliver schon sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Praktischerweise kann die auch Schwimmbadbahnen zählen und ich bin schon gespannt wie das funktioniert 😎

Den ersten Lauf hat sie auf jeden Fall problemloser bewältigt als ich. Zwar war die Ferse ruhig, auch wenn ich zweimal meinte sie gespürt zu haben, aber bei so einem Neustart bin ich auch etwas hypochondrisch drauf, viel schlimmer war, dass ich das Gefühl hatte wie eine alte Dampflok anzulaufen. Dazu kam noch das Gefühl als ich hätte unmittelbar vor dem Lauf erstmal einen deftigen Schweinebraten mit Klößen gegessen. Fünf Kilometer bin ich getrabt und konnte mir zuhause auf dem Smartphone anschauen, dass sich mein geschildertes Empfinden auch in den Laufdaten wiederspiegelt. Niedriges Tempo, hoher Puls. Meine Güte, hat mir das Schwimmen denn gar nicht über die Zeit geholfen? Und wenn doch, wie hätte es erst ohne Schwimmen ausgesehen 😯

Aber ich will mal nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, immerhin war die letzten eineinhalb Kilometer so etwas wie ein Lauffluß erkennbar 🙂 Außerdem addierten sich noch 22 Fahrradkilometer dazu, weil ich in mein Lieblingslaufrevier geradelt bin und den Rückweg etwas ausgedehnt habe. Übers Wetter ließ sich auch nicht meckern 😎

Der erste Laufschritt ist also getan, schaun wir mal wie ich wieder reinkomme. Hoffentlich hält die Ferse.

14 Kommentare zu “Neustart

  1. Lieber Volker,
    die ersten (Lauf)schritte sind getan! Hurra!! 😀
    Das gute ist, es läuft dir ja nichts davon (hihi – Wortwitz) und du kannst dir mit deinem Wiedereinstieg soviel Zeit lassen, wie deine Ferse braucht. Zwischendurch können sich deine Gräten beim schwimmen mit Jens wieder erholen.
    Eurer Urlaub klingt wirklich paradiesisch. Wie schön, dass ihr ihn so genießen konntet. Ich habe mir gerade die Homepage angesehen – schon schön! 😉
    Und dann noch deine Lieblingsstadt mit all ihren bunten Läufern, das muss herrlich gewesen sein.
    Ich bin gespannt, was du über deine neue Uhr berichten wirst.
    Ich wünsche dir viele goldene Oktobertage! 🙂

    • Liebe Doris,

      den ersten Laufschritten folgten die zweiten, sogar schon etwas lockerer, aber immer noch mit etwas Unsicherheit behaftet. Morgen kommt das nächste Ründchen dran. Schaun wir mal.

      Die Uhr macht bis dato einen echt guten Job und hat auch sehr zuverlässig die Schwimmbahnen gezählt 🙂 Wenn ich etwas mehr Erfahrung mit ihr gemacht habe, werde ich sicher mal etwas über sie schreiben.

      Danke Dir ebensolche Tage und liebe Grüße aus dem fast schon sommerlich warmen Oldenburg
      Volker

  2. Lieber Volker,
    der Anfang ist immer das Schwerste. Ich spreche aus Erfahrung 🙂
    Und ja, Laufen ist eben ganz besonders fordernd für unseren Körper und wenn man ne Weile nicht gelaufen ist, dann fühlt es sich an wie Punkt 0.
    Das du zwischendurch meinst, die Ferse zu spüren ist normal. Zumindest wäre es das bei mir. Ich erinnere mich ja an fast nix, aber mein Schmerzerinnerungsvermögen ist unglaublich gut 🙄
    Du läufst und wartest irgendwie nur auf die Ferse, deine gesamten Nerven sind nach innen gerichtet und in Gedanken hast du die Ferse mit einem roten Pfeil markiert. Da hilft tatsächlich nur, Augen zu und durch. Schmerzerinnerung überschreiben. Das dauert ein bisschen, aber irgendwann kommt das Vertrauen zurück.
    Und die Puste auch. Um die solltest du dir gar keine Gedanken machen. Mach einfach langsam und ignorier den Schnitt.
    Ich freue mich sooo sehr, dass es dir wieder besser geht (und dem Jens auch 🙂 ). Ich kann deine Befürchtungen nachvollziehen, es ist wohl ähnlich wie mit der Ferse. Da muss erstmal das Vertrauen in einen selbst wieder aufgebaut werden.
    Du bist mein Held Volker!
    Wer sich aus dem dunklen Tal wieder hoch kämpft, der hat schon einiges geleistet. Und beim Laufen wird auch irgendwann die einstige Leichtigkeit zurück kehren.
    Ich jedenfalls drücke dir die Daumen und drücke dich ganz doll (wenn auch nur virtuell, ich hoffe, du merkst es trotzdem).
    Liebe Grüße
    Helge

