Teufelszeug

Aaauuuuaaaauuuuaaaa!!! Da habe ich heute aber eine heiße Sohle aufs Parkett auf den Asphalt gelegt. Dazu aber später mehr…

Zuerst zu meinem Allgemeinbefinden. Die letzten Wochen waren teilweise mal wieder minderschön. Viel zu viel Ungemach auf einmal brach da auf mein ein. Das Ganze gipfelte darin, dass es sogar in meinem geliebten Berlin so schlimm wurde, dass ich dort den Krisendienst aufsuchen mußte. Gott sei Dank habe ich in der Stadt einen stabilen, in Gold nicht aufzuwiegenden Freundeskreis, der mich danach weiter aufgefangen hat. Inzwischen geht es mir wieder besser und einige Problemfelder haben sich gelöst. Bei einem wieder mal fälligen Termin bei der Amtsärztin am gestrigen Tag, signalisierte mir diese, dass ich für ein weiteres Jahr im Ruhestand verbleiben werde. Damit ist ein Stressor weiterhin für die nächsten 12 Monate ausgeschaltet.

Zu meiner Ferse: Nachdem die Stoßwellentherapie dem Fersensporn mürbe gemacht hat, dürfen ihm die körpereigenen Mechanismen den Rest geben. Diese Mechanismen stoßen aber an ihre Grenzen wenn es um die durch den Fersensporn verursachten Entzündungen geht. Offensichtlich haben diese über die sehr lange Zeit meiner Beschwerden eine entsprechende Resistenz gegen die Selbstheilungskräfte entwickelt, so dass -neben der Physiotherapie- mein Orthopäde dem Übel zusätzlich mit Akupunktur zu Leibe gerückt ist. Insgesamt fünf Mal hing ich an der Nadel, bzw. an den Nadeln 🙂

Den Durchbruch erzielte aber offensichtlich die Gabe von Kortison über eine weitere Nadel, die einer Spritze.

Kortison ist und bleibt ein Teufelszeug, denn schon kurze Zeit nach der Injektion besserten sich die Schmerzen in der Ferse deutlich und sind zwischenzeitlich so gut wie ganz verschwunden. Nach gefühlten Jahrhunderten kann ich z. B. endlich wieder die Treppen ohne Humpeln runtergehen und dabei den ganzen Fuß aufsetzen. Längere Spaziergänge …

Spaziergang zum Kleinen Bornhorster See

und kürzere Läufe …

… führen nicht mehr zu einem Humpeln am darauffolgenden Tag und bleiben schmerzfrei.

So ganz mag ich dem Frieden aber noch nicht trauen und halte die Laufdistanzen kurz mit ausreichend Tagen Pause dazwischen.

Heute aber war Lauftag. Das warme Wetter ermöglichte es mir mit dem Fahrrad an die Hunte zu fahren um dort einen 5 km-Lauf zu machen. Warm genug war es auch, um beim Radeln erstmals ein Shirt von Forbi auszuführen, das er mir im vergangenen Herbst geschenkt hatte. Danke, mein Lieber, es trägt sich angenehm und sorgt für Aufmerksamkeit 🙂

Für das Läufchen bevorzugte ich bei 25 ° allerdings ein noch etwas luftigeres Leibchen und trabte zur Huntebrücke. Diese Brücke, der ich sogar mal einen eigenen Blogbeitrag gewidmet habe, wird zur Zeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der schon in sechs Jahren *rubbeldiekatz* in der neuen Deutschlandgeschwindigkeit fertig sein soll.

Apropos Geschwindigkeit, dem Kahn auf dem mittleren Bild konnte ich tatsächlich in meinem Schleichtempo davonlaufen 😀

Damit wäre ich dann auch bei AaaaauuuaaaauuuaaaheißenSohlen. Die fünf Asphaltkilometer zur Brücke und zurück zum Fahrrad waren nämlich so heiß, das meine Fußsohlen schon bei Ankunft an der Brücke ziemlich auf Krawall gebürstet waren. Aber ich mußte ja noch wieder zurück und ich war wirklich megafroh, als ich wieder am Fahrrad angekommen war. Dummerweise waren meine Fußsohlen auch nicht wirklich amused, dass sie noch die Pedale treten sollten und ich suchte ständig die richtige Position auf den Pedalen 😆 Dafür habe ich ihnen dann noch eine Abkühlung im See geboten.

