In der jeweiligen Woche, in der ich Homeoffice mache, ist mein Rhythmus doch ein etwas anderer als wenn ich normal ins Büro fahre. Das macht es mir auch leichter mal morgens zu laufen 🙂 Als ich vorgestern auf meiner ersten Morgenrunde erneut zum Kleinen Bornhorster See gelaufen bin, um noch einmal die Wassertemperatur zu prüfen, schwamm Doris im See. Ja, ganz sicher, wer sonst außer Doris würde in der morgentlichen Frische in einem noch frischeren See schwimmen? Als die Dame aber aus dem Wasser stieg, mußte ich allerdings feststellen, dass sie es doch nicht gewesen ist, wie schade 😦 Es gibt also auch bei uns im Norden so hartgesottene Mädels. So hartgesotten, dass das Mädel im Weggehen sogar Handtuch und Badeanzug auf der Bank hat liegenlassen, so dass ich ihr noch kurz hinterher sprintete, um sie darauf aufmerksam zu machen 🙂
Mir reichte auf jeden Fall wieder eine Kneippkur bis zu den Oberschenkeln, verbunden mit der Erkenntnis, dass das Wasser morgens doch um einiges kälter ist als abends 😀 Anna konnte ich bei der Gelegenheit gleich einmal demonstrieren, dass man die Laufsandalen für dieses Unterfangen tatsächlich nicht extra ausziehen muß, auch wenn es barfuß im Wasser denn doch schöner ist. Zumal die Sandalen durch das Bad sehr sandig geworden waren 🙂
Uups, da ist die Laufshorts doch etwa naß geworden 😆
Ein anderes Laufuntensil von mir fiel gestern der Schere zum Opfer. Eines meiner Schlauchtücher, die ich mir fürs Laufen so gerne zum Piratentuch knote, mußte daran glauben, um mir daraus meinen ganz persönlichen Mundschutz zu basteln, da wir ja ab Montag zum Einkaufen auch diesem Blödsinn mitmachen müssen. Im ÖPNV kann ich das ja noch nachvollziehen, wenn Busse und Bahnen mal etwas voller sein sollten, aber beim Einkaufen sind wir ja nun inzwischen alle auf Abstand geeicht und auf Hygiene sowieso. Schade, dass sich aus dem bislang wirklich sachlich begründbaren und notwendigen Vorgehen unserer Landes- und Bundesregierungen nun so ein Aktionismus entwickelt. Aber nützt ja nichts, ohne werde ich künftig wohl nichts mehr zu Essen kaufen können und aus meinem Schlauchtuch konnte ich immerhin drei „Mundschutzmasken“ gewinnen.
Für mich hat dieser „Mundschutz“ mehrere Vorteile:
- Ich muss nicht sehen, wo ich irgendeinen Mundschutz gekauft bekomme.
- Der Stoff ist so dünn, dass er nur sehr geringfügig das Atmen erschwert, was mir bei zur Zeit zunehmenden Allergie-Beschwerden sehr wichtig ist.
- Ich habe keine Haltebändsel hinter die Ohren, die meine Hörgeräte behindern.
- Das Ding ist zusammengeknüllt ruckzuck in jeder Hosentasche verschwunden. Ich werde das Teil nämlich erst vor der Ladentür auf- und beim Rausgehen sofort wieder absetzen.
Überfall! Gib mir all Deine Gummibärchen!
Freiheit für die Ohren
Der Weltärztepräsident Montgomery bezeichnet in seiner allgemeinen scharfen Kritik an der Mundschutzpflicht die Erlaubnis zur Verwendung von Tüchern als lächerlich. Ich stimme ihm da voll und ganz zu, aber für mich sind sie auf die oben beschriebene Weise das kleinste Übel und mehr interessiert mich in diesem eh unsinnigen Zusammenhang nicht.
Reden wir von Glück, dass uns (noch) niemand die Verwendung von irgendwelchen Masken beim Laufen vorschreibt 😎