    p.s. Ich musste so lachen bei „Feindkontakt“ im Wasser 😆
    Herrlich! Ich hoffe wir kommen irgendwann man zusammen zum Schwimmen.

    • Liebe Helge,

      der Vergleich mit der Markierung durch einen roten Pfeil trifft es sehr genau. War auch beim zweiten Lauf so. Ich hoffe nur, dass nicht noch eine rote Warnlampe anspringt.

      Das Hochkämpfen aus dem dunklen Tal wäre mir ohne das neue chemische Hilfsmittel nicht so schnell geglückt. Aber so kann man den Errungenschaften der Pharma doch auch mal was abgewinnen 😉 Soweit zum Heldentum 😆

      Zusammen schwimmen? Glaube mir, Helge, so langsam wie ich kannst Du gar nicht schwimmen 😳 Oder Du nimmst in der Zwischenzeit Feinkontakt auf 😆 😆 😆

      Danke für den deutlich spürbaren Drücker und
      liebe Grüße
      Volker

  3. Lieber Volker
    Der erste Laufschritt ist getan! Yuppee!
    Vor diesem Dampflok-Gefühl graut es mir auch, wenn ich dann mal wieder anfange zu laufen, aber da müssen wir wohl beide durch.

    Super, dass es dir wieder besser geht. Wie Doris musste ich mir das Herrenhaus genauer ansehen… wunderbar!

    Irgendwie habe ich in Berlin die lustigen Läufer verpasst. So cool! Die beiden Bier-Läufer gefallen mir am besten.

    Lass mich wissen, ob die Coros die Schwimmbahnen genau zählt. Die Garmin 245 ist da eher schwach. Sie zählt den Abstoss als eine Bahn, aber das funktioniert nicht immer gut.

    Liebe Grüsse aus dem nebligen Cape Town!

    • Liebe Catrina,

      fürchte das Dampflok-Gefühl nicht so sehr, weil wenn so eine Dampflok erst einmal in Fahrt ist, sieht das doch sehr kraftvoll aus und schnell ist sie auch noch 😀

      Ich war jetzt einmal mit der Coros schwimmen und sie hat die 850 m sehr korrekt gezählt. Wie sie das macht, weiß ich (noch) nicht, aber wenn das immer so funktioniert, kann und will ich nicht meckern.

      Liebe Grüße aus dem spätsommerlich warmen Oldenburg
      Volker

  4. Lieber Volker,
    ich würde sagen, es geht durchspürbar aufwärts bei dir und erfreulicherweise auch bei Jens! Möge aus dem Trend etwas Dauerhaftes werden!
    Das alte Gutshaus macht ja wirklich einen entspannenden und erholsamen Eindruck. Das ist bestimmt ein besonderes Flair, dort zu logieren.
    Und danke für die schönen Souvenirs an Berlin! Den Chinesen, die beiden Flaschen und das laufende Tor habe ich allerdings nicht unterwegs gesehen, die anderen dann schon. Auch wenn es schade ist, dass wir uns an der Strecke verpasst haben, dafür hatten wir einen super netten Vorabend!
    Klasse, dass du dich für einen ersten Lauf aufgemacht hast! Und nun MUSS ja auch die neue Uhr ausgelastet werden, sonst rostet sie ja ein! 😉
    Liebe Grüße und ein kräftiges weiter so!!!
    Elke

    • Liebe Elke,

      auf etwas Dauerhaftes hoffe ich auch sehr.

