Warum?

Diese Frage ist so müßig und doch jedes Mal wieder so drängend. Ein in meinem Leben sehr wichtiger Mensch ist schwerst erkrankt. Mit ihm verbindet mich ein jahrelanger Chatkontakt. Allerdings sind wir uns bislang, obwohl gerade mal ca. drei Autostunden voneinander entfernt lebend, über viele Jahre nur dreimal für wenige Tage begegnet. Trotzdem gibt es keinen anderen Menschen, mit dem ich mich über wirklich alles und mit soviel Tiefgang unterhalten kann wie mit ihm. Die Nachricht von ihm reißt mir das Herz raus.

Da durfte sich der heutige Lauf mal wieder mühen, meine Gedanken zu sortieren und mich davon abzuhalten im allgemeinen Weltschmerz zu versinken.

Aber Laufen bedeutet Leben. Man spürt seinen Körper, nimmt wahr, dass alles so funktioniert wie es funktionieren soll. Dazu die Natur, noch im Ruhemodus, wartet auch nur darauf wieder zu neuem Leben zu erwachen.

Die Gedanken fließen, laufen teilweise ins Leere, können natürlich auch heute nicht auf alles eine Antwort finden. Auf die große Sinnfrage schon mal gar nicht. Noch nich einmal auf die Frage, warum ich mich heute auf der Arbeit so geärgert habe. Dabei ist gerade das doch so bedeutungslos.

Trotzdem versuche ich den Lauf zu genießen, versuche mich zu erden und den Kloß im Hals herunterzuschlucken. Das heute aber Druck auf dem Kessel ist, merke ich an meiner Geschwindigkeit. Ich laufe nicht, ich renne.

27.01.15 01

An den Bornhorster Wiesen halte ich kurz inne, versuche den bezaubernden Anblick zu vergegenwärtigen. Laufe weiter, biete mir einen sinnlosen Wettlauf mit einem Binnenschiff. Es fährt ein Stück vor mir die Hunte hinauf und ich nähere mich ihm Meter für Meter.

27.01.15 02

Nach 10 km, kurz bevor ich es eingeholt habe, lasse ich es ziehen, nehme bewußt das Tempo raus und versuche in einen lockeren Trab zu fallen, was mir aber nicht ganz gelingt. Die Dämmerung bricht herein. Nach dem Erklimmen der Treppe der Huntebrücke rolle ich die letzten drei Kilometer aus. Naja, immer noch ein schnelles Rollen und zum Ende des Laufes ist es auch nicht so wie sonst. Es fehlt die sonst übliche, innere Zufriedenheit.

27.01.15 03An manchen Tagen ist das Leben einfach zum Davonlaufen.

46 Kommentare zu “Warum?

  1. Lieber Volker,

    das sind keine guten Nachrichten. Muss auch ich mir Sorgen machen? 😦

    Ein wenig hat der Lauf Dir zumindest geholfen, die Sorge und den Frust zu kanalisieren. Mehr Trost fällt mir dazu nicht ein. Leider.

    Liebe Grüße
    Rainer 😎

    • Lieber Rainer,

      nein, das brauchst Du nicht. Ich denke jeder von uns kennt, wie schmerzlich es ist, nicht helfen zu können und nur mit Sorge zu betrachten wie die Dinge ihren Lauf nehmen.

      Und wenn ein Mensch für einen etwas besonderes darstellt, ist es halt auch besonders schmerzlich.

      Liebe Grüße
      Volker

      • Das wird in den weiteren Jahren sicher nicht weniger werden.

        Wir werden uns daran „gewöhnen“ müssen …

        Aber jetzt werde ich mich erstmal mit der Verfolgung Deines Marathontrainings ablenken 🙂

        Liebe Grüße
        Volker

  2. Lieber Volker,
    ich kann Dir leider keinen Trost spenden. Es sind immer wieder Einschläge die unser Leben von Grund auf in Frage stellen. Auch ich habe dies wieder vor Weihnachten schmerzlich erfahren müssen. Das einzige was ich Dir mitgeben kann, ist der Blick positiv nach vorne. Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern kämpfen und helfen.
    Mehr ist uns leider nicht gegeben.
    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

    Gruß Gerd

    • Danke, Gerd, für Deine lieben Worte. Der Blick wird sich auch wieder klären und nach vorne gehen. Den Kopf in den Sand stecken darf ich gar nicht, dann würde mir derjenige nämlich selbigen abreißen.

