Teufelszeug

Aaauuuuaaaauuuuaaaa!!! Da habe ich heute aber eine heiße Sohle aufs Parkett auf den Asphalt gelegt. Dazu aber später mehr…

Zuerst zu meinem Allgemeinbefinden. Die letzten Wochen waren teilweise mal wieder minderschön. Viel zu viel Ungemach auf einmal brach da auf mein ein. Das Ganze gipfelte darin, dass es sogar in meinem geliebten Berlin so schlimm wurde, dass ich dort den Krisendienst aufsuchen mußte. Gott sei Dank habe ich in der Stadt einen stabilen, in Gold nicht aufzuwiegenden Freundeskreis, der mich danach weiter aufgefangen hat. Inzwischen geht es mir wieder besser und einige Problemfelder haben sich gelöst. Bei einem wieder mal fälligen Termin bei der Amtsärztin am gestrigen Tag, signalisierte mir diese, dass ich für ein weiteres Jahr im Ruhestand verbleiben werde. Damit ist ein Stressor weiterhin für die nächsten 12 Monate ausgeschaltet.

Zu meiner Ferse: Nachdem die Stoßwellentherapie dem Fersensporn mürbe gemacht hat, dürfen ihm die körpereigenen Mechanismen den Rest geben. Diese Mechanismen stoßen aber an ihre Grenzen wenn es um die durch den Fersensporn verursachten Entzündungen geht. Offensichtlich haben diese über die sehr lange Zeit meiner Beschwerden eine entsprechende Resistenz gegen die Selbstheilungskräfte entwickelt, so dass -neben der Physiotherapie- mein Orthopäde dem Übel zusätzlich mit Akupunktur zu Leibe gerückt ist. Insgesamt fünf Mal hing ich an der Nadel, bzw. an den Nadeln 🙂

Den Durchbruch erzielte aber offensichtlich die Gabe von Kortison über eine weitere Nadel, die einer Spritze.

Kortison ist und bleibt ein Teufelszeug, denn schon kurze Zeit nach der Injektion besserten sich die Schmerzen in der Ferse deutlich und sind zwischenzeitlich so gut wie ganz verschwunden. Nach gefühlten Jahrhunderten kann ich z. B. endlich wieder die Treppen ohne Humpeln runtergehen und dabei den ganzen Fuß aufsetzen. Längere Spaziergänge …

Spaziergang zum Kleinen Bornhorster See

und kürzere Läufe …

… führen nicht mehr zu einem Humpeln am darauffolgenden Tag und bleiben schmerzfrei.

So ganz mag ich dem Frieden aber noch nicht trauen und halte die Laufdistanzen kurz mit ausreichend Tagen Pause dazwischen.

Heute aber war Lauftag. Das warme Wetter ermöglichte es mir mit dem Fahrrad an die Hunte zu fahren um dort einen 5 km-Lauf zu machen. Warm genug war es auch, um beim Radeln erstmals ein Shirt von Forbi auszuführen, das er mir im vergangenen Herbst geschenkt hatte. Danke, mein Lieber, es trägt sich angenehm und sorgt für Aufmerksamkeit 🙂

Für das Läufchen bevorzugte ich bei 25 ° allerdings ein noch etwas luftigeres Leibchen und trabte zur Huntebrücke. Diese Brücke, der ich sogar mal einen eigenen Blogbeitrag gewidmet habe, wird zur Zeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der schon in sechs Jahren *rubbeldiekatz* in der neuen Deutschlandgeschwindigkeit fertig sein soll.

Apropos Geschwindigkeit, dem Kahn auf dem mittleren Bild konnte ich tatsächlich in meinem Schleichtempo davonlaufen 😀

Damit wäre ich dann auch bei AaaaauuuaaaauuuaaaheißenSohlen. Die fünf Asphaltkilometer zur Brücke und zurück zum Fahrrad waren nämlich so heiß, das meine Fußsohlen schon bei Ankunft an der Brücke ziemlich auf Krawall gebürstet waren. Aber ich mußte ja noch wieder zurück und ich war wirklich megafroh, als ich wieder am Fahrrad angekommen war. Dummerweise waren meine Fußsohlen auch nicht wirklich amused, dass sie noch die Pedale treten sollten und ich suchte ständig die richtige Position auf den Pedalen 😆 Dafür habe ich ihnen dann noch eine Abkühlung im See geboten.

