Novembervielfalt

Da sage noch einer der November kann nur grau. Nach meinem Nieselregenlauf mit ohne Laufjacke folgte der nächste Lauf bei schönstem Sonnenlicht, von dem widerum tags darauf …

… nichts mehr zu sehen war, da konnte der November dann tatsächlich nur grau. Allerdings sind so richtige Nebeltage hier im Nordwesten insgesamt recht selten. Von morgens bis abends Nebel hatten wir schon ewig nicht mehr und kalt war es auch, gerade mal ein Grädchen. Da mußte natürlich auch gelaufen werden 🙂

Dunkel geht aber auch, Utkiek:

Genauso wie ein Sonne-Wolken-Mix mit toller Lichtstimmung, einzelnen Regentropfen und Schiffen, die auf mich herabschauen.

Da komme ich als Herbstfreund so richtig auf meine Kosten und nach vollbrachten Lauftaten kann man es sich mit dem wohligen Gefühl, sich ausgiebig an der frischen Luft bewegt zu haben, auf dem Sofa gemütlich machen oder mit einem Pott Tee in der Küche die Zeitung auf dem Tisch studieren, während der Duft des Essens auf dem Herd einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen läßt. Das ist Besinnlichkeit, die wir uns heutzutage kaum noch gönnen, meistens schon gar nicht in der nun bald beginnenden Adventszeit.  Der November hat also auch diesbezüglich seine besondere Seite.

Grau grau grau sind alle meine Farben

22-01-17-00

Leichter Nebel und mehrfach angetauter und dann wieder gefrorener Schnee waren die Begleiter auf meinem heutigen Lauf. Die stellenweise glatten Untergründe machten das Laufen teilweise nicht leicht und das selbst ein Feldweg rutschig sein kann, ist auch eine seltene Erfahrung. Trotzdem war es ein schöner Lauf. Nahezu Windstille nahm dem Frost die Schärfe und wenn sich die Weite der norddeutschen Landschaft noch zusätzlich im Nebel verliert, genießt man ein noch stärkeres Gefühl von Unendlichkeit.

An der großen Weite scheint sogar noch weiter gearbeitet zu werden, am Großen Bornhorster See lag ein riesiger Stapel Baumstäume. Keine Ahnung wo man die im näheren Umfeld alle roden konnte. Auf den Bornhorster Wiesen wurde schon schlittgelaufen und Eishockey gespielt, während die Hunte noch völlig eisfrei ist und sich der Blick nach Österreich im Nebel verliert.

Abseits der Asphaltstrecken sorgte der verharschte Untergrund für eine ganz eigene Laufakustik, die ich auch mal einzufangen versucht habe:

Wunderbare 18,3 km über Sonntagmittag waren es. Laufend kann ich diesem Winter in letzter Zeit wirklich viel abgewinnen.

Morgenstimmung

Ich bin ja bekanntlich nicht so der Morgenläufer, aber wenn aus Zeitnot das Laufen auf der Strecke zu bleiben droht, mache ich mich ausnahmsweise auch mal zur frühen Stunde auf die selbige.

Was mich heute morgen dabei erwartete war einfach nur grandios. Ein Sonnenaufgang wie er schöner nicht sein konnte erhob sich über den Frühnebel, der sich über Wiesen und Marschen gelegt hatte.

Dabei floß der Nebel über den Deich, wie man es manchmal von Wolken kennt, die die Berge hinabfließen. Unglaublich schön!

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Die 10° Frische war ein Genuß. Obwohl nur mit einem Glas Wasser angefüttert, lief es sich ganz gut und die atemberaubend schönen Ausblicke sorgten für Abwechselung. Schon lange konnte ich mich auf meiner altbekannten Strecke nicht mehr so sattsehen.

Herbstliche Anklänge sind aber auch nicht mehr zu leugnen. Egal, der Start in den Tag war phänomenal. Das Bedauern, nicht ewig weiter laufen zu können, wurde nur dadurch gedämpft, dass zum Ende des Laufs der Nebel schon verschwand und die folgende Wärme des Tages schon spürbar wurde.

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Besonders mystisch war, dass mein Schatten, der auf den Nebel fiel, von einem Regenbogenkranz umgeben wurde.