Auf diese Weise kam ein kleiner Mini-Triathlon zustande. 20 km Radeln, 5 km Laufen und sage und schreibe 100 m Schwimmen 😀

Schaden haben die Fußsohlen zum Glück nicht genommen. Die sind nur einfach nichts mehr gewohnt, diese Weicheier 😛

Sintflut

Die Sintflut ist -nicht nur- über den Nordwesten hereingebrochen. Hier hat es in den letzten Wochen geregnet, geregnet, geregnet und geregnet. Und teilweise ordentlich gewindet. Auf der Rückfahrt am Heiligabend von Schwiegermuttern aus Berne hat es z. B. so geschüttet und gestürmt, dass man nur maximal 60 bis 70 km/h fahren konnte.

Was da an Wasser zusammengekommen ist, beschäftigt inzwischen schon seit fast 14 Tagen die Einsatzkräfte im Land. Auch Oldenburg ist betroffen, zuerst war es der Stadtwesten und dann und aktuell immer noch der Stadtsüden. Hier bangen immer noch mehere Hundert Menschen, dass der Huntedeich hält und ihre Häuser verschont bleiben. Seit Tagen sind sie auf eine Evakurierung vorbereitet und sitzen quasi auf gepackten Koffern und gestern hatte es noch einmal bis in die Nacht wie aus Kübeln gegossen 😦

Zum Glück wohnen wir nicht nur im Nordosten von Oldenburg, sondern auch noch nahezu am höchsten Punkt der Stadt. Hier sieht man zwar auch einige Schläuche, die Wasser aus Kellern befördern, aber hier ist es „nur“ das Grundwasser, das durchs Gemäuer drückt. Wir haben keinen Keller!

In den letzten Tagen war ich immer wieder mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad in meinem Laufrevier unterwegs. Die Bornhorster Wiesen stehen unter Wasser, das tun sie immer im Winter, als Polderflächen sind sie auch dafür da. Die Wiesen haben auch noch Kapazitäten. Kleiner und Großer Bornhorster See und sämtliche Gräben und Kanäle sind randvoll und laufen teilweise über. Betroffen sind davon aber nur Wiesen und Felder und die Autostraße zum Kleinen Bornhorster See.

Hier ein kleines Bildersammelsurium der letzten Tage:

In dem randvollen Kleinen Bornhorster See war ich beim Weihnachtsschwimmen am Heiligabend dabei.

Ebenso beim Neujahrsschwimmen, wo am See die Hölle los war und in verschiedenen Gruppen mehr als 30 Leute im Wasser waren.

Unsere Gruppe war aber wohl die am besten verpflegte. Es gab selbstgebackene Berliner, Plätzchen und Krüllkuchen. Das hat wirklich Spaß gemacht, zumal es exakt zu der Zeit mal kurz trocken war.

Mein erstes 2024iger Läufchen gab es am heutigen 03.01.. Natürlich zum See. Die Straße, die am Neujahrstag noch recht gut befahrbar war und wo ich (siehe ersten Bilderblog) noch durch das wenige Wasser durchradeln konnte, stand nun komplett unter Wasser. Gut, dass unsereins in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs war. Das Wasser war aber so tief, dass es sich nicht durchlaufen sondern nur noch durchwaten ließ. Auch die zweite von drei Zuwegungen zum See stand unter Wasser.

Dem SUV wäre seine Durchfahrt fast zum Verhängnis geworden, da er vom Weg abkam. Der Fahrer war aber nicht der einzige Verrückte, der das gemacht hat.

Der Steg zum Bootshaus ist auch nicht mehr trockenen Fußes zu erreichen. Im Sommer konnte man die Beine vom Steg baumeln lassen ohne das sie die Wasseroberfläche erreicht haben und da wo mein Köpfchen (es war aber nicht so tief, ich habe mich nur züchtig unter Wasser gehalten 😆 ) aus dem Wasser guckt, war im Sommer das Ufer.

Beeindruckend ist es schon überall Wasser zu sehen. Aber was hier in meinem direkten Umfeld nur spektakulär ist, geht nur wenige Kilometer entfernt leider weit darüberhinaus.

Die kommenden Tage soll es endlich nahezu trocken bleiben und deutlich kälter werden. Ich hoffe, dass die Deiche noch solange halten und der Wasserstand der Flüße schnell genug sinkt, bevor vielleicht noch Eisgang den Deichen zusetzt.