Auf diese Weise kam ein kleiner Mini-Triathlon zustande. 20 km Radeln, 5 km Laufen und sage und schreibe 100 m Schwimmen 😀

Schaden haben die Fußsohlen zum Glück nicht genommen. Die sind nur einfach nichts mehr gewohnt, diese Weicheier 😛

Dieser Beitrag wurde unter Laufen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

16 Kommentare zu “Teufelszeug

  1. Lieber Volker,

    mannomann, du fährst aber auch auf einer Achterbahn der Gefühle! Daher freue ich mich, dass du in Berlin Hilfe und Unterstützung fandest, dass du 12 Monate Ruhe hast vor der AÄ und auch die olle Ferse so langsam das Mucken abgewöhnt bekommt!

    Und erstes Sporteln klappt auch wieder, prima, weiter so! Da könnte aus dem Triathlönchen noch mehr werden. 😉

    Das Shirt ist ja witzig und zaubert eine schlanke Linie!

    Liebe Grüße

    Elke

    • Tja, liebe Elke,

      ich habe den Katastrophenmodus offensicht fest abonniert. Aber, wie gesagt, im Moment geht es wieder besser.

      Die AÄ ist nicht das Problem, das Gespräch mit ihr war sehr gut. Sie ist auch nicht so begeistert davon, dass ich immer in so kurzen Abständen bei ihr auftauchen muß.

      Wenn es mit dem Sport jetzt wieder etwas stabiler aufwärts gehen würde, wäre mir das schon eine große Hilfe. Dann muß auch nicht nur das Shirt alleine für eine schlanke Linie sorgen 😆

      Liebe Grüße

      Volker

  2. Lieber Volker,

    in schweren Zeiten sieht merkt man, wie wichtig Freunde sind. Gut zu hören, dass du dich aufgefangen fühltest als es dir nicht gut ging.
    Auch gut zu hören, dass der eine Stressfaktor erstmal wieder abgestellt werden konnte. Traurig, dass du da ständig drum kämpfen must, trotz deiner Krankheit. Dabei muss doch eigentich gar keiner in diesem Land mehr arbeiten. Die Jugend findet arbeiten total uncool und lebt ja auch ohne sehr angenehm. Jeder bekommt mal eben so Geld und die, die krank sind, müssen das immer wieder beweisen.
    Schon komisch.

    Ich drücke dir mal eben ganz fest die Daumen, dass die Schmerzfreiheit anhält. So ein kleiner Triathlon ist doch was schönes, pass nur auf, dass die Fußsohlen keine Blasen schlagen 😆
    Wobei, du wirst dich ja sicherlich bald wieder dran gewöhnt haben 🙂

    Liebe Grüße
    und pass auf dich auf

    Helge

    • Liebe Helge,

      ich bin sehr glücklich dieses Umfeld an Freunden zu haben. Ich weiß nicht, wie es ohne sie aussehen würde.

      Ich habe mir diesen Vergleich mühsam verbissen. Aber Du hast recht, wenn mir nach immerhin doch schon 35 Berufsjahren diese Krankheit zusetzt, muß ich Jahr für Jahr sehen, wie es weitergeht, während andere frisch, fromm, fröhlich, frei auf Staats- und somit unser aller Kosten leben dürfen. Die Jugend möchte ich aber schon noch etwas in Schutz nehmen. All die Kids und Cools, die ich kenne, gehen ihren Weg.

      Wenn es sportlich, sprich in erster Linie läuferisch wieder besser werden würde, würde ich mich irrsinnig freuen. Dafür würde ich sogar mehr die Sandalen anziehen, damit die Fußsohlen nicht auf die Idee kommen die Rolle der Ferse zu übernehmen 😀

      Liebe Grüße

      Volker

  3. Lieber Volker,

    oh wie schön zu lesen, dass der Termin bei der Amtsärztin gut verlaufen ist. 🙂

    Und daraufhin legst du gleich einen Triathlon hin? Ui, jetzt geht’s aber los. Mit den Distanzen (+ ein paar Meterchen beim Schwimmen) hast du ja eine Sprintdistanz absolviert. Gratuliere! 😀

    Lustig ist, dass Anna mich bei unserem Treffen in Bregenz gefragt hat, ob ich denn schon Akupunktur ausprobiert hätte – hihi – und jetzt schreibst du, dass du dich hast nadeln lassen. Ich drücke dir die Daumen, dass die Wirkung des Kortisons anhält und du keine weiteren Teufelszeugspritzen brauchst! 🙂

    • Ja, liebe Doris,

      so lange ich bei dieser Amtsärztin lande, ist es gut. Sie weiß um diese Krankheit und hat Verständnis.