      Liebe Grüße
      Volker

  3. Lieber Volker,

    Das tut mir sehr leid! Ein sicherlich trefflicher Grund sich erstmal den Frust rauszulaufen.
    Leider gibt es einfach kein warum. Aber das zu akzeptieren dauert – jedenfalls aus meiner Erfahrung!

    Ganz liebe Grüße,

    Roni

    • Liebe Roni,

      es gibt keine Antwort auf das Warum, das wissen wir. Ja, es dauert es zu akzeptieren, aber es gelingt. Nicht zum ersten Mal und mit Sicherheit leider auch nicht zum letzten Mal.

      Liebe Grüße
      Volker

  4. Das klingt nicht gut. Manchmal kann so ein Lauf in so einer Situation befreiend sein, klappt aber nicht immer. Aber vielleicht hat er wenigstens geholfen, die Gedanken ein wenig zu sortieren? Krankheit wünscht man niemandem und wenn sie einen lieben Menschen trifft, trifft es einen selber auch. Tut mir leid für Dich!
    Lieben Gruß
    Kornelia

  5. Ach Volker, es tut mir sehr leid, das zu lesen. Ich wünsche Dir wirklich, dass Dein wichtiger Mensch bald wieder gesund wird und die Hoffnung nicht aufgeben muß! Ich finde laufen bzw. Sport im Allgemeinen zusammen mit der Blogschreiberei unheimlich befreiend. Es hilft mir oft schwierige Themen zu verarbeiten.
    Halt die Ohren steif!
    Claudi

    • Liebe Claudi,

      er wird nicht wieder gesund. Das weiß er, das weiß ich. Da braucht man ihm auch nichts vorzumachen, dazu ist er viel zu intelligent.

      Laufen hilft, das Bloggen auch, dass wissen wir beide, liebe Claudi. Da müssen unsere Leser halt durch 😉

      Danke Dir!
      Volker

  6. Lieber Volker,

    Worte können Dich nicht trösten, aber sie zeigen Dir, dass auch andere Menschen Mitgefühl haben und Deinen Gemütszustand verstehen, denn fast jeder hat schon mal so etwas erlebt und durchgemacht. Ich wünsch Dir viel Kraft und weniger Zorn, denn das „Warum“ ist immer zornig…

    Schön, dass der Lauf, auch wenn es eher ein „run“ war, etwas erleichternd war, lass Dich nicht runterziehen…

    Salut
    Christian

    • Lieber Christian,

      nein, kein Zorn. Eher so etwas wie Verzweifelung. Fast jeder von uns hat es schon erlebt und durchgemacht und es wird auch nicht das letzte Mal sein 😦

      Wenn die Nachricht erstmal verdaut ist, wird es schon wieder gehen. Nützt ja nichts, wenn wir dürfen, wollen wir ja schließlich noch ein paar Jährchen weiterleben und diese auch geniessen.

      Moin Moin
      Volker

  7. Davonlaufen kann manchmal genau das Richtige sein. Einen Teil des Drucks rausnehmen. Gut, dass Du dieses Ventil hast. Andere würden sich jetzt betrinken. Dem wichtigen Menschen hilfst Du damit nicht, das ist klar, aber genau so wenig hilfst Du ihm damit, wenn Du in Trauer und Passivität versinkst. Ich wünsche Dir und dem mir Unbekannten, … ja, was eigentlich? Natürlich Gesundheit, aber das wäre zu flach, denn so wie Du es beschreibst, scheint es ernst zu sein. Vielleicht ist Kraft das Richtige.
    Fühl Dich mal virtuell gedrückt!

