Wer kann`s?

Zu erst die gute Nachricht: Ein heutiges Ultraschall beim Orthopäden ergab, dass der Fersensporn dabei ist sich aufzulösen. Die schlechte Nachricht: An den Beschwerden hat sich dadurch leider noch nichts geändert. Da die zeitliche Perspektive für Beschwerdefreiheit auf den Herbst lautet, ist das halt erstmal so. Unterstützend zur Physiotherapie setzt mein Orthopäde aber jetzt ergänzend die Akupunktur-Nadeln ein. Allein meine rechte Wade zierten heute acht Stück davon 🙂 Harren wir also weiter der Dinge, die da kommen.

Mein Orthopäde fragte mich, ob ich die „Lagerfeuerhocke“ könne. Also in die Hocke gehen und dabei den Fuß mit der ganzen Sohle am Boden aufsetzen. Nein, kann ich nicht, nicht mal ansatzweise, konnte ich noch nie. Für meinen Orthopäden ein Indiz für eine schon immer verkürzte rückseitige Muskulatur und vielleicht ein Grund dafür, dass mir meine Fersen auch schon immer mal wieder Probleme gemacht haben.

Wie sieht`s bei Euch aus? Könnt Ihr die Lagerfeuerhocke oder auch tiefe Hocke genannt?

Quo vadis?

Jetzt lasse ich, der nie Latein gehabt hat, mal den Intellekutellen raushängen. Wohin gehst du, Deichläufer, wohin geht dein Blog?

Mittlerweile hat dieser Blog 13 Jahre auf dem Buckel. Er startete genau am 26.02.2011 mit diesem Beitrag. Über diese Jahre habe ich sage und schreibe 1.319 Beiträge veröffentlicht und es kamen um die 30.000 Kommentare zusammen, von denen wohl ca. die Hälfte Anworten von mir waren *ächz*.

Der Blog war über viele Jahre, neben dem Laufen selber, DAS große Hobby für mich, dem ich mich mit viel Zeit, Liebe und Hingabe gewidmet habe. Der Blog war für mich ein wichtiges Ausdrucks- und Kommunikationsmittel. Aber er begann natürlich erst durch das Kennenlernen anderer Blogs und den Menschen dahinter richtig zu leben.

Viele Blogger habe ich in den langen Jahren kommen und gehen sehen. Viele Blogger habe ich persönlich kennenlernen dürfen. Für mich waren das immer die ganz besonderen Momente. Treffen zu Laufveranstaltungen, private Treffen, die sogar über die Landesgrenzen hinaus führten, Besuche bei mir. Dabei sind wirklich fantastische Begegnungen herausgekommen, die ich um alles in der Welt nicht missen möchte.

Das Bloggen hat meinen – nicht nur, aber im wesentlichen- läuferischen Horizont mächtig erweitert. So manchen Lauf, so manche Distanz hätte ich ohne die Bloggerei wohl nie unter die Füße genommen. Zugegeben, manchmal habe ich mich durch Vergleich mit anderen, auch zu Dingen und Leistungen hinreißen lassen, die mir nicht gut getan haben. Aber Try and error gehören halt auch dazu.

Vor ca. drei Jahren aber hat plötzlich -zum zweiten Mal in meinem Leben- etwas anderes die Hoheit über mein Leben übernommen. Eine Krankheit, die mit Heimtücke das Gehirn erobert, die positives Denken massiv behindert und Lebensfreude unterdrückt. Die meine Arbeitsfähigkeit geraubt hat. Die den Akku leerlutscht, das Wiederaufladen verhindert. Die mir das, was mich lange Jahre mit großer Freude und Begeisterung erfüllt hat, manchmal nur noch banal und belanglos erscheinen läßt. Als wenn das nicht schon genug wäre, begab sich wenige Monate später mein rechter Fuß in den Störungsmodus, der leider bis heute anhält.

