1991

Auch ich möchte dem Aufruf von Anja folgen und habe tief in der Erinnerung und dem Karton mit den Fotos gekramt um zu schauen, wie bei mir das Jahr 1991 aussah. Einige sind mir da schon zuvor gekommen und die Ergebnisse waren jeweils hochinteressant 🙂

Ob ich das auch von mir behaupten kann? Nun ja. Ich führte im Jahre 1991 das aufregende Leben eines Verwaltungsbeamten in der Bundeswehrverwaltung. Meine glorreiche Soldatenzeit als Wehrpflichtiger lag gerade erst einige Monate hinter mir. Mit zarten 22 (die 23 folgte erst im Spätherbst des Jahres) lebte ich noch bei meinen Eltern im ebenso beschaulichen wie erzkatholischen Kleinstädtchen Friesoythe. Die guten 30 km zur Arbeit nach Oldenburg pendelte ich täglich.

In jenem Jahr (jenen Jahren) galt für mich noch das Motto „No Sports“ und das ich auf dem Foto auf einem Fahrrad sitze war die Ausnahme. Das Jungvolk auf dem Land fuhr Auto, ausnahmslos. In meinem Fall den dunkelblauen Opel Ascona im Hintergrund.

24.08.15 01

Die Haarpracht war noch üppig, das Körpergewicht minimal. Das niedrigste Gewicht an das ich mich bei meinen 1,82 m Größe erinnern kann war 52 kg und jahrelang lag es nur knapp darüber. Und das trotz teilweise zwei Tüten Haribo oder Katjes am Tag 🙂 Dem Foto kann man auch entnehmen, dass ich seinerzeit jeden modischen Chic mitgemacht habe. Weiße Tennissocken zu braunen Slippern, uuuuuuuaaaaahhhhh.

Das ich genau zehn Jahre später mit einem Mann zusammenleben würde, lag 1991 für mich noch jenseits jeglicher Vorstellungskraft! Womit ich meine Zeit vertrieben habe, kann ich mir heute nicht mehr erklären. Ich war ein Stubenhocker, mochte keine Discos und keine Partys (was sich bis heute nicht wesentlich geändert hat). Es gab, wie gesagt, keinen Sport und erstrecht kein Internet. Ich war nur viel und gern mit dem Auto unterwegs. Tagestouren von der Nordseeküste bis ins Weserbergland waren keine Seltenheit.

Irgendwie denkt man ja, dass das Jahr 1991 gerade erst gewesen ist. Erst beim Kramen in den Bildern erkennt man, dass es eben doch schon 24 Jahre her ist. Vieles hat sich geändert, mit dem Sport, mit dem Umzug nach Oldenburg, mit der Partnerschaft und das ist auch alles gut so.

Und ob Ihr es glaubt oder nicht, zwei Tüten Haribo oder Katjes hintereinander weg schaffe ich heute auch nicht mehr :mrgreen:

 

32 Kommentare zu “1991

  1. Ist ja interessant, wie Du damals so ausgesehen hast und was Du dazu sonst noch mitzuteilen hast. Da merkt man echt, wie die Zeit vergangen ist.
    Lieben Gruß
    Kornelia

    • Ist das nicht bei jedem von uns spannend wie man „früher“ so ausgesehen hat, liebe Kornelia? 24 Jahre sind halt doch eine lange Zeit 🙄

      Liebe Grüße
      Volker

  2. Lieber Volker,

    entschuldige, aber die Frise oder nennen wir es Haarpracht ist der Hammer :mrgreen:
    Ich liege gerade am Boden…., sorry, muss mich erst wieder sammeln 😀

    Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zu heute da und das liegt nicht an dem schlanken und schlaksigen Körperbau. Danke für diesen Einblick in Deine Vergangenheit, ich bin tief bewegt und das meine ich nun wirklich ernst.

