Ups

… das war so gar nicht gewollt. Nach meiner kurzen Aua-Auszeit bin ich in dieser Woche wieder zur Laufnormalität zurückgekehrt. Mehr sogar, in den letzten sieben Tagen bin ich viermal gelaufen und dabei auf knapp 62 km gekommen. Das war definitiv so nicht geplant und ich hatte es so auch gar nicht auf dem Schirm. Aber mein Statistik lügt nicht und ich kann unverhofft  die laufstärkste Woche dieses Jahres verbuchen.

Bebildert sind aber nur zwei Läufe. Der vom Sonntag, wo sich der Sommer noch eine Auszeit gegönnt hatte, …

… und der heutige, wo der Sommer mit aller Macht wieder da war. Allerdings ein Sommer wie er besser nicht sein kann. 25° mit einer erfrischenden Brise aus Ost. Da läßt es sich laufen und der Start um kurz nach 17 Uhr machte auch die Sonnencreme entbehrlich.

Zuerst lief es durch die Bornhorster Wiesen entlang der Hunte, danach ging es durch die Marsch im Bereich Gellen, weiter entlang des Großen Bornhorster Sees und über das ländlich idyllische Bornhorst wieder zurück nachhause.

Mein Plan eines 20 + -Laufs ist damit aufgegangen. Meine nichtlügende Statistik hat mir nämlich erschreckender Weise auch verraten, dass mein letzter Lauf über 20 km schon über ein sagenhaftes Vierteljahr zurückliegt. Und da Berlin nun doch irgendwie so ganz langsam näher kommt, sollte ich auch allmählich in Quark kommen.

Apropos Quark, der kommt auch noch an meinem Unterschenkel zum Einsatz, um die allerletzten Reste meiner Unterschenkelmaleschen den Rest zu geben. Magerquark hilft da mal wieder mehr als alles andere. Faszinierend!

Mystischer Marsch

28.12.15 33

Meine kleine, bescheidene Erkältung legte sich in den letzten zwei Tagen zunehmend auf die Stimmbänder. Aus diesem Grunde entschied ich mich heute gegen einen Lauf, obwohl mein Körper unterhalb vom Hals nach Bewegung nur so lechzte. Deshalb habe ich mich für einen Marsch durch die Marsch entschieden. Automobil legte ich den Weg zurück, den ich sonst immer laufe, um durch die Bornhorster Wiesen zu spazieren. Leichter Nebel lag über dem Land und beschränkte die Sicht auf deutlich unterhalb des Horizonts.

Ich mag es, wenn das Grau des Wassers in das Grau des Nebels und das Grau des Nebels in das Grau des Himmels übergeht. Teilweise verlor sich das Auge in den einheitlichen Grautönen. An der Hunte ließen die Schwemmränder erkennen, dass das Wasser in den vergangenen Tagen recht hoch am vor Kurzem erhöhten Deich gestanden und den Weg komplett überflutet hatte.

Jüngst konnte ich in der Zeitung lesen, dass sich in den Bornhorster Wiesen zur Zeit ca. 1 Million Kubikmeter Wasser befinden. Klingt viel, ist es aber nicht, können diese Polderflächen doch bis zu 26 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Aber zurück zum Gang durch die mystisch anmutende Landschaft, dessen Stimmung erahnen läßt, warum in vergangenen Zeiten Fabel- und Sagengestalten entstanden sind 🙂 Ein die Hunte gen Oldenburg fahrendes Schiff, offensichtlich russischer Herkunft, verstärkte heute diese leucht schaurige Stimmung. Dieser rostige Kahn paßte bestens in das Nebelgrau.

Kann das jemand übersetzen? 🙂

Die wunderbare Stimmung wollte natürlich eingefangen werden und so ein Marsch läßt dazu natürlich erheblich mehr Zeit als ein Lauf. Da muß meine geneigte Leserschaft nun durch  🙂

Der Marsch durch mein liebstes Laufrevier hat Spaß gemacht und darüberhinaus gezeigt, dass mir außer etwas Stimme eigentlich nichts fehlt. So steht noch ein oder zwei Jahresendläufen im Prinzip nichts im Wege 🙂