Zwar befinde ich mich jetzt seit gut fünf Wochen in orthopädischer und physiotherapeutischer Behandlung, aber noch zeichnet sich keine Besserung ab. Der Orthopäde meint auch, er wäre froh, wenn er mich zum Herbst wieder fit hat. Wenn nicht, wäre nur noch eine OP der letzte Ausweg. Zeitliche Prognose danach? Ungewiss.

Alles in allem deutet sich da auf absehbbare Zeit nichts an, was dieses Laufblog mit läuferischen Inhalten füllen könnte. Also quo vadis? Zwar versuche ich mein läuferisches Bewegungsdefizit durch Schwimmen (ich staune immer noch drüber) und mit dem beginnenden Frühling auch wieder mit Radfahren auszugleichen, aber mit der gleichen Emotionalität wie das Laufen erfüllt mich das nicht. Ob dies den Sportarten als solchen oder meiner Krankheit oder beidem angelastet werden kann, sei einmal dahingestellt.

Ein weiterer Punkt: Das Bloggen hat augenscheinlich generell seinen Zenit überschritten. Die Zeiten, wo mein Reader mit neuen Blogbeträgen ebenso überquoll wie die Kommentarspalten meiner Blogbeiträge sind schon länger vorbei. Die Zeiten werden immer schnelllebiger. Bloggen ist da zu beschaulich, erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Da sind ein paar auf Instagram, Facebook oder WhatsApp-Status *hüstel* hingeworfene Bilder, vielleicht noch um eine Textzeile ergänzt, einfacher, schneller und oberflächlicher. Ex und hopp, wie die bei WhatsApp nach 24 Stunden wieder verschwindende Statusbilder.

Ich mache ich da nicht frei von, aber ernsthaft anfreunden kann ich mich damit nicht. Also quo vadis, deichlaeufer.de? Quo vadis, Volker Dank, der du ja schon ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis hast?

Themenwechsel? Vielleicht zu Back- und Kochrezepten? Gartentipps? Och nö, das bin ich nicht. Barfuß habe ich schon versucht, ist thematisch lange nicht so ergiebig wie das Laufen. Politik? Ach herrje, ich bin ja schon depressiv. Diese Depression zum Thema machen, ihr damit noch mehr Raum geben? Nein, wirklich nicht.

Qua vadis? Wohin gehst du? Noch zeichnet sich kein wirklicher Weg ab. Noch fühle ich mich wie ein Blatt im Wind, das mal hierhin mal dorthin geweht wird und die Richtung nicht selber bestimmt. Auch wenn es mir nicht gefällt, es braucht wohl noch Zeit für Orientierung, um zu wissen wohin die Reise gehen soll. Ich bin erst 55 Jahre jung, da muß noch was kommen, da muß noch was gehen.

Quo vadis, deichlaeufer.de? Findet dieser Blog hiermit sein Ende? Vorläufig lasse ich ihn noch stehen, schließlich habe ich ja ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis und vielleicht gibt es auf absehbare Zeit etwas, was ich der Welt unbedingt erzählen muß!

Außerdem hört man nicht mit 13 Jahren auf, ist einfach keine schöne Zahl! 😉

Baustellen

Sechs Wochen hat das Jahr 2024 mittlerweile schon auf dem Buckel und in dieser ganzen Zeit herrscht, von einem einzigen Post abgesehen, Funkstille auf meinem Blog.

Meine Depri konnte in diesen Wochen teilweise fröhliche Urstände feiern. Ein nicht einmal schwerwiegendes privates Problem hat mich in den letzten Wochen nahezu völlig aus der Bahn geworfen. Daraus habe ich mich jetzt wieder etwas herausgearbeitet, aber es ist immer wieder erschütternd wie erschöpfend diese Krankheit ist, wie sie mich restlos auslaugen kann. Ich komme mir vor, als hätte ich einige Wochen im Bergwerk geschuftet.