Ach ja, das „sportliche“ 2023 endete bei mir mit 452,4 km Laufkilometern -eine Steigerung um immerhin 157 km zum Vorjahr- und mit 41,5 km beinahe einem übers Jahr geschwommenen Marathon. Am aktivsten war ich auf dem Fahrrad, an auf Touren gemessenen Kilometern erzählte mir meine Uhr von ca. 1.500 km.

Zu guter Letzt wünsche ich Euch noch einen gutes neues Jahr 2024!

Kalt

… ist es im Ländle geworden. Aber während sich weite Teile der Republik schon Ende November weiß zeigen, stemmt sich der Nordwesten noch gegen diesen farblichen Trend. Spätabendlicher Schneefall vorgestern überlebt die Nacht nicht und sogar einige sonnige Stunden lassen sich genießen.

Heute habe ich läuferisch den November abgeschlossen. Pünktlich zum Laufstart dann aber das:

Zum Glück wehrt der Spuk nicht lange und im Laufe des Laufs blinzelt dann auch schon wieder die Sonne. Die vier Kilometer zum See laufen sich recht geschmeidig, dafür wird das Wasser peu à peu etwas frischer (7°) und die Verweildauer peu à peu etwas kürzer (3 1/2) Minuten).

Speziell die Hände sind diesmal not really amused und so sind die Handschuhe fast die ersten Kleidungsstücke, die ich wieder anziehe. Um wieder warm zu werden gebe ich auf dem Rückweg erstmals soviel Gas, dass ich -wenn auch nur minimal- mit meiner erst letztens vorgestellten Regel breche, dass der Rückweg immer langsamer ist als der Hinweg.

Mit Ende des Rückwegs summiert sich der November auf sagenhafte 46,4 km. Immerhin das beste Monatsergebnis seit Mai diesen Jahres. Zur Feier dieses besonderen Ereignisses lag dann doch noch etwas weißes Konfetti rum.

Genug der Ehre, nicht nur wegen der bescheidenen Laufkilometer brauche ich nicht mehr von dieser Art Konfetti 😀

Immer langsamer, nie schneller

Rein läuferisch gibt es immer noch nicht viel zu schreibseln. War dies eigentlich mal ein Laufblog? 🙄 Aber immerhin gibt es eine kleine Auffälligkeit bei meinen kleinen Läufen, die ich für zwingend berichtenswert halte 😀

Bei meinen Läufchen zum Kleinen Bornhorster See zeichne ich mit meiner Uhr ja immer zwei Läufe auf, damit ich dazwischen auch meine schwimmerischen Heldentaten dokumentieren kann. Beim abschließenden Betrachten dessen, was ich da so läuferisch gerissen habe, fällt mir dann auf, dass ich den Rückweg immer, aber auch wirklich immer, langsamer laufe als den Hinweg bzw. NOCH langsamer als den Hinweg 😆

Wenn ich mir die Oktober- und Novemberdaten so anschaue, sind das teils schon beträchtliche Unterschiede. Da kommen auf dem Rückweg schonmal 26 Sekunden pro Kilometer mehr zusammen als auf dem Hinweg. Im günstigsten Falle waren es nur sechs Sekunden. Aber es war immer langsamer, nie schneller. Gefühlt bin ich immer gleich schnell unterwegs. Aber vielleicht stimmt da ja auch mit meinem Gefühl etwas nicht. Mit den Gefühlen ist das ja so eine Sache, wie der zur Zeit wieder in aller Munde stehende Lorriot schon vor Jahrzehnten wußte 😆

Allerdings führt meine Gefühlsungereimheit zu keinerlei Mordgelüsten, denn im Gegensatz zu einem harten Frühstücksei ist es mir schlußendlich egal wie „schnell“ ich da auf dem Rückweg vom See laufe. Aber erwähnen wollte ich es halt einmal und ende jetzt mit einem kleinen obligatorischen Bilderblock 😛

Schreibenswert?

Ist ein 4 km-Läufchen des Schreibens wert? Ich finde ja, vorallem wenn man sich dabei vom warmen Ofen entfernt und sich in den verregneten, stürmischen und sechs Grad kalten Tag hinaus begibt. Ein Grund, der es einem leichter macht, ließ sich auch noch finden. Die Brötchen, die es freitags bei uns traditionell zum Abendbrot gibt, wollten geholt werden.