      Hi hi, Sprintdistanz, das Wort Sprint paßt allerdings nicht so ganz 😀

      Was das Thema Akupunktur angeht, meine ich zu wissen, dass Du es mit Nadeln nicht so hast, oder? 😉

      Ich hoffe sehr, dass das Kortison nachhaltig seinen Job erledigt hat, ne Dauerlösung ist das Zeug ja nicht. Dann würde aber nur noch Messerwetzen übrigbleiben. Aber ich will mal optimistisch sein, ist ja schließlich meine Spezialität 😉

      Liebe Grüße

      Volker

  4. Wie? Seit wann trägst du Badehosen, lieber Volker?

    Wunderbar, dass du dich zu einem Triathlon hast hinreissen lassen, Kortison hin oder her. Ist doch einfach ein wunderbares Gefühl, wenn man wieder einmal schmerzfrei laufen kann.

    Hast du das Gefühl, dass die Akupunktur dir geholfen hat? Ich weiss es immer noch nicht, ob es mir genützt hat. Das ist wohl für jeden Patienten etwas anders.

    Schön, dass du deinen Ruhestand wieder um ein verlängern konntest. Kann es sein, dass dieser Termin dir etwas auf die Psyche geschlagen hat, noch zu allem externen Ungemach hinzu? Hauptsache, es geht dir besser und du konntest dich auf gute Freunde verlassen!

    Liebe Grüsse aus dem bewölkten, trüb-herbstlichen Cape Town!

    • Tja, liebe Catrina,

      wenn bei schönen Wetter am See ne Menge los ist, füge ich mich den Anstandsregeln. Es ist ja leider kein FKK-Strand 😉

      Akupunktur hatte ich vor Jahren auch schon einmal gegen meine Depressionen, das Ergebnis ist bekannt. Auch bei der Ferse messe ich den durchschlagenden Erfolg der Kortisonspritze bei. Der zeitliche Zusammenhang der deutlichen Besserung nach der Spritze ist einfach zu offensichtlich. Deshalb sehe ich das Zeug jetzt auch nicht so kritisch, ist ja schließlich sogar etwas was der Körper selber herstellt. Es geht halt leider nicht zu oft. Deswegen hoffe ich inständig, dass die Schmerzfreiheit nachhaltig ist. Um das nicht zu riskieren, halte ich mich mit dem Laufen auch noch zurück.

      Natürlich hängt so eine amtsärztliche Untersuchung immer wie ein Damoklesschwert über mir und setzt Zeiten mit Ungemach dann die Krone auf. Deshalb hoffe ich für die nähere Zukunft erstmal wieder auf etwas Entspannung.

      Ihr seid schon wieder in Kapstadt? 😯

      Liebe Grüße aus dem sehr sommerlichen Oldenburg

      Volker

  5. Lieber Volker,

    das tut mir im Nachhinein noch leid, haben wir uns in Berlin doch so gut unterhalten können! … aber schön, dass du diesen Freundeskreis hast, der dich auffängt!!! 🙂

    Wenigstens hast du eine Amtsärztin mit Empathie, was ja auch nicht selbstverständlich ist! … und das Gesamtpaket an Behandlungen scheint anzuschlagen und deine Geduld sich dann doch noch auszuzahlen! – Die Nebenwirkungen einer Cortisonspritze mögen sich genauso zurückhalten, wie die Wirkung von ihr anhalten möge!!!