Nichtsdestotrotz ist es mir neben dieser Baustelle gelungen endlich endlich zwei andere gesundheitlichen Baustellen anzugehen. Zum einem ist da eine gastroenterologische Baustelle, die zwar insgesamt recht harmlos ist, mich aber noch ca. ein Vierteljahr behandlungstechnisch in Anspruch nehmen wird. Zum anderen ist da diese vermadeldeite rechte Ferse, deren Probleme ich nach unendlich langer Zeit nun mittels Orthopäden auf den Grund gehe.

Heute hatte ich den Termin beim Orthopäden. Bislang habe ich ja ein recht gespaltenes Verhältnis zu dieser ärztlichen Spezies. Torben hat mir einen Schwimmvereinskollegen von ihm empfohlen. Bislang hatte dieser in einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis in Vechta praktiziert, sich aber vor einer Zeit mit eigener Praxis in Oldenburg selbstständig gemacht. Da er mit der Massenabfertigung nicht mehr glücklich war, behandelt er in seiner Praxis nur Privatpatienten und Selbstzahler um Zeit zu haben und ein ganzheitliches Konzept verfolgen zu können.

Grundsätzlich tue ich mich ja schwer mit der Zweiklassenmedizin, aber nachdem ich in jüngster Vergangenheit aus verschiedenen Richtungen erfahren habe, was Hunde- und Katzenbesitzer im Krankheitsfall für ihre Vierbeiner auf den Tisch legen (müssen), denke ich, dass man im Einzelfall auch mal für seine eigene Gesundheit ein paar Euro locker machen kann. Andererseits habe ich als Privatpatient auch gut reden. Schwieriges Thema, um das es hier eigentlich auch gar nicht gehen soll.

Schlußendlich habe ich jetzt eine, oder besser gesagt zwei Diagnosen und es kann etwas getan werden. Als erstes ist da ein klassischer Fersensporn an der Rückseite der Ferse, dem der Orthopäde mit ebenso klassischer Stoßwellentherapie zu Leibe rückt (hat heute teilweise ganz schön Aua gemacht) Als zweites ist da, aus demselben Material wie der Fersensporn gebaut, eine recht ausgeprägte Haglund-Exostose an der Ferse. Der ist mit Stoßwellen nicht beizukommen und ließe sich nur operativ entfernen. Das hält der Orthopäde allerdings nicht für nötig. Stattdessen soll gezielte Physiotherapie die Achillessehne soweit aufdehnen, das sie gut über die Haglund-Exostose hinwegkommt.

Immerhin hat er mir aber eine ausgesprochen kräftige und gesunde Fußsohlensehne diagnostiziert. Also bringt das Barfußlaufen doch was 🙂

Viermal wird jetzt noch gestoßen und 10 physiotherapiert. Dann schauen wir mal weiter. Schonen soll ich mich übrigens nicht, was mich schon einmal sehr freut. Somit werde ich nach meinem gestrigen 7 km-Läufchen gleich nochmal einen ausgiebigen Spaziergang machen.

Meine Baustellen verlangen also noch einen etwas längeren Atem, aber kein Weg endet ohne die ersten Schritte gemacht zu haben. Also auf geht`s. It´s a long way …

Auf diesem Weg werde ich mich hier wohl weiterhin etwas rar machen. Ich bitte um Nachsicht.

Sintflut

Die Sintflut ist -nicht nur- über den Nordwesten hereingebrochen. Hier hat es in den letzten Wochen geregnet, geregnet, geregnet und geregnet. Und teilweise ordentlich gewindet. Auf der Rückfahrt am Heiligabend von Schwiegermuttern aus Berne hat es z. B. so geschüttet und gestürmt, dass man nur maximal 60 bis 70 km/h fahren konnte.