Also rein in Laufshorts, Regenjacke, Mütze und Handschuhe, Laufrucksack auf und ab dafür. Die Strecke zum Bäcker noch etwas auf 2,4 km verlängert, ebenso wie den Rückweg auf 1,6 km, dabei jede Pfütze mitnehmend und Spaß haben.

Nach diesem Mini-Tripp dann wieder ab vor den Ofen und feststellen, dass sich Sport immer lohnt, sei es auch noch so wenig 🙂

Apropos schreibenswert: Mich erreichen teils bedrückende Nachrichten aus Neukölln. Ein Freund hörte gestern Abend in seiner Wohnung das Geböller von „Demonstranten“ auf der Sonnenallee. Schlimm was in diesem Lande in Bezug auf Antisemitismus wieder passiert und dabei so gar nichts mit Rechts zu tun hat. Ich muß mich da schon wieder arg zusammenreißen um meine kuschelige Laufplattform nicht für Schimpftiraden auf unsere politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse zu missbrauchen. Montag in einer Woche werde ich wieder nach Neukölln fahren und hoffe, dass sich die Lage bis dahin wieder etwas beruhigt hat.

Aber dieses 4 km-Läufchen, das war toll. Und jetzt schmeiße ich mich in die Regenklamotten und mache noch einen Spaziergang, weil das Wetter ist gerade so schön 😎

Fünf mit Sieben

Während ich in Berlin weilte um u. a. mit den Marathonis aus meinem Bloggerumfeld ein paar schöne gemeinsame Stunden zu verbringen, funkte mich Torben an, ob ich mit ihm beim Oldenburger Marathon auf der 5 km-Strecke starten wollte. 5 km, die meinte ich meiner Lady A. (Catrina, sie wird bei mir nie wieder einen anderen Namen haben 😀 ) zumuten zu können.

Dummerweise erzählte ich bei einem Läufer-Videomeeting davon, als so generell in die Runde gefragt wurde, ob dieses Jahr noch etwas anstehen würde, und schon wurde ich darauf festgenagelt 🙂 Tagsdrauf schlug Karina vor, dass die Läufer dieser Video- und Threemagruppe mich doch virtuell begleiten könnten. Das fand großen Anklang. Leider war ich dann aber derjenige, der es noch spannend machte, zweifelte ich inzwischen doch ob besagte Lady auch nur diesen fünf Kilometern gewachsen sein würde. Schlußendlich rang ich mich zu einer Teilnahme durch und schwörte mich darauf ein, einfach mit dem hinteren Teil des Felds ins Ziel zu schlönzen.

Am Tag vor dem Lauf holte ich meine Startnummer und den Einmalchip für die Zeitnahme ab. Beim Einmalchip wurde erklärt, wie man ihn an Schuh oder Fußgelenk festtüddeln kann. Da wurde sogar gezeigt, dass man ihn auch barfuß tragen kann.

Was für eine coole Idee! Das könnte ich doch mal machen! Da wäre ich sonst nicht drauf gekommen! 😆

Am Laufmorgen war das Wetter erstmalig diesen Herbst richtig grausig. Zum Start der Marathonläufer hatte es nur fünf Grad und es regnete immer wieder mal. Wir waren aber erst um 13:30 Uhr dran und als ich Torben einsammelte und wir zum Lauf radelten (wir hatten es keine fünf Kilometer weit) war es trocken, beim Laufen und auf dem Rückweg auch. Auch die Temperatur rappelte sich noch auf geniale, in der Sonne warme 9 ° hoch.

So stand ich mit Torben im sonnenbeschienenen Starterfeld um auf die nasse Asphaltstrecke zu gehen. An den virtuellen Startlinien standen zur gleichen Zeit Doris, Elke, die frisch gekämte 😆 Helge, Manfred und Oliver 🙂

Nicht umsonst hatte ich vorher um Selfies vom Start gebeten, bei Elke muß allerdings die Uhr mit ihrer sehr guten Zeit herhalten 🙂

Die fünf Kilometer verliefen unspektakulär und ich hielt mich an mein ruhiges Laufen, was Lady A. scheinbar honorierte. Lediglich das häufige Fallen des Wortes „Barfuß“ aus dem Läuferfeld und den Zuschauerreihen, während ich vorbeilief, deutete daraufhin, dass wohl nicht allzu viele dem Anbringbeispiel des Chips gefolgt sind 😆 Torben und ich liefen gemeinsam. Den letzten Kilometer zog Torben das Tempo an, ich sagte ihm das ich das nicht mitgehen würde und so nahm er mir auf dem Schlußkilometer noch eine halbe Minute ab. Es ist für ihn gut gelaufen, was mich sehr für ihn freut.