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Ein Heiligenschein? Naja, ich will es mal nicht übertreiben :mrgreen:

Was könnte zu diesem Lauf nun noch besser passen als die passende musikalische Untermalung?:

😀

Mystischer Marsch

28.12.15 33

Meine kleine, bescheidene Erkältung legte sich in den letzten zwei Tagen zunehmend auf die Stimmbänder. Aus diesem Grunde entschied ich mich heute gegen einen Lauf, obwohl mein Körper unterhalb vom Hals nach Bewegung nur so lechzte. Deshalb habe ich mich für einen Marsch durch die Marsch entschieden. Automobil legte ich den Weg zurück, den ich sonst immer laufe, um durch die Bornhorster Wiesen zu spazieren. Leichter Nebel lag über dem Land und beschränkte die Sicht auf deutlich unterhalb des Horizonts.

Ich mag es, wenn das Grau des Wassers in das Grau des Nebels und das Grau des Nebels in das Grau des Himmels übergeht. Teilweise verlor sich das Auge in den einheitlichen Grautönen. An der Hunte ließen die Schwemmränder erkennen, dass das Wasser in den vergangenen Tagen recht hoch am vor Kurzem erhöhten Deich gestanden und den Weg komplett überflutet hatte.

Jüngst konnte ich in der Zeitung lesen, dass sich in den Bornhorster Wiesen zur Zeit ca. 1 Million Kubikmeter Wasser befinden. Klingt viel, ist es aber nicht, können diese Polderflächen doch bis zu 26 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Aber zurück zum Gang durch die mystisch anmutende Landschaft, dessen Stimmung erahnen läßt, warum in vergangenen Zeiten Fabel- und Sagengestalten entstanden sind 🙂 Ein die Hunte gen Oldenburg fahrendes Schiff, offensichtlich russischer Herkunft, verstärkte heute diese leucht schaurige Stimmung. Dieser rostige Kahn paßte bestens in das Nebelgrau.

Kann das jemand übersetzen? 🙂

Die wunderbare Stimmung wollte natürlich eingefangen werden und so ein Marsch läßt dazu natürlich erheblich mehr Zeit als ein Lauf. Da muß meine geneigte Leserschaft nun durch  🙂

Der Marsch durch mein liebstes Laufrevier hat Spaß gemacht und darüberhinaus gezeigt, dass mir außer etwas Stimme eigentlich nichts fehlt. So steht noch ein oder zwei Jahresendläufen im Prinzip nichts im Wege 🙂

Sehen Sie, Sie sehen nichts

Wie gut das Heimo hier oben im Norden inzwischen ja auch ein Stück weit zuhause ist. So war es nicht ganz so schlimm, dass die heutige Runde durch die Bornhorster Wiesen und an der Hunte nicht wirklich sightseeingtauglich war.

Als ich zum Feierabend auf mein Fahrrad stieg, schien noch die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Aber schon zum Ende der nur 15 minütigen Tour nebelte es sich ein und zum Laufstart eine knappe halbe Stunde später hüllte sich die Stadt schon wieder ins Nebelgewand und die muckelige Temperatur vom Nachmittag sauste ruckzuck runter auf 7°.

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In der Stadt hielt sich die Dichte des Nebels noch in Grenzen, aber im freien Feld war denn Essig mit Gucken. Von den Bornhorster Wiesen war nichts zu sehen und die Hunte konnte man links des Weges gerade noch ausmachen. Ohne Sicht verändert sich auch das Gefühl für die Entfernungen und die wenigen Kurven der Strecke tauchten sehr plötzlich auf. Die Huntebrücke machte sich nur langsam und schemenhaft sichtbar.

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Verstärkt wurde der Effekt noch durch die rasch hereinbrechende Dunkelheit. Aber durch Nebel und Dunkelheit zu laufen hat seinen ureigenen Reiz, den ich allerdings etwas besser genießen konnte als Heimo, dessen benebelte Brille die Sicht noch zusätzlich reduzierte.

Auf den letzten Kilometern kam zum zweiten Mal meine neue Lauflampe zum Einsatz. Ich schreibe bewußt Lauflampe, weil diese Lampe eben keine Stirnlampe ist, sondern an der Brust getragen wird. Für mich, der die Funzeln an der Birne nie mochte, sehr angenehm. Aber auf diese Lauflampe werde ich demnächst nochmal gesondert eingehen.

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14 km rissen wir auf dieser nebulösen Tour im recht flotten Tempo ab. In ca. sechs Wochen wird sich die nächste Gelegenheit für einen gemeinsamen Lauf ergeben und dann gibt es hoffentlich auch wieder mehr zu sehen 🙂

Mehr als flüssig

Diese Woche war für mich mehr als flüssig, sie war überflüssig. Schlechte Nachrichten und hohe Arbeitsbelastung und Streß im Job gingen diese Wochen ein unseelige Allianz ein. Aber man soll ja auch immer was Gutes sagen, mache ich auch: Die Woche ist vorbei, gut!