      Das Flair des Gutshauses war herrlich, aber das hatte ich ja schon zum Ausdruck gebracht 😎

      Inzwischen ist auch schon der zweit Lauf gelaufen und im Schwimmbad war die uhr auch schon aktiv. Also hoffe ich, dass sie trotz Chlorwasser nicht einrostet 😉

      Danke Dir und liebe Grüße
      Volker

  5. Lieber Volker,
    dein Bericht liest sich auch so gut wie schon lange nicht mehr und es gibt wieder Schafe und Bornhoster See (und natürlich auch Berlin und Urlaub.) Ich freue mich dass es dir wieder besser geht! Und dass die ersten Läufe sich wie Dampflock anfühlen ist doch normal – auch das gibt sich wieder.
    Auf die Uhr bin ich auch gespannt. Die Garmin zählt Bahnen aber sobal man irgendwelche Übungen macht schafft sie es nicht mehr. Ich glaube die zählt irgendwie zusammen mit Armbewegungen.
    Liebe Grüsse!

    • Liebe Roni,

      es ging mir ja auch schon lange nicht mehr so gut und ich sehr, dass es so weitergeht, damit ich Euch wieder reichlich mit Bildern von Schafen, Seen und Wiesen versorgen kann 😀

      Bei Catrina habe ich gerade schon geschrieben, wenn so eine Dampflok erstmal auf Touren ist, ist sie ja auch gar nicht schlecht unterwegs 😉

      Beim ersten Schwimmen mit der Coros hat sie die Bahnen sehr sauber gezählt, wie sie das macht, weiß ich allerdings (noch) nicht.

      Liebe Grüße
      Volker

  6. Lieber Volker,

    es ist schön, wieder mal was von dir zu lesen! … und du hast doch einiges Positive zu vermelden: die Medikamentenumstellung greift, ihr hattet einen schönen Urlaub, Jens geht es auch besser, du bleibst beim Schwimmen dran und du hast ein neues ‚Spielzeug‘, also ne neue Uhr! 🙂 Hab bestimmt was vergessen!? 😉

    Ich wünsch dir (auch), dass sich manches zu dauerhaft Positivem entwickelt! Deine (Medikamenten)Beeinträchtigungen sollen geringer werden und dann am besten verschwinden und dem Jens soll es auch immer besser gehen! (Mit dem Soll will ich mein Wunschdenken ausdrücken!) … und deiner Ferse richte bitte aus, dass sie nix mehr zu melden hat … und die anderen Körperteile sind jetzt hoffentlich auch durch! 😆

    … ach man, Berlin ist schon wieder sooo lange her, weiß schon gar nicht mehr … 😥

    Lasst es euch gut ergehen und
    liebe Grüße Manfred

    • Lieber Manfred,

      Du hast etwas vergessen: Ich habe tolle und liebe Laufblogger-Freunde, die mir die richtige Motivation geben!

      Danke für Deine guten Wünsche.

      Ach ja, Berlin, die Zeit rennt, wirklich schon soooo lange her!

      Laßt es Euch besser ergehen und liebe Grüße
      Volker

  7. Lieber Volker, soviele Pluspunkte und ein schöner Urlaub, da fällt es doch kaum ins Gewicht dass du dich (natürlich nach so langer Pause!) beim Laufen erstmal wieder eingrooven musst. Dein neues Helferlein am Handgelenk gefällt mir natürlich sehr gut, da wirst viel Freude dran haben, egal ob beim Laufen, Schwimmen oder Radfahren, die kann ja alles. Und der Akku hält laaaaaaaaaaaange 🙂
    Bleib dran, kümmert euch um eure Gesundheit, es geht alles in die richtige Richtung.
    Liebe Grüße, Oliver

    • Lieber Oliver,

      die Dauer des Eingrooven ist mir auch egal, Hauptsache es ist von Erfolg gekrönt 🙂

      Das neue Helferlein hat sich auch schon beim Laufen, Schwimmen und Radfahren bewiesen, bislang bin ich sehr zufrieden. Die Akkulaufzeit kann ich noch nicht beurteilen, ich bin gespannt.

      Die Richtung stimmt bei uns beiden. Möge es so weitergehen.

      Danke Dir und liebe Grüße
      Volker

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