Was da an Wasser zusammengekommen ist, beschäftigt inzwischen schon seit fast 14 Tagen die Einsatzkräfte im Land. Auch Oldenburg ist betroffen, zuerst war es der Stadtwesten und dann und aktuell immer noch der Stadtsüden. Hier bangen immer noch mehere Hundert Menschen, dass der Huntedeich hält und ihre Häuser verschont bleiben. Seit Tagen sind sie auf eine Evakurierung vorbereitet und sitzen quasi auf gepackten Koffern und gestern hatte es noch einmal bis in die Nacht wie aus Kübeln gegossen 😦

Zum Glück wohnen wir nicht nur im Nordosten von Oldenburg, sondern auch noch nahezu am höchsten Punkt der Stadt. Hier sieht man zwar auch einige Schläuche, die Wasser aus Kellern befördern, aber hier ist es „nur“ das Grundwasser, das durchs Gemäuer drückt. Wir haben keinen Keller!

In den letzten Tagen war ich immer wieder mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad in meinem Laufrevier unterwegs. Die Bornhorster Wiesen stehen unter Wasser, das tun sie immer im Winter, als Polderflächen sind sie auch dafür da. Die Wiesen haben auch noch Kapazitäten. Kleiner und Großer Bornhorster See und sämtliche Gräben und Kanäle sind randvoll und laufen teilweise über. Betroffen sind davon aber nur Wiesen und Felder und die Autostraße zum Kleinen Bornhorster See.

Hier ein kleines Bildersammelsurium der letzten Tage:

In dem randvollen Kleinen Bornhorster See war ich beim Weihnachtsschwimmen am Heiligabend dabei.

Ebenso beim Neujahrsschwimmen, wo am See die Hölle los war und in verschiedenen Gruppen mehr als 30 Leute im Wasser waren.

Unsere Gruppe war aber wohl die am besten verpflegte. Es gab selbstgebackene Berliner, Plätzchen und Krüllkuchen. Das hat wirklich Spaß gemacht, zumal es exakt zu der Zeit mal kurz trocken war.

Mein erstes 2024iger Läufchen gab es am heutigen 03.01.. Natürlich zum See. Die Straße, die am Neujahrstag noch recht gut befahrbar war und wo ich (siehe ersten Bilderblog) noch durch das wenige Wasser durchradeln konnte, stand nun komplett unter Wasser. Gut, dass unsereins in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs war. Das Wasser war aber so tief, dass es sich nicht durchlaufen sondern nur noch durchwaten ließ. Auch die zweite von drei Zuwegungen zum See stand unter Wasser.

Dem SUV wäre seine Durchfahrt fast zum Verhängnis geworden, da er vom Weg abkam. Der Fahrer war aber nicht der einzige Verrückte, der das gemacht hat.

Der Steg zum Bootshaus ist auch nicht mehr trockenen Fußes zu erreichen. Im Sommer konnte man die Beine vom Steg baumeln lassen ohne das sie die Wasseroberfläche erreicht haben und da wo mein Köpfchen (es war aber nicht so tief, ich habe mich nur züchtig unter Wasser gehalten 😆 ) aus dem Wasser guckt, war im Sommer das Ufer.

Beeindruckend ist es schon überall Wasser zu sehen. Aber was hier in meinem direkten Umfeld nur spektakulär ist, geht nur wenige Kilometer entfernt leider weit darüberhinaus.

Die kommenden Tage soll es endlich nahezu trocken bleiben und deutlich kälter werden. Ich hoffe, dass die Deiche noch solange halten und der Wasserstand der Flüße schnell genug sinkt, bevor vielleicht noch Eisgang den Deichen zusetzt.

Ach ja, das „sportliche“ 2023 endete bei mir mit 452,4 km Laufkilometern -eine Steigerung um immerhin 157 km zum Vorjahr- und mit 41,5 km beinahe einem übers Jahr geschwommenen Marathon. Am aktivsten war ich auf dem Fahrrad, an auf Touren gemessenen Kilometern erzählte mir meine Uhr von ca. 1.500 km.

Zu guter Letzt wünsche ich Euch noch einen gutes neues Jahr 2024!

Emotionale Momente

Ich mag die Adventszeit, lasse mich gerne von der vorweihnachtlichen Stimmung tragen und höre in dieser Zeit auch gerne weihnachtliche Musik. Nun nähert sich Weihnachten mit großen Schritten. Es ist schon eine emotionelle Zeit.