    So und jetzt hoffe ich, dass du gaaanz langsam wieder aufbauen kannst und du nicht noch ewig und 3 Tage zuuuu viel Geduld aufbringen musst! – Schön, dass ein 1. kleiner Triathlon schon mal geklappt hat und deine Füße sich wieder an für dich normale Abläufe gewöhnen, ohne Blasenbildung etc.!!! 😆 … weil du es kannst! 😉

    Aber das mit dem Sprint-‚Tempo‘ scheint doch zu stimmen, sonst hättest du ja nicht diesen Kahn abhängen können! 😛

    Liebe Grüße Manfred

    • Ja, lieber Manfred,

      wo wir uns gesehen haben war die Welt noch in Ordnung, wenigstens in dem mir bekannten Maße. Im Nachhinein fokussiere ich mich auf das Positive: Gut, dass es solche Anlaufstellen gibt und noch besser, dass ich so wertvolle Freunde habe und inzwischen die Welt auch schon wieder ganz anders aussieht. Auch dank der emphatischen Amtsärztin. Was weiß Gott nicht selbstverständlich ist.

      Nebenwirkungen der Kortisonspritze merke ich keine, im Gegenteil, vielleicht hat von der Spritze auch meine Allergie etwas abbekommen, die dieses Frühjahr ausgesprochen glimpflich verläuft. Da hat ja sonst in manchen Jahren auch nur Kortison geholfen.

      Ich denke meine Geduld ist über die lange Zeit einer gewissen Stoischheit oder gar Lethargie gewichen. Wenigstens verspüre ich auch gerade keinen Drang wieder wie die wilde Wutz loszulegen. Wie auch immer, meine Ferse wird die gesamten Umstände hoffentlich mit einem gewissen Dank goutieren.

      Der Kahn war wohl nur noch etwas lethargischer als ich 😆

      Liebe Grüße

      Volker

  6. Sehr sehr gut dass du weiterhin im „Vor-Ruhestand“ bleiben kannst und dieses Thema in den nächsten Monaten eben kein Thema ist. Gute Ärztin mit offenbar dem nötigen Sachverstand, das ist nicht selbstverständlich, freut mich für dich.
    Auch dass dein Freundeskreis dich auffängt, sehr sehr gut.

    Cortison und Akupunktur, aua beides, aber egal, schöpf die Möglichkeiten aus um die Ferse zu beruhigen. Und wenn die Cortisondröhnung hilft um wenigstens ein paar Tage mal wieder schmerzfrei zu sein, dann ist das so.

    Und zack! macht er direkt einen „Mini-Triathlon“ 🙂 Ich kann es sehr gut nachvollziehen 🙂
    Feines Shirt auch von Forbi!

    Liebe Grüße, Oliver

    • Moin Oliver,

      diese Ärztin ist schon ein Segen. Jedes Mal hoffe ich wieder bei ihr zu landen. Möge es so bleiben.

      Die Kortisondröhnung sollte helfen die Entzündung zu heilen und damit auch eine länger- bis langfristige Schmerzfreiheit erreichen. Ich hoffe sehr darauf und bislang sieht es auch noch gut aus.

      Es war ja aber auch wirklich nur eine Mini Mini Triathlon mit dem kleidsamen Shirt von Forbi 🙂

      Liebe Grüße

      Volker

  7. Lieber Volker,

    wer nicht schon in einer ähnlichen Situation war, kann Dein Leiden schwer nachempfinden. Ich muss da oft drüber nachdenken. Jeder wird seine seelischen Aufs und Abs haben, und jeder geht damit anders um, bzw. kann sie mehr oder weniger gut verarbeiten. Ich versuche meinen Tiefs keine große Bühne zu geben. Meist sind es äußere Zwänge die einen zwingen die dunklen Phasen schnell zu durchwandern. Es ist wie der Weg durch eine dunkle, stinkige Unterführung. Je schneller desto Besser. Es ist gut zu wissen, dass Du jemanden hast, der dich an die Hand nimmt um schnell durch die Unterführung zu kommen. Gerne biete auch ich Dir meine Hand an. Melde Dich, wenn Du mal einen Tapetenwechsel brauchst.

    LG Heimo

    • Lieber Heimo,

      ja, jeder hat so seine eigene Art des Umgangs. Ich tue mich schwer Dinge auszuhalten, deswegen und auch, weil ich diese Krankheit nicht verstecken will, gehe ich damit recht offensiv um.

      Wobei ich glücklich wäre, wenn es sich nur um eine Unterführung handeln würde. Leider handelt sich sich bei mir doch eher um einen recht langen Tunnel.

      Ich danke Dir von Herzen für Dein Angebot. Vielleicht komme ich darauf zurück!

      Ganz liebe Grüße nach Muc

      Volker

Hinterlasse einen Kommentar