    Salut
    Christian

    • Lieber Christian,

      ich hoffe, dass Du inzwischen vom Boden wieder hochgekommen bist, wird ja auf die Dauer doch unbequem :mrgreen:

      Tief bewegt von meiner Vergangenheit? So spektakulär ist sie ja doch nun wirklich nicht 🙄

      Moin Moin
      Volker

  3. Lieber Volker, du siehst so brav aus, so sauber, so anständig, so – ach , mir fehlen die Worte, einfach nur goldisch, auch dich hätte ich nie erkannt, stand dir gut die Mähne, kann man nicht meckern, tja, damals………. 😉

    • Liebe Margitta,

      brav, sauber und anständig, daran hat sich natürlich nichts geändert! :mrgreen:

      Du hättest mich nicht erkannt? Witzig, auf manchen Fotos geht es mir selber so, wenn ich es nicht besser wüßte … Die Mähne finde ich aus heutiger Sicht nur fürchterlich 😀

      Damals, als wir noch jung und schön waren….. Heute sind wir nur noch schön 😀

      Liebe Grüße
      Volker

  4. Der süße junge Mann von nebenan, an den – aus Sicht der Mädels – leider nicht ranzukommen war …. hach! Erkannt hätte ich dich allerdings nicht. 🙂

    • Tja, liebe Anne,

      warum ich damals keinen Draht zu den Mädels hatte war mir noch nicht wirklich klar. Ich war da spät dran mit der Erkenntnis …

      Nicht erkannt? Kein Problem, ging mir gestern beim Bildergucken mit manchen Fotos selber so 😀

      Liebe Grüße
      Volkr

  5. Lieber Volker,
    jetzt wollte ich schon mit „typisch – schon damals mit dem Rad rumgebrettert“ beginnen, da zerstörst du meine Einleitung mit einem Satz! 😉
    Ach du siehst so jung aus – also ich meine… hmmm… doch — irgenwie jung für dein Alter! 🙂
    Ehrlich gesagt, ich hätte dich nie und nimmer erkannt. Schon faszinierend, was sich bei dir so alles getan hat!
    Danke für den Beitrag! 🙂

      • Liebe Doris,

        ne ne, wie geschrieben war mit dem Erwerb der Fahrerlaubnis erstmal jegliche körperliche Betätigung vorbei.

        Irgendwie jung für mein Alter? Das hat sich ja grundlegend geändert 😦

        Hat sich bei mir soviel getan? Ich empfinde das gar nicht so. Würde ich nicht in einer Beziehung leben, hätte ich da heute noch wesentlich radikalere Veränderungen im Kopf 😉

        Die Socken: Damals ein absolutes Muß, heute die schlimmste Stilsünde ever, GRAUENHAFT! 😀

        Liebe Grüße
        Volker

  6. Mensch Volker, wenn ich mir dein Foto so ansehe und die Beschreibung lese ist 1991 ja wirklich lange lange her. (Und vielleicht gar nicht so schlimm, dass ein paar Haare verloren gegangen sind ;).)
    Danke für den Beitrag!

    • Haha, mit dem Verlust der Haarpracht kann ich wirklich gut leben, wenn ich mir das Foto so anschaue 😀

      Fast ein Vierteljahrhundert ist halt fast ein Vierteljahrhundert, so ein Rückblick führt einem das erst mal wieder so richtig vor Augen 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  7. Neuer Verdacht meinerseits: Haribo und Katjes machen bzw. halten schlank 🙂 Denn: Jahre früher (so um 83-86 herum) lebte ich mit Freundin in Zweier-WG. Sie aß auch täglich eine Tüte Katjes, dazu gerne eine Packung Negerküsse (damals durften die noch so heißen) und war stark untergewichtig.

    Du wirkst – auf dem Foto und wie ich finde, heute immer noch – größer als 1.82m. Wird so ein „silbernes Verwaltungsbeamterjubiläum“ eigentlich gefeiert? Müsste doch entweder bald anstehen oder gerade hinter dir liegen? 😉

    • Vielleicht sollte ich die Haribo- und Katjesdiät patentieren lassen, bevor es Deine Freundin tut 😀 Und Negerküsse heißen bei mir heute immer noch Negerküsse, basta ❗

      Ja, so ein silbernes Verwaltungsbeamtenjubiläum wird gefeiert, mit Blumenstrauß und Urkunde. Ich habe seinerzeit drauf verzichtet, befand ich mich doch gerade zu der Zeit am tiefsten Tiefpunkt meines bisherigen Berufslebens …

      Liebe Grüße
      Volker

  8. Lieber Volker,

    you made my day. Was für ein großartiges Foto. 1,82 und 52 kg ist natürlich echt der Hammer. Ich war mit 1,66 und 52 kg schon sehr, sehr schlank.