Vor wenigen Tagen wurde diese noch dadurch angereichert, dass Heimo mal wieder im Norden war. Vier lange Jahre ist es her, dass wir zusammen an Weihnachten gelaufen sind. Vier Jahre, in denen sich unser beider Fitness nicht unbedingt zum Besten entwickelt hat. Aber ein kurzes gemeinsames Läufchen mußte einfach sein und zusammen mit einem anschließenden Frühstück hatten wir eine, trotzdem viel zu kurze, Zeit zum Klönen und um uns gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen. 

Danke Heimo, dass Du Deiner knappen Zeit im Norden diese Stunden abtrotzen konntest. Es war sehr schön und hat gut getan.

Am 20.12. hatte ich dann auch noch meine letzte Stunde bei meinem Psychotherapeuten. Nach 100 Stunden läuft die Finanzierung durch die Kassen aus und im Prinzip ist es auch gut so. Herauszuarbeiten gibt es nach diesen vielen Stunden nicht mehr wirklich etwas. Trotzdem war es immer noch gut und wichtig diesen Anlaufpunkt zu haben und irgendwie fühle ich mich schon etwas entwurzelt bei dem Gedanken jetzt wieder alleine im Alltag laufen lernen zu müssen. Für eventuelle Krisen steht mir mein Therapeut aber weiterhin zur Verfügung.

Danke Herr Wulf, für diesen Angebot und die wichtige und wertvolle Betreuung in den letzten gut drei Jahren.

Es weihnachtet sehr und möchte Euch mit einem musikalischen Zufallsfund aus dem Netz beglücken. Ein Stück, hervorragend gesungen von drei Geschwistern, das ich mir in letzten Tagen gerne angehört habe und das mir jedes Mal Gänsehaut beschert hat.

Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und schöne Stunden zum Innehalten, für Gemeinsamkeit und zum Kraft tanken für das was kommen mag, im neuen Jahr.

Danke für die Treue, die Ihr auch in diesem Jahr meinem Blog gehalten habt.  

Kampfspuren

Laufen ist ja persé kein gefährlicher Sport. In Gegensatz zu vielen anderen Sportarten sind von außen einwirkende Verletzungen doch eher die Ausnahme. Knochenbrüche und/oder spektakuläre Narben, die als „Trophäen“ z. B. vom Mountainbiken, Rennradeln oder irgendwelchen Kampfsportarten übrigbleiben sieht man eher selten.

Ab und zu bleibt aber doch etwas zurück. So sieht man immer noch die Narbe von der Verletzung, die ich mir vor ziemlich genau einem Jahr zugezogen habe, als ich beim Offroad-Laufen in einem Weidedraht hängengeblieben bin. Hier besteht aber noch die Hoffnung, dass die nur noch blasse Narbe irgendwann nochmal ganz verschwunden ist.

Das wird wohl die Narbe auf dem linken Fuß nicht, wie mir meine Dermatologin vor einer Woche eröffnet hat. Diese Narbe stammt von meiner Bruchlandung, die ich am 01.06. hingelegt habe und mir auch zwei Kronen gekostet hat.

Zugegeben als heroische Trophäen für den kernigen Laufsport taugen diese kleine Blessuren nicht unbedingt. Also weg davon und hin zu einem kleinen Erfolgserlebnis. Nach dem ersten Winterintermezzo hat es hier tagelang fast nur noch geregnet. Nach meiner Rückkehr aus Berlin, wo ich mir nach der langen Autofahrt erstmal direkt die Frische gegönnt habe …

… konnte ich drei Tage später noch einen Lauf mit etwas Restschnee genießen.

Der Typ im Wasser bin nicht ich, da war ich schon wieder draußen

Heute war es endlich mal trocken, sogar mit einem Hauch von Sonne. Bestes Wetter um das erste Mal seit dem 14.05. wieder zweistellig zu laufen. Der durch das obligatorische Bad unterbrochene Laufe endete mit 10,4 km.