Vor mir im virtuellen Ziel waren Elke, Manfred und Oliver, während Doris ähnlich gechillt wie ich unterwegs war. Länger unterwegs war Helge, die noch für Ideengeberin Karina weitere fünf Kilometer gelaufen ist, da Karina leider krank geworden ist.

Ebenfalls um 13:30 Uhr, aber in einer anderen Zeitzone und deshalb sieben Stunden später ging Roni dann noch in Texas auf die Strecke. Torben und sechs Blogger bildeten somit mein Läuferumfeld, genial!

Genial auch, dass Lady A. sich am Day after nicht anderes gebärdet wie vorher, nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht. So blieb mein kürzester offizieller Lauf offensichtlich folgenlos. Das macht die Sache nochmal so richtig rund.

Danke nochmals an alle, die Ihr mich begleitet habt. Ohne Euch wäre ich nicht auf die Strecke gegangen und hätte einen schönen Lauf mit viel Spaß verpaßt.

3 km weniger

1.816,41 € sind die Kosten, die mein vorgestriger Lauf verursacht hat. Über eine 6,6 km lange Strecke bin ich zum Kleinen Bornhorster See gelaufen und dort ungefähr 500 m geschwommen. Etwas ausgekühlt vom Wasser und der auch nur ungefähr 14 ° C warmen Luft, wollte ich mich auf den 4 km langen Heimweg beim Laufen wieder aufwärmen.

Es sollten nur 940 m werden. Auf diesen Wert kam mein Laufuhr als ich aus für mich unerklärlichen Gründen zum Sturzflug ansetzte und ziemlich unsanft auf dem an dieser Stelle sehr rauen Asphalt aufschlug und dabei ein unangenehmes von den Zähnen stammendes, knirschendes Geräusch im Mund vernahm. Ich rappelte mich hoch um am Wegesrand eine kurze Schadensaufnahme zu machen. Es blutete der linke Fuß und das rechte Handgelenk und vermeintlich aus dem Mund, es war aber, wie sich hinterher herausstellte, nur die Oberlippe. Mit dem Telefon machte ich ein Selfie um den abgebrochenen Zahn, den meine Zunge schon erkundet hatte, zu betrachten.

Eine kurze Zeit stand ich, etwas unschlüssig was zu tun ist, rum, um danach als erstes meinen Zahnarzt, den ich auch privat kenne, anzurufen. Da es gegen 19:30 Uhr war, konnte er erstmal nix machen, sagte mir aber, dass ich am nächsten Morgen eine halbe Stunde vor Praxisöffnung zu ihm kommen könne.

Von Jens mußte ich, dass er zu der Zeit in Hude gerade im Schwimmbad war, so kam ich auf die Idee einen Nachbarn anzurufen um zu fragen, ob er mich abholen könnte. Er konnte. Laufen mochte ich nicht mehr und um gehend nach Hause zu kommen, war es mir zu kalt und ich fühlte mich auch nicht danach.

Zuhause angekommen mußte ich erstmal mit Torben whatsappen. Erst danach kam es mir in den Sinn mich mal um meine Schadstellen zu kümmern. Derweil kam dann auch Jens nachhause und da er schon telefonisch Bescheid wußte, kam er gleich mit einem Auto-Verbandspaket zu mir ins Badezimmer und verpflasterte die schlimmsten Wunden.

alles wieder einpacken

Am nächsten Morgen guckte sich mein Zahnarzt das Malheur im Mund an. Der kaputte Zahn ist eine abgebrochene Krone und die Krone daneben hat einen Riss bekommen. Als Sofortmaßnahme glättete er die Bruchkante der Krone, damit sich die Zunge nicht daran schneidet. Ein Röntgenbild ergab, dass der Kiefer nix abbekommen hat und ebensowenig wie die Zahnwurzeln. Nachmittags trudelte von ihm via E-Mail schon der Kostenvoranschlag ein. 1.816,41 € kostet das Laufsturzvergnügen. Da bin ich froh, dass mein Krankenversicherungsschutz nicht der schlechteste ist.