    Neee, also bei all den 1991er Fotos – Dich hätte ich auf gar keinen Fall erkannt. Das Hemd weckt im übrigen üble Erinnerungen bei mir. Mein Ex-Mann trug viele solcher Hemden. Als Beamter und Freizeitmusiker hatte er einen großen Verschleiß und ich hab damals noch voll in der Rollenverteilung mächtig geflucht, wenn Bügelwäsche anstand. Aber mit Trennung vom Mann hab ich mich auch von den Rollenpflichten befreit und nun muss ich nur noch über meine Blusen fluchen (wenn ich mal welche anziehe).

    Was den Konsum von Süssigkeiten angeht: Ich hatte es ja eher mit Chips und konnte damals auch so ein Zeug ohne Reue verspeisen. Mein Hochzeitskleid hatte Größe 34 – irre.

    Ja, so auf dem Land zu leben und dann irgendwann den Mann des Lebens zu treffen, war sicherlich auch nicht ganz einfach. Wenn ich mir die Einstellung heute und vor 25 Jahren anschaue, hat sich da doch mächtig viel getan. Aber das ist vermutlich eine andere Geschichte.

    Vielen, vielen Dank für den Beitrag. Ihr seid alle so klasse!

    Gruß
    Anja

    • Liebe Anja,

      da hast Du etwas angerichtet mit Deinem Aufruf 😀

      Mein Gewicht war schon krass. Ich konnte teilweise mein Herz zwischen den Rippen schlagen sehen, weil sich die Haut bewegt hat, gruselig :-/

      Dann hast Du ja Dein ganz spezielles Hemdentrauma 😦 Ansonsten ist das Hemd bei mir im Vergleich zur Fußbekleidung ja eher unauffällig :mrgreen:

      Ohhh, Chips gingen bei mir auch tütenweise! Hosen in der passenden Konstellation von Bundweite zu Länge für mich zu finden war ein Drama.

      Vor 25 Jahren kannte ich noch nichtmal irgendwelche Schwulen, sie waren für mich tuckige Exoten. Diesbezüglich waren die 25 Jahren ein Quantensprung und das Internet ein Segen ❗

      Vielen Dank für die tolle Idee!

      Liebe Grüße
      Volker

  9. Lieber Volker,
    mein erster Gedanke „…ach Du mein Heimatland…“, also erkannt hätte ich Dich ja gar nicht (vielleicht jubelst Du uns hier ja irgendein Bild unter). Die Mode, die Mode damals…, und nun ja, die weißen Socken thematisierst Du ja selber. Wenn man so zurückdenkt, Anfang 20 hielt man sich ja meist schon für sooo erwachsen und klug, ich jedenfalls. Aber im Nachhinein betrachtet war man doch eigentlich noch ziemlich grün hinter den Ohren.
    In Deinem Leben hat sich ja sehr viel getan und Du hast spannende Zeiten erlebt. Wenn Dir das damals jemand vorhergesagt hätte, wahrscheinlich hättest Du das nie geglaubt. Und wie kommt das eigentlich, dass man jungen Jahren so viel mehr futtern konnte, ohne dass es Folgen hatte? Wobei Du ja heute auch kein Sofahocker bist… Mit deeem Gewicht durftest Du aber nicht bei Wind spazieren gehen….
    Liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,

      ich möchte auch nicht mehr Anfang 20 sein. Man war einfach noch viel zu naiv. Aber auf der anderen Seite wiederum auch noch recht unbeschwert, so manches Erlebnis, so manches Schicksal hat man damals noch nicht erlebt. Jede Zeit hat halt so das ihre …

      Ich empfinde es gar nicht so, dass sich in meinem Leben soviel getan hat. Ok, das Erkennen der eigenen Homosexualität, das Coming out waren sicherlich schon etwas „Besonderes“ und für mich anfänglich auch nicht einfach. Aber Du hast recht, 1991 hätte ich NIE geahnt wie und wo ich heute stehe.