Rechtes Bild: Nicht unbekleidet im Wasser 😆

Dieses kleine Glück genieße ich für den Rest des Tages. Die neue Bescheidenheit 🙂

Zweimal

… bin ich diese Woche gelaufen. Das gab es das letzte Mal Mitte Juni, ein zarter Erfolg. Zumal ich zwischen den beiden Läufen am Mittwoch und am heutigen Samstag auch noch einen ausgiebigen Spaziergang gemacht habe.

Laufstrecke ist -welch Überraschung- die zum Kleinen Bornhorster See, weil ein kleines Bad muß ja sein.

Der Spaziergang führte mich mal nicht zum Kleinen Bornhorster See, sondern um den Großen Bornhorster See drumherum.

Am heutigen Samstag war das Bad im See ca. ein Grad wärmer als das Laufen an der sieben Grad frischen Luft. Ein feuchte Angelegenheit war aber beides 😆

Den drei Per Pedes-Aktivitäten ging am Dienstag noch eine Fahrradtour über 40 km am Dienstag voraus. Bei 10 ° durften dabei erstmals Hände- und Füße beschuht sein. Zum Schluß wurde es dann auch noch naß. Auf dem Rad ist das nicht so prickelnd, aber wat läßt man nich alles über sich ergehen um einigermaßen Bewegung zu bekommen 😎

Eine Radtour, zweimal Laufen, drei mal im See jeweils 100 m rumgeschwommen, morgen noch Schwimmbad. Für ne trübe Novemberwoche ist das, denke ich, ganz ok.

Saisonende

Sonntags gab es die letzte Radelausfahrt nach Berne zu Schwiegermuttern. Am kommenden Sonntag sind dann schon die Uhren umgestellt und ich kann dann nicht mehr im Hellen zurückradeln.

Auf der letzten Tour rollte ich auf dem Hinweg unterm Huntedeich entlang und schaute noch eben an der Weser vorbei. Auch an diesem 22.10. ließ es sich noch wunderbar in kurzen Hosen und barfuß radeln.

Die finale Rücktour entwickelte sich zu einer schon fast spektakulären Sunset-Fahrt. Im goldenen Licht ging es zurück über das flache Land und ich erreichte mit einsetzender Dämmerung das traute Heim.

Jetzt muß ich sehen, dass ich so noch ein paar Tageslichtouren hinbekomme. Vielleicht könnte ich auch noch etwas laufen. Ich werde mal mit Lady A reden, was die davon hält 😀

100 ohne

Irgendwie brauchte ich noch ein kleine Verrücktheit mit viel Bewegung, bevor Herbst und Winter die Outdooraktivitäten etwas dämpfen. Da läuferisch zur Zeit kein Blumentopf zu gewinnen ist, entschied ich mich für einen Fahrrad-Tripp an die Nordsee. Genauer gesagt an den Jadebusen, so richtig Nordsee ist der ja nicht, weshalb mein bislang weitester Lauf von Oldenburg an die Nordsee auch nicht am Jadebusen endete, sondern in Burhave, direkt an der offenen See. Heute sollte mir aber Dangast als Ziel genügen.

Das Wetter versprach nach der Vorhersage ganz okay zu werden, auch wenn der Abzug des morgendlichen Regens bei Wetteronline immer etwas weiter nach hinten verschoben wurde und schlußendlich blieb es auch beim Versprechen … :-/

Die ersten Kilometer führten mich aber erstmal mitten in die Stadt, zum Bankautomaten, um die Ebbe im Portemonnaie zu beenden. Als ich endlich raus aus der Stadt war, wollte ich meine Regenjacke ausziehen und im „Kofferraum“ verstauen, nur um festzustellen, dass ich den Kofferraum zu Hause gelassen hatte.