In der Bilanz ist das Zu Boden gehen recht recht glimpflich abgegangen. Nix gebrochen, die Zähne lassen sich wieder richten und alle Wunden sind nur Schürfwunden. Wenn auch bei der größten am rechten Knie auf einer Fläche von ungefähr Streichholzschachtelgröße die Haut weg ist und das ganze immer noch nässt und blutet. Aber zwei Tage nach dem Asphaltknutscher sind von dem Pflastersammelsurium schon nur noch zwei über.

Mit diesem Sturz fällt das Mai-Laufergebnis also 3 km geringer aus, toppt aber trotzdem noch ganz knapp den April. Dadurch, dass ich am Folgetag nicht schwimmen gehen konnte, verpaßte ich auch einen neuen Monatsschwimmrekord. Aber wat juckt dat, Hauptsache die Knochen sind heile. Das Fell wächst wieder nach und auch mein zauberhaftes Lächeln wird in ca. fünf bis sechs Wochen wieder das alte sein 🙂

Die Zeit

… macht nur vor dem Teufel halt, während sie mir irgendwie nur noch durch die Finger rinnt. 17 Tage habe ich es nicht mehr gebacken bekommen, hier etwas zu schreiben.

Berlin lag in diesen 17 Tagen. Viel Regen und kalte Temperaturen bremsten da meinen Elan für Unternehmungen. Einmal bin ich übers Tempelhofer Feld getrabt um den März noch auf knapp 75 km zu pimpen. Damit bin ich sehr zufrieden. Nicht zufrieden war ich mit meinem Schwimmen im Schwimmbad des Europasportpark. Dieses hatte ich extra ausgewählt, weil es als eines von zwei Berliner Bädern ein 50 m-Becken in der Halle hat. Allerdings waren 50 m und das Durchhaltevermögen meiner Atmung nicht kompatibel und ich verließ das riesengroße, nicht besonders heimelige Schwimmbad ziemlich gefrustet und schneller als geplant.

Ansonsten vermieste mir das Wetter etwas meine ohnehin nicht immer einwandfreie Stimmung. Allerdings konnte ich es mir auch gutgehen lassen bei Essenseinladungen von einem Freund und Nachbarn, sowie bei einem Besuch in meiner Stammkneipe mit einem weiteren Freund und zwei Café-Besuchen. Den letzten Tag ließ ich mich noch durch die Stadt treiben.

Gemütliche Stunden in meiner unglaublich ruhigen Wohnung sind aber auch nicht zu verachten.

Wieder daheim in Oldenburg, lud Admin Volker von der WhatsApp „Schwimmen im Borni“-Gruppe zum „Rudelschwimmen“ am Karfreitag ein. Da war ich natürlich dabei. Mit mir radelte Jens zum See, nicht um auch zu schwimmen, aber um zu radeln. Es war das erste Mal nach seiner schweren Erkrankung im letzten Jahr, dass er sich wieder auf das Fahrrad traute. Es hat sehr gut geklappt! Das „Rudel“ bestand aus sechs und später sieben Leuten. Das Wasser war schon nicht mehr ganz so kalt und es ließ sich schon ein paar Minütchen länger aushalten. Anschließend gab es von Ina selbstgebackene Berliner und selbstgemachten Eierlikör. Der war so lecker, dass ich ihn nach ihrem Rezept inzwischen schon nachgemacht habe 😀

Tags zuvor hatte ich mir noch einen Lauf zum See gegönnt, natürlich auch mit Bad, und das erste Mal in diesem Jahr in Kurz/Kurz.

Am gestrigen Ostersonntag habe ich mich auf`s Rad geschwungen um nach Berne zu Schwiegermuttern zu radeln. Läuferisch liegt das für mich noch außer Reichweite. Aber Hin- und Zurückradeln, mit auf dem Rückweg Zwischenstopp am See, ist auch eine gute Alternative. Hauptsache Bewegung, Bewegung und nochmal Bewegung 🙂 Jens und meine Ma haben derweil die Strecke mit dem Auto zurückgelegt.