    Christiane

    • Betrinken? Gute Idee! Warum lese ich das erst jetzt? 😉 Scherz beiseite, es ist schon sehr gut, dass ich zumindestens teilweise Druck durch das Laufen abbauen kann. Nur so rennen darf ich nicht so oft. Die Knochen knirschten schon …

      Danke fürs Drücken 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  8. lieber volker,
    jetzt sitzte ich schon eine ganze weile vor diesem blöden leeren kommentarfeld und finde einfach nicht die richtigen worte, um auszudrücken, was ich empfinde und dir nach dieser schlimmen nachricht wünsche. vermutlich gibt es sie eh nicht. die richtigen worte. und manchmal ist schweigen oder ein blick oder eine hand auf der schulter leichter. und hilfreicher…. oder halt laufen 😉
    pass auf dich auf, volker.
    liebe grüße,
    sandra

    • Liebe Sandra,

      manchmal bedarf es auch gar nicht der Worte. Nur ist das zugegebener Weise im Kommentar schwer auszudrücken.

      Trotzdem danke ich Dir sehr für die Art und Weise wie Du es ausgedrückt hast!

      Liebe Grüße
      Volker

  9. Liebe Volker,

    nicht helfen zu können, wenn ein geliebter Mensch leidet, zählt wahrscheinlich zu den schlimmsten Empfindungen, die man haben kann. Worte können nur bedingt trösten, oft können wir nur stumm daneben stehen. Oder Hoffnung geben, wenn es welche gibt. Oder dafür sorgen, daß es dem Betroffenen so gut wie möglich geht, ihm schöne Momente und Zeit schenken. Nicht überlegen, was nicht mehr geht, sondern tun, was noch geht.
    Es ist schön (das Wort hört sich in diesem Zusammenhang nicht gut an, aber mir fällt kein besseres ein), daß Du Deine Gedanken mit uns geteilt hast.

    Alles Liebe,
    Wolfgang

    • Lieber Wolfgang,

      das Leben ist facettenreich und diese Facetten haben nicht alle ein schönes Gesicht. Das spiegel ich halt auch mit diesem Blog wieder und somit gibt es leider auch immer wieder mal nicht so schöne Aufhänger für einen Post.

      Trotzdem frage ich mich manchmal, ob ich das so richtig mache. Aber irgendwie kann und will ich im positiven wie im negativen Sinn aus meinem Herzen keine Mördergrube machen.

      Liebe Grüße
      Volker

  10. Lieber Volker,

    immer wieder hält das Leben für uns persönlich oder für uns liebe Menschen schreckliche Dinge bereit. Um so wichtiger ist es, jeden Moment zu genießen und mehr Freude zu empfinden und in den guten Zeiten Kraft zu tanken als sich über Nichtigkeiten zu ärgern.

    Das Laufen ist – ich schrieb es schon mehrfach – ein so wichtiger Partner in solchen Zeiten. Luft rauslassen, die Wut durch Adrenalin aus den Adern pumpen. Wie schön, dass Du das für Dich hast.

    Wünsche Dir, dass Du die Möglichkeit hast, Deinen Freund in seiner Krankheit zur Seite stehen zu können – ob persönlich oder aber eben über elektronischem Wege. Es ist tröstlich für beide Seiten, wenn man etwas tun kann und sei es nur, einfach da zu sein.
    Gruß
    Anja

    • Liebe Anja,

      Deinen ersten beiden Absätzen ist nichts hinzuzufügen.

      Um das Leben eines Menschen, der sehr wichtig für einen ist, zu fürchten ist schlimm. Was ich auf die Entfernung für ihn tun kann, werde ich tun.

      Liebe Grüße
      Volker

  11. Es ist wie so oft im Leben: Wir sind hilflos und traurig. Aber leider gehört auch genau das zum Leben dazu. Wirklich helfen kann und wird dies zwar nicht, aber davor gefeilt sind wir eben auch nicht!
    Ich wünsche dir und deinem guten Freund trotzdem viel Kraft um alles durch zu stehen!