Die Satteltasche war wichtig und konnte nicht zuhause bleiben

Das bescherte mir ca. sieben Zusatzkilometer und damit die Gewissheit, dass ich tatsächlich ein bestimmtes Kilometer-Ziel erreichen werde. Ich nahms (erstaunlicher Weise) gelassen, zumal ich die Gelegenheit nutzte die Regenjacke gleich zuhause zu lassen und gegen den dünnen Windbreaker zu tauschen.

Nun nahm ich endlich Fahrt auf und nach einem ersten Verfahrer ließ ich via Telefon die Google-Navigation mitlaufen. Das Programm entschied sich allerdings teilweise für abenteuerliche Wege, auf den ich mir manchmal gewünscht hätte, dass mein starres Singlespeed ein kuschelig, schaukelig gefedertes Mountainbike gewesen wäre.

Der Weg auf dem rechten Bild ist noch der reinste Highway

Der Himmel war trübe und statt das es dem Wetterbericht entsprechend immer trockener wurde, fing es, immer intensiver werdend, an zu nieseln. Nichts macht so naß wie intensiver Nieselregen und der Windbreaker machte schlapp. Regenjacke ist ja auch nicht sein Job. Immerhin hielt sich die Temperatur mit anfänglich 14 ° und zum Schluß um die 16 ° im angenehmen Bereich.

Kurzzeitig wußte ich echt nicht, was ich da mache, als es auch noch ein paar wenige Kilometer eine Bundesstraße entlang ging, mit tosenden Verkehr und donnernden und gischtsprühenden Lkw`s. Aber mein zartes Köpfchen zeigte sich bockig und so kurbelte ich stoisch weiter gen Norden und erreichte nach knapp 60 Gesamtkilometern Dangast.

Kurz vorher wurde es sogar trocken und ich gönnte mir draußen ein Stück Kuchen und einen großen Milchkaffee, kramte dann trockene Wechseloberbekleidung aus dem Kofferraum, besuchte noch den Strand am alten Kurhaus mit seinen Kunstwerken und mit „Schlicktown“ Wilhelmshaven im Hintergrund.

Da ein Blick auf den Himmel weiterhin nichts gutes versprach, machte ich mich aber alsbald auf den Rückweg und sparte mir deshalb auch noch einen Abstecher zum Vareler Hafen. Desweiteren ignorierte ich teilweise die Instruktionen des Navi und seine penetranten Wendeaufforderungen, das mich wieder über die selben Rumpelpisten zurückschicken wollte. Irgendwann kam sie mit neuen und auch weitaus besseren Vorschlägen.

Die nieselige Trübnis gibt schon mal einen Ausblick auf die kommenden Herbst- und Wintermonate

Auf den letzten Kilometern, exakt bei 99,9 km, blieb mir dann noch das Herz kurz stehen. Als ich eine vielbefahrene Straße überquerren wollte, um auf der anderen Seite in eine Straße einzubiegen, gab ich einem aus dieser Straße kommenden Autofahrer zu verstehen, dass ich ihn eben vorlasse. Das nutzte dann auch noch ein Autofahrer hinter ihm, von dem ich nicht sehen konnte wohin er fahren wollte. Als ich die Straße überquerte, fuhr er auch los. Trotz Vollbremsung touchierte ich mit meinem Vorderrad seine vordere Stoßstange, was ihn aber nicht kratzte, da er einfach weiterfuhr. Von dem Schreck mußte ich mich einige Minuten erholen, bevor ich zu den letzten Kilometern ansetzte und nach 107 km wieder zuhause ankam.

Nach der Tour sieht mein Fahrrad aus wie die Sau, als wäre ich die gesamte Strecke nur offroad gefahren.