Also war es heute an der Zeit aus dem psychischen und aus den physischen Löchern herauszulaufen. Dazu war ich eigentlich sogar bereit auf mein Freitagnachmittagsschläfchen zu verzichten um die Sonne zu geniessen. Das hat nicht geklappt, ich war einfach zu platt. Aber  ich konnte einen guten Kompriss mit mir eingehen. Etwas kürzer schlafen und auch etwas kürzer laufen. So ging beides, nur kein Sonnenschein mehr. Drei Dinge aufeinmal gehen halt nur beim Ü-Ei 😉 Aber immerhin hat das Tageslicht fast gereicht.

O° ließen mich feuchten Asphalt so weit wie möglich meiden. Der Weg führte mich über die Huntebrücke zum Blankenburger See und wieder zurück. Machte in diesem Fall 10,6 km.

Das össelige Wetter mit leichtem Nebel und letzten Schneeresten war eigentlich nicht so der Stimmungsaufheller, gefiel mir aber sehr gut, verströmte es doch eine absolut ruhige Atmosphäre. Während des Laufes nahm der Nebel langsam zu, ohne aber zu einer richtig dichten Suppe zu werden.

30.01.15 0230.01.15 08 linkes Bild auf dem Hinweg und das rechte Bild ungefähr eine halbe Stunde später auf dem Rückweg.

 

 

 

Ein schöner, friedlicher Lauf, der gut getan hat. Gerne wäre ich noch etwas länger gelaufen. Aber auf die zwischenzeitlich hereingebrochene Dunkelheit hatte ich dann doch keine Lust mehr.

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Jetzt noch den beständig arbeitenden Kiefer wieder unter Kontrolle bekommen und das Wochenende wird ein gutes werden  😎

Schwierig

Eine wunderbare Ergänzung zum Laufen ist für mich das Bloggen. Eine wunderbare Ergänzung zum Bloggen ist das Fotografieren. Bei meinem letzten Post freuten sich Anja und Doris darüber, dass es bei mir sogar noch Fotos vom Laufen im Dunkeln gibt. DAS ist aber gar nicht so einfach. Zum Fotografieren braucht es ein Mindestmaß an Licht und da wo ich in der Regel unterwegs bin, hat es meistens kein Licht. Und wo kein Licht, da keine Motive 😦

Was soll ich der geneigten Leserschaft nun also in den kommenden Wochen und Monaten präsentieren?

Vielleicht das 814.957igste Selfie?:

10.11.14 01Ups, falschrum und kopflos 🙂

Oder mal sinnvolle Werbung?:

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Dann gibt es da ja auch noch die Warnung vor hochalpinen Gefahren im Flachland:

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Ich könnte die dunkele Zeit auch mit etwas Sexappeal aufpeppen :mrgreen:

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Wallende Nebel im Laternenlicht sind sicher auch sehenswert …

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Ich kann aber auch einfach nur erzählen, dass es wieder ein prima Lauf von 10,5 km bei lauschigen 8° und sternenklarem Himmel gewesen ist 😀 Trotzdem war es am Boden zappenduster, aber mit meiner Lichtquelle am Bauchnabel ist das ja kein Problem.

Lungenputzer

Unerwarteter Besuch verschob meinen heutigen Lauf in die frühen Abendstunden. Er verschob ihn damit aber auch auf nach dem Regen, der nachmittags ca. eineinhalb Stunden niederprasselte und die Temperatur auf 5° sinken ließ. Somit lief ich nur noch bei einem Viertel der Temperatur, die mich noch bei meinem letzten Lauf am Donnerstag verwöhnte.

Allerdings bescherte mir der Regen eine frisch gewaschene Luft, die zwar vor Feuchtigkeit nur so strotzte, aber  die Lunge aufs feinste durchströmte. Nach dem Regen war auch der Wind komplett eingeschlafen und ließ die anfängliche Frische schnell vergessen.

23.03.14 Gr Bornhorster See

23.03.14 Himmel

23.03.14 Kl Bornhorster See

Der fehlende Wind sorgte auch dafür, das auf den Wiesen und Feldern die ersten Nebel zu wallen begannen. Eine zwar herbstlich feuchte aber auch total angenehme Stimmung.

23.03.14 Nebel

23.03.14 me

23.03.14 Nebel 2

Der Regen hat auch die Wege schön durchweicht und mit Pfützen überseht, so dass das tuffige Rosa meiner neuen, soften Lauflatschen endlich die ersten Schlammspritzer abgekommen hat 😉 Alles im allen ein schöner Lauf zum Wochenendausklang.