    • So ist es im Leben und wir wissen das. Trotzdem trifft es uns immer wieder wie ein Keulenschlag.

      Danke, wenn die Nachricht erstmal verdaut ist, werden wir damit umzugehen wissen.

      LG Volker

  12. Lieber Volker,
    Dein Post hat mir gerade so ein Gefühl von „das Leben kann hart wie Beton sein“ vermittelt. Was für eine schlimme Nachricht… Es tut mir so Leid für Deinen Freund, und auch für Dich, der Du leidest. Das sind so die Nachrichten, die man gar nicht bekommen möchte, dass ein geschätzter Mensch erkrankt ist, und dass es nicht gut aussieht. Das schnürt einem die Kehle zu. Diese Hilflosigkeit, die man in solchen Situationen verspürt, man möchte so gern etwas tun, etwas ändern, und man kann nicht. Noch nicht mal wegrennen. Der letzte Gedanke am Abend, der erste wenn man wach wird. Dagegen verblassen manche anderen Alltags dinge, die einem noch kurz zuvor so wichtig oder aufregenswert erschienen. Ich denke, wenigstens da hilft ein wenig das Laufen, die Gedanken zu sortieren. Auch wenn der Schmerz sich nicht weglaufen lässt.
    Ach Mensch, volker, ich umarme Dich ganz fest und wünsche Dir viel Kraft. Und dass Du Deinem Freund bei seinem Weg helfen kannst!
    Liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,

      manchmal ist das Leben hart wie Beton 😦 Zum Glück nicht nur.

      Ich versuche jetzt noch, dass er mir ein Kontaktperson benennen möge, die mich auf auf dem Laufenden hält, wenn er es selber nicht mehr kann.

      Leider kann ich auf die Entfernung nur eingeschränkt helfen, aber ich weiß, dass er ein entsprechendes Umfeld hat, dass sich kümmert.

      Danke und liebe Grüße
      Volker

  13. Lieber Volker,
    warum werden Menschen krank? Warum die, die man mag? Warum kann man ihnen nicht helfen? Warum weiß ich auf all diese Fragen keine Antwort, die dir oder deinem Freund helfen könnte?

    Dass du das Laufen in dieser Situation als Überdruckventil benutzen kannst, ist super – was sonst hilft so unmittelbar? Klar kannst du nicht vor der Tatsache davon laufen. Die wartet geduldig, bis du wieder zurück bist. Aber trotzdem hilft es dir und gleichzeitig auch deinem Freund, der dich jetzt sicher als Gesprächs/Chatpartner braucht! 🙂

    • Liebe Doris,

      dieses leidige Warum. Wir wissen, dass wir keine Antworten finden und können diese Frage trotzdem nicht lassen. Nicht handeln können ist für uns einfach nicht akzeptabel und trotzdem so alternativlos 😦

      Was wäre ich, was wären wir wenn wir nicht das Ventil des Laufens hätten?

      Liebe Grüße
      Volker

  14. Lieber Volker, leider gehört Freud und Leid zusammen, jeder von uns erfährt es oft genug, man steht hilf- und fassungslos gegenüber, würde so gerne helfen, etwas tun, aber es liegt meist nicht in unserer Macht – darum ist das Laufen das beste Ventil, um solche Tiefschläge zumindest temporär zu verkraften.

    • Liebe Margitta,

      es ist eben diese Machtlosigkeit, die so aufwühlt.

      Das Laufen ist da, wie schon so oft, das beste Ventil. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wie es ohne das Laufen wäre.

      Liebe Grüße
      Volker

  15. Ich weiß wie du dich fühlst- machen wir doch seit einigen Monaten das gleiche mit. Der Kampf gegen Windmühlen. 😦
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft! ❤

    • Ich war auch schon viel unmittelbarer betroffen und kenne das Drama über Monate nur zu gut. Ein Albtraum. Dagegen habe ich im Prinzip jetzt viel mehr Abstand und trotzdem trifft mich das bei diesem Menschen bis ins Mark.