Trotz des bescheidenen Wetters war es eine coole Tour. Weder Beine noch der Allerwerteste murren. Es war die zweite 100 km-Tour meines Lebens. 2014 bin ich in Dänemark das erste Mal über 100 km, damals mit dem Rennrad, gefahren. Damals waren es 108 km, hätte ich das noch gewußt, hätte ich heute noch eine kleine Extra-Schleife gezogen 😆 Aber dafür bin ich die einen Kilometer kürzere Strecke mit dem Singlespeed ohne Gangschaltung gefahren. War aber auch keine Kunst, da flaches Land und insgesamt wenig Wind 😎

Aber egal, ich habe es mir für meine Verhältnisse mal wieder ordentlich gegeben und es war g..l 😀

Ein Läufchen wagen

Sportlich und blogtechnisch war der September sehr mau. Null Laufkilometer, null Blogbeiträge und auch nur wenige Schwimmkilometer. Gründe dafür?: ——–.

Trotzdem war der September nicht gerade arm an Highlights, die sich weitestgehend auf die 11 Tage am Monatsende konzentrieren, an denen ich in Berlin war. Der Marathon dort versprach einige Treffen mit Bloggerfreunden, die ich zum Teil bekochte und zum Teil mit ihnen essen ging. Auch den Marathon selber habe ich mir einige Zeit live an der Strecke angeschaut. Leider habe ich keine von den Lauffreunden unter den fast 50.000 Teilnehmern erspähen können. Als diesbezüglich auch keine Hoffnung mehr bestand, beschloß ich von der Marathonstrecke über gut 5 km nach Hause zu spazieren. So hatte ich an dem Tag nicht nur auch noch etwas Bewegung sondern auch einen ganz speziellen Blick auf den Marathon. Nämlich auf die Schlußkarawane aus Besenbussen, Feuerwehr, Stadtreinigung usw. Sieht man auch nicht alle Tage.

Das war Highlight Nr. 1 von den vielen Highlights in Berlin. Highlight Nr. 2 war der Besuch der Gedankstätte Hohenschönhausen, ein ehemaliger Stasiknast. In kleiner Gruppe wurden wir von einer ehemaligen Insassin geführt. Das war sehr beeindruckend und emotional. Zumal ich unsere Führerin nach Abschluß der eineinhalbstündigen Führung noch fragte, ob sie mit meinem Berliner Freund Frank und mir noch einen Kaffee trinken wollte. In einer weiteren geschätzen halben Stunde kamen wir dabei noch intensiver ins Gespräch. Unvergesslich!

Als drittes Highlight unter den Highlights nahm ich an meinen letzten Tag vor Abreise an einer Barfußwanderung im wunderschönen Heiligensee und Tegeler Forst, nebst einziger Sanddüne Berlins, teil. Wir waren 14 Peoples, die bei schönstem Wetter durch den äußersten Nordwesten Berlins zogen, mit abschließender Einkehr in ein Lokal mit toller Küche.

Überhaupt war ich in Berlin viel per pedes unterwegs. Neben den 5,4 km von der Marathonstrecke nach Hause und den ca. 7,5 km der kleinen aber feinen Wanderung durch Heiligensee und Co. bin ich auch noch einmal über 8 km über das Tempelhofer Feld, durch die Hasenheide und über die pulsierende Hermannstraße spaziert.

All diese Gänge hat meine malade rechte Achillesferse recht gut verkraftet, so dass ich mich am heutigen Feiertag bei erstmals herbstlich anmutendem Wetter mal wieder auf ein Läufchen gewagt habe. Und zwar 3,5 km hin zum Kleinen Bornhorster See, a bisserl schwimmen und 3,7 km wieder zurück.

Am See ist die Badesaison zu Ende, die Markierungen für den Nichtschwimmerbereich werden eingeholt und das Wasser präsentiert sich überraschend klar.

Das zweigeteilte Läufchen lief gut und hat Spaß gemacht. Nun warte ich den morigen Tag ab, um zu horchen, was die Sehnen dann zu dem Testlauf sagen.

Wenn es mit diesen Läufen zum See und zurück in den nächsten Monaten funktionieren würde, wäre ich schon sehr glücklich. Etwas Laufbewegung, immer mal wieder eben in den See, das würde mir nach all dem Elend der letzten Zeit an Outdoor-Aktivität erstmal vollkommen reichen.