Speziell die Hinfahrt war ein Frühlingstraum par excellence, zwar noch etwas frisch, aber sonnig und so norddeutsch, wie man es sich nur vorstellen kann. Wer des Plattdeutschen mächtig ist, kann sich die Stimmung dieser Radtour hier noch einmal musikalisch einholen:

Am heutigen Ostermontag war ich mit Torben Schwimmen. Ich hatte ihm von meinem Waterloo im Berliner Schwimmbad erzählt und er hat mich ganz schön getriezt, um mich in Richtung Ausdauer zu trimmen. Zum Schluß hatte ich lahme Arme, einen keuchenden Atem und schwitzte immer noch als ich schon wieder zuhause war 😆 Aber es hat wirklich Spaß gemacht.

Beim Freischwimmen im See bin ich, aufgrund des wärmeren Wassers, immerhin auch schon einmal auf 200 m und einmal auf 100 m gekommen. Allerdings brustschwimmend, fein mit Kopf über Wasser. Im See sind nämlich zur Zeit Burgunderblutalgen und die wollte ich doch nicht so gerne in Mund und Nase bekommen.

Es war schon einiges los in den letzten 17 Tagen, ich komme mir schon fast wie Doris vor 😀 Noch mehr hat meine Krankheit verhindert. Aber ich will nicht jammern. Rückblickend waren es wirklich gute Tage.

Kurzatmig

Kaum, dass man so halbwegs wieder eine kleine Routine beim Laufen entwickelt, schleicht sich auch mal wieder ein Läuflein der Kategorie „Kannst knicken“ ein. Gerade am ersten richtig warmen Tag, gerade wo ich mal wieder zweistellig knacken wollte, lief das Laufen so gar nicht. Wie ich vorher schon bei zwei Schwimmeinheiten im Hallenbad unangenehm zu spüren bekam, fehlte mir einfach die Luft. Scheinbar waren die Nasennebenhöhlen nicht frei und ich freute mich beim dem Lauf, dass Flora und Fauna reichlich Gelegenheiten zum Fotografieren boten und ich so immer wieder verschnaufen konnte. Dadurch konnte ich zumindestens vermeiden, dem dringenden Bedürfnis nachzugeben in den Gehmodus zu verfallen 😯 Der Hupfer in den See mußte trotzdem sein und mit all den Unterbrechungen habe ich schlußendlich 10,5 km voll bekommen.

Nach diesem murksigen Lauf schlug für drei Tage mal wieder die Depri zu und versaute mir die nächste Schwimmeinheit. Der Spuk nahm dann zum Glück wieder ab und ich konnte am vorgestrigen Freitag eine schöne erste Fahrradtour in diesem Jahr machen, gleich zu Anfang natürlich mit Zwischenstopp am See und später mit einem Fundstück für meine Sammlung an der Hunte 😀

Gestern war dann auch beim Laufen wieder alles schick. Es ging zusammen mit Jens zu den Bornhorster Wiesen. Während er walkte lief ich erst unterm Deich lang um anschließend auf Offroad-Kurs zu gehen. Herrlich auf nassen, teils matschigen Graswegen, vorbei an vom Maulwurf umgepflügten Wiesen bis ich kurz vor Ende Jens auf der üblichen Strecke wieder eingeholt habe.

Auf der Rückfahrt mußte ich dann noch eben -na was wohl?- am See vorbei, wo es diesmal kein schnödes Foto sondern ein von Jens gedrehtes Video zu bestaunen gibt 😆 Die Stimmung im Hintergrund war einer Kohlfahrtgruppe am Strand geschuldet und galt nich mehr 🙂

Knapp verpaßt haben wir dabei den anderen Volker aus der WhatsApp-Gruppe „Schwimmen im Borni“, der kurz nach uns da war. Volker hatte die Wassertemperatur gemessen, noch ganz schön frisch:

Und das war es fürs Erste wieder aus dem spannenden Leben des Deichläufers. Bis die Tage.