      Wenn Du auch seit Monaten kämpfst, kann ich Dir den Wunsch nach ganz viel Kraft nur von Herzen zurückgeben!

      Liebe Grüße
      Volker

  16. Lieber Volker,
    das Warum kann uns keiner beantworten. Und nach dem Warum sollte man auch gar nicht fragen. Es gibt Dinge, die sind einfach. Und wir bleiben machtlos stehen und sind wie vor den Kopf gestoßen.
    Genieße einfach alles was du hast. Und sei für diesen Menschen da. Und zermürbe dir nicht den Kopf mit der Frage nach dem Warum.
    Es gibt keinen Grund.
    Ich wünsche dir und vor allem deinem Freund ganz viel Kraft
    Liebe Grüße
    Helge

    • Liebe Helge,

      ich habe ja Eingangs geschrieben, dass es müßig ist, nachdem Warum zu fragen und trotzdem gelingt es mir nicht mir diese Frage nicht zu stellen. Wohlwissend das es keine Antwort gibt.

      Grundsätzlich genieße ich alles was ich (gerne) tue. Aber an Tagen mit solch schlechten Nachrichten gelingt das nicht. Es wird wiederkommen ❗

      Ganz lieben Dank und liebe Grüße
      Volker

  17. Lieber Volker,

    so eine Nachricht kann einem wirklich den Boden unter die Füße für einen Moment verschwinden lassen. Man fühlt sich hilflos… das wichtigste was Du machen kannst ist einfach da zu sein für Dein Freund! Einfach da sein und weiter über belanglose alltägliche Sachen zu Chatten ist für ihn sicher sehr wichtig (Das war es jedenfalls für mich als ich im Krankenhaus lag. Meine Schwägerin hat das nur schwer verstanden, dass ich so viel von der „Außenwelt“ und vom „normalen Leben“ hören wollte, als bei mir alles so kritisch war. Aber das war für mich wirklich wichtig wenigstens für ein Moment ein bisschen abschalten und an andere Sachen auch denken zu können!)

    Gut, dass Du das Laufen hast als Ventil für Dich – ich denke immer wieder, wir müssen einfach froh sein über jeden Tag an dem wir gesund sind, es kann morgen schon anders aussehen…

    Auf jeden Fall wünsche ich Dir und vor allem Dein Freund viel viel Kraft!!

    Ganz liebe Grüße Anna

    • Liebe Anna,

      Du hast offensichtlich auch schon viel mitgemacht im Leben. Umso schöner, dass es Dir heute gut geht und Du Deine kleinen Engel um Dich hast.

      In schweren Zeiten gibt der Alltag Struktur und Ablenkung, da merkt man erst wie wichtig „nur“ der Alltag ist.

      Wenn wir uns mal persönlich kennenlernen, worauf ich doch sehr hoffe, müssen wir uns mal ausführlich austauschen, liebe Anna.

      Danke für Deine guten Wünsche und liebe Grüße
      Volker

  18. Lieber Volker,
    es tut mir leid, dass Du eine so eine schlechte Nachricht verkraften musst. Gar nicht so leicht! Auch die Frage nach dem „Warum“ lässt sich wohl nicht beantworten.
    Ich hoffe, dass es Dir nach dem ersten Schock schon besser geht. Gut, dass Dir das Laufen hilft. Also: Wenn Dir danach ist, raus, und den Wind um die Nase wehen lassen. Ändert zwar nichts, aber tut gut.
    Ich drück‘ Dich mal!
    Liebe Grüße
    Bianca

    • Liebe Bianca,

      das Warum läßt sich nicht beantworten und das „Damit abfinden“ beginnt langsam. Der erste Schock ist verkraftet.

      Danke fürs Drücken 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  19. Da bekommt man gleich ein schlechtes Gefühl, weil man immer wegen der Alltagsprobleme jammert. Da sieht man wieder wie unwichtig die eigentlich sind. Mir tut das wirklich sehr Leid. Die Ohnmacht macht wütend.

