Der Januar ist vorbei, der Winter geht ganz allmählich auf die Zielgerade. Bislang zeigte er sich weitestgehend typisch norddeutsch mit Plusgraden, viel Grau und noch viel mehr Regen. Mein noch verhaltenes Laufen erlaubte es mir aber die schlimmsten Wetterkapriolen auszusparen. Beim Blick in die Laufstatistik staune ich selber gerade etwas. Nur sechsmal war ich im Januar laufen. Gefühlt war das mehr. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt auch regelmäßig schwimmen gehe. Das war ich sieben Mal. Summa summarum glücksbringende 13 Sporteinheiten. Mit Kilometern brauche ich hier nicht anzugeben, weder bei der einen noch bei der anderen Sportart. Ebenfalls hier wie dort nicht mit dem Tempo. Ein Münchner Lauffreund von mir, der augenblicklich auch nicht in Topform ist, äußerte auf meinen letzten Post kommentierend:
„Das Laufen tut auch gut, wenn man langsam unterwegs ist, dann hat man mehr von der Strecke“
Recht hat er!
In Sachen Schwimmen erlebe ich in den letzten Monaten ein regelrechtes Schwimmbad-Hoping. Seit Beginn der Hallenbad-Saison war ich schon im Hallenbad in Hude, im Unibad Oldenburg, im Hallenbad in Rastede und zu guter Letzt im Stadtbad in Neukölln. Nach meiner Rückkehr aus Berlin wollten Torben und ich in Rastede schwimmen gehen. Allerdings hat das Bad wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Eine Internetrecherche führte uns ins benachbarte Wiefelstede und im dortigen Schwimmbad hatten wir das ganze Schwimmerbecken für uns allein. Irre, das war richtig genial. In diesem Umfeld konnte Torben auch nochmal in Ruhe auf meinen Schwimmstil achten und mir noch einige Korrekturen mit auf den weiteren Schwimmweg geben. Sie scheinen zu fruchten. Als ich zwei Tage später mit Jens nach Wiefelstede gefahren bin, das Bad war wieder herrlich leer, wenn auch nicht ganz leer, konnte ich den Brustschwimmer Jens erstmals kraulend abhängen 🙂 Als ich das Torben später bei WhatsApp schrieb, antwortete er:
„Wenn wir noch an Beinhaltung und dem Atmen zu beiden Seiten arbeiten, wirst du fit für die schnelle Bahn„
Naja, fit für die schnelle Bahn sehe ich mich noch lange nicht, aber gut tut es schon, wenn man von einem sehr guten Schwimmer so etwas hört 🙂
Zurück zum Laufen, im Februar habe ich immerhin schon zwei Läufe geschafft. Am 01.02. mußte es wieder der Kleine Bornhorster See. Nachdem ich dort, nach dem obligatorischen Gang ins Wasser, mühsam versuchte den linken kleinen Zeh davon zu überzeugen in seinen „Finger“ der FiveFingers zurückzufinden, kam ein Pärchen nach Seeumrundung angejoggt, pellte sich aus den Laufklamotten, legte die darunterliegende Badebekleidung frei und stürzte sich in die Fluten. Da fühlte ich mich doch etwas kläglich nur bis zu den Oberschnenkeln drin gewesen zu sein. Allerdings waren die beiden so schnell wieder raus wie sie rein sind. Da hätte ich noch mithalten können. Muß ich mir für einen der nächsten Läufe dort hin doch mal vornehmen. Wir unterhielten uns noch kurz über das Baden und dann trabten die beiden von dannen (letztes Bild).




Beim heutigen Lauf an der Hunte, Jens walkte währenddessen wieder, sprach ein Spaziergänger zu mir:
„Das habe ich ja noch nie gesehen“
Zugeben, so einen schönen Mann wie mich sieht man wirklich nicht alle Tage, aber noch nie? Das konnte ich dann doch nicht glauben und hatte recht damit, er meinte nur mein Barfußlaufen in Sandalen Naja, da mußte ich mein Ego halt auf andere Weise aufbauen und das ist mir auch gelungen. Neun Kilometer wollte ich laufen, da Jens zum Ende hin aber noch nicht am Parkplatz war, drehte ich noch einmal um, pendelte noch ein Stück hin und her und vollendete damit meinen ersten 10 km-Lauf seit elf Monaten! 😀 Noch dazu bin ich die Hälfte der Kilometer mit einer 5 vor dem Doppelpunkt gelaufen, wenn auch nur knapp. Dieser kurzzeitige Anflug von „Tempo“ ändert aber nichts an der Wahrheit des zuerst genannten Zitats 😉




Zum Abschluß noch ein Zitat. Oder ist es nur ein Spruch?: „Gut Ding will Weile haben“. Siebeneinhalb Wochen nach meinem einschneidenden Erlebnis heilt auch langsam die Wunde am linken Unterschenkel zu.