Der wahre Grund

Der Winter hielt es für nötig auf seiner Zielgeraden erstmals mit Schnee um die Ecke zu kommen. In der Nacht zum Montag verwandelte Schneefall kurzzeitig alles in ein wahres Wintermärchen. So schön die Bilder auch waren, haben muß ich das eigentlich nicht mehr. Aber wer hört schon auf mich :-/

Gehört wurde ich allerdings am Dienstag. Seit kurzem bin ich in der WhatsApp-Gruppe „Schwimmen im Borni“ und dort verwies am Vormittag jemand auf eine Nordreportage zum Thema Eisbaden im NDR-Fernsehen. Die habe ich mir dann spontan angeschaut. Eine schöne Reportage. Erstaunt war ich allerdings wofür man alles Seminare abhalten kann. So wurde u. a. gezeigt, das man sich an einem Wochenende für 2.000 Euronen Eisbaden nach der Wim Hof-Methode beibringen lassen kann, um dann schlußendlich für zwei Minuten in die kalten Fluten zu tauchen. Dafür bekam jeder Absolvent Applaus von den anderen Teilnehmern.

Nach Ende der Sendung schrieb ich dann in die Schwimmergruppe, dass ich eine Stunde später zum See laufen wollte um mich, durch die Reportage voll motiviert, ins Wasser zu stürzen. Ich beendete meine Ankündigung mit der Frage: Aber wer spendet mir Applaus, wenn ich wieder rauskomme? Daraufhin meldete sich Claudia, nicht um mir Applaus zu spenden, sondern um mit mir gemeinsam baden zu gehen. So trabte ich nun wirklich voll motiviert zum See, an dem wir zeitgleich ankamen, und ich war das erste Mal nicht alleine im Wasser 😀

Es hatte 5°, der Schnee war wieder weg und dafür die Sonne da. So konnten wir nach dem Bad einwenig verweilen. Claudia war bestens ausgestattet, mit Tee, zwei Bechern und zwei Sitzunterlagen. Als uns die Sonne nicht mehr hold war, brachen wir wieder auf. Die Zeit reichte, dass wir uns etwas kennenlernen konnten und statt Applaus verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung voneinander. Schön war es! Außerdem haben wir 2.000 € gespart 😀

Wieder da war der Schnee am heutigen Freitag, wieder hatte es über Nacht stundenlang geschneit und es schneite noch kräftig als ich aufgestanden bin. Zum Lauf war der Schneefall erstmal vorbei, aber mich quälte die „Schuhfrage“: Sandalen oder doch lieber mal die Trail-FiveFingers? Ich entschied mich für einen Kompromiss, da ich eh den Laufrucksack mit hatte, kamen die FiveFingers da rein und ich lief in Sandalen los. Dabei blieb es auch für gesamte Strecke.

Die Temperatur war ganz knapp über 0° und der Schnee war sehr naß und auf den Straßen nur Matsch. Von den Bäumen fiel immer wieder Schnee runter, schwer und naß wie Wasserbomben. Damit ist mir mal bewußt geworden, wie viel ich eigentlich unter Bäumen lang laufe 😆 Auf den schmalen Straßen hat mir dann noch ein vorbeifahrendes Auto den ganzen Schneematsch an die Wade geklascht. Auch schön *grummel*. Am See angekommen ging es auch diesmal kurz ins Wasser. Aber wirklich nur kurz, da ich heute zum Abtrocknen und Umziehen keinen Windschutz hatte und feuchte 0,5 ° mit Nordost-Wind dann doch schnell auskühlen, was sich vorallem an Händen und Füßen bemerkbar machte. Zum Ende des Laufs war aber alles wieder wunderbar warm. Angesichts der Tatsache, wie ich da ins Wasser gegangen bin und in Badebux durch den Schnee stapfe und barfuß in Sandalen gelaufen bin, frage ich mich nur, wie ich durch den kommenden Sommer kommen soll 😆

Nun, ganz so abgeneigt gegen Wärme bin ich dann doch nicht. Zuhause angekommen genießt sich nach so einem Lauf Kaminofen-Wärme, zusammen mit einem heißen Tee und dem Blick nach draußen in den Schnee dann doch ganz wunderbar!

Fehlt noch was? Ach ja, die Erklärung des Titels: Also der wahre Grund, warum ich immer Selfies von mir beim Eisbaden mache, ist die Tatsache, dass der Timer meiner Digi-Cam mir nur 10 Sekunden Zeit läßt um komplett ins Wasser abzutauchen. Das hilft gegen Mimimi und man denkt auch gar nicht erst darüber nach 😀 Und wenn die Bilder erstmal „im Kasten“ sind, kann man sie doch auch für den Blog verwenden, oder? 😛