    • Und trotzdem verstrickt und verzettelt man sich gleich wieder in eben diesen Alltagsproblemen. Ist das zur Ablenkung vielleicht sogar gut? Oder ist man restlos bescheuert? Oder ist es ein Mischung aus beidem?

      Die Ohnmacht macht wütend. Wie oft mußte man diese Wut schon runterschlucken? 😦

  20. Lieber Volker,

    es tut mir sehr, sehr leid, das zu lesen – auch wenn derjenige scheinbar „weit weg“ ist, ist er doch doc wichtig für dich – und du für ihn, auch und gerade in dieser Zeit! Wenn man so eine schlimme Nachricht bekommt, zieht einem das wirklich erstmal den Boden weg – ich bin froh, in den Kommentarantworten zu lesen, dass sich nach dem Laufen doch etwas wie innere Klärung eingestellt hat. Ohnmacht, Wut, Traurigkeit, Hoffnung, all das gehört dazu. Und vielleicht wird aus der sinnlosen Frage nach dem „Warum“ irgendwann die zum Sinn führende nach dem „Wozu“: Was kann ein solches Geschehen bei mir, in meinem Leben und in dem anderer verändern, was kann es auch an wertvollen, bereichernden Erlebnissen und Weichenstellungen mit sich bringen? Klingt vermutlich ziemlich floskelhaft – und auch ich kann mein Denken nicht so leicht in diese Richtung lenken, manchmal ist einfach nur schrecklich und schmerzhaft, was passiert. Trotzdem kann es vielleicht ein wenig helfen sich daran zu erinnern, dass die Art, wie wir über Dinge zu denken versuchen, diese Dinge verändern kann.

    Liebe Grüße, ich drück dich aus der Ferne,
    Anne

    • Liebe Anne,

      wir sind so in der heutigen Zeit ja so gebildet und aufgeklärt, dass wir ja eigentlich in der Lage sind die Dinge, und seien sie noch so schlimm, nüchtern und mit Verstand zu betrachten. Trotzdem packt uns die Ohnmacht, Verzweifelung und Traurigkeit und ich bin froh, dass die Gefühle uns doch noch immer wieder übermannen. Das sie das tun macht uns zu Menschen. Genauso wie es uns zu Menschen macht sich aus so einemTief wieder hochzuarbeiten und den Kampf aufzunehmen.

      Du hast recht, die Frage „Wozu“ führt dann zu den richtigen Überlegungen bishin zu tiefgreifenden Veränderungen im Denken und Handeln. Dieses „Wozu“ hat aus vergangenen Erlebnissen heraus schon viel für mich positive Neuorientierungen gebracht. Das erneute Warum und Wozu wird mich auf diesem Weg nur bestärken, wenn die Gedanken erstmal wieder zurecht gerückt sind. Deshalb habe Deine Worte auch nichts foskelhaftes sondern sind inhaltlich richtig.

      Danke für Deine lieben Worte und die Umarmung.

      Was treibt Dich zu tiefer Nacht zum Kommentieren? Ich vermute, auch aufgrund Deiner gestrigen Abwesenheit auf unser aller Blogs eine Dienstreise?

      Gute Erholung und noch ausreichend Schlaf wünscht Dir
      Volker

  21. Hallo Volker,
    mit den gleichen Gedanken beschäftigen wir uns im Freundeskreis leider auch gerade. Aber wir versuchen positiv zu denken und zu unterstützen in dem wir alle einfach nur da sind. Mehr kann ich gerade nicht schreiben, weil mir eigentlich immer noch die Worte fehlen.
    Viele Grüße und mental oder „virtuell“ da sein hilt auch.
    Karina

    • Liebe Karina,

      wo die Worte fehlen, geht es auch mal ohne. Dasein im Rahmen unserer Möglichkeiten und für uns den Glauben an die Zukunft nicht verlieren. Da ist so wenig und vielleicht doch so viel.

      Ich wünsche auch Dir die nötige Stärke!

      Liebe Grüße
      Volker

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