      Das ich bei Sturm nicht vor die Tür gehen sollte, durfte ich mir damals übrigens oft anhören :mrgreen:

      Liebe Grüße
      Volker

  10. Lieber Volker,

    mir ging es wie den Anderen: Niemals hätte ich Dich erkannt. Und: Gut, dass Du Dich verändert hast. So brav, wie Du damals dahergekommen bist … Aber ich bin schon gespannt, was in meiner Fotokiste aus dem Jahr 1991 steckt …

    Ist wirklich der Hammer, aber super interessant, etwas über die Vergangenheit der Menschen zu erfahren, die einem inzwischen am Herzen liegen. Anders als bei den ganz alten Freunden wissen wir doch viel zu wenig über einander. Vielleicht schlagen wir bei Gelegenheit das Geschichtsbuch noch auf einer anderen Seite auf?

    Liebe Grüße
    Rainer 😎

    • Lieber Rainer,

      da ging es mir gestern teilweise sogar wie Euch, auf manchen Fotos hätte ich mich selber kaum erkannt 🙂

      Und wie brav ich damals war, der Liebling der ganzen Nachbarschaft. Everbodiy`s darling, everybody`s depp. Ich habe mir das mühsam abgewöhnt 😉

      Du hast recht, uns verbindet „nur“ die jüngere bis jüngste Geschichte. Da noch ein paar weitere Seiten in unseren Geschichtsbüchern aufzuschlagen, kann uns noch viel näher bringen. Es muß aber ja nicht alles auf dem Blog erzählt werden 😉

      Auf den Inhalt Deiner Fotokiste freue ich mich auch schon 😀

      Liebe Grüße
      Volker

  11. Lieber Volker,

    das Foto ist ja der Hammer – einfach nur herrlich!! 1991 ist doch ein paar Jahre her… 😉 und vieles hat sich seit dem Verändert.

    Kein Sport u Stubenhocker – das komplette Gegenteil zu mir… viel Sport und viele Partys gab es bei mir zu der Zeit :mrgreen: Und viele Jahre später lernen sie sich über Internet kennen mit Laufen als gemeinsame Nenner – find ich einfach super schön!! 🙂

    Danke für den Einblick in deinem 1991!

    Liebe Grüße Anna

    • Liebe Anna,

      vieles hat sich verändert und wahrlich nicht nur das Aussehen 🙂

      Ich kann und möchte da wirklich ein Loblied auf das Internet singen. Ohne Internet und den gemeinsamen Aufhänger, das Laufen, hätten wir nie zueinandergefunden. Das finde ich einfach nur genial. Diesbezüglich leben wir in glücklichen Zeiten!

      Sehen wir Dich auch noch aus dem Jahr 1991? 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  12. Volkaaaaa! Da Foto ist der Hammaaaaa! Ich lach mich schlapp. Die Klamotte, die Haare – 90er halt. Man sah einfach, na ich will mal sagen, anders aus damals. Heute gefällst Du mir besser! Auch mit (oder gerade) mit weniger Haupthaar.
    Ich schaue mal am WE nach Fotos. Ich hoffe, ich finde etwas geeignetes!
    Liebe Grüße
    Bianca

    • Alle lacht Ihr über mich 😦 Dabei bin ich doch soooo sensibel 😉 Was die Haarpracht angeht, manchmal kann weniger auch einfach mehr sein 🙂

      Da bin ich bei Dir schon mal gespannt 😀

      Liebe Grüße
      Volker

      • Ach, Volker, ich doch nur Spaß! 🙂
        Bei mir sind die Haare auf jeden Fall kürzer – und die Farbe war damals anders. Soviel kann ich verraten…

  13. Bilder wie dieses sind der Grund, warum ich keine Fotokiste aus dem Jahr 1991 habe 🙂

    Nein, super Idee, und es bringt sicher die eine oder andere Erinnerung, die es wert ist, wieder hoch….

    Liebe Grüsse,
    Wolfgang

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