How to shit in the woods

Womit man überall sein Geld verdienen kann … Eine Anleitung wie man sein Geschäft abseits vom hygiensich, sterilen Porzellan, inklusive Papier, Feuchtreinigungstüchern oder gar einem Bidet, verrichtet, hat der Menschheit gerade noch gefehlt. Das dem wirklich so ist, scheint der Verkaufserfolg von über einer Million Exemplaren in den USA und Kanada, zu belegen. Danke, liebe Anne, dass Du mich vor kurzem in einem Kommentar auf diesen Meilenstein der Literatur aufmerksam gemacht hast 😉

Nun denn, ich hatte leider nicht die Idee mit diesem Machwerk meine Brötchen zu verdienen. Allerdings habe ich habe ich mir das Werk auch nicht gekauft, sondern mich heute wieder mal so an der Praxis geübt. Gute 6 km hatte ich heute auf dem Tacho, als mein internes Warnsystem mich dringendst dazu aufforderte in the woods abzubiegen. Zum Glück war da sogar einer. Wenn mir schon nicht, wie vor ungefähr vier Wochen der Komfort eines sauberen Dixi-Klos geboten wurde, war damit zumindestens der Blickschutz gewahrt.

Das soll jetzt zu dem Thema aber auch reichen, dass mich zum dritten englischsprachigen Titel in Folge animierte. Schließlich hatte ich mir heute Großes vorgenommen. Ein Lauf zwischen 25 und 30 km sollte es werden. In der Nacht und am frühen Morgen hatte es kräftig geregnet und stürmischer Wind hat Schwüle und hohe Temperaturen erstmal verblasen.

Die Strecke führte durch Wahnbek, das Ipweger Moor und Gellen Richtung Hunte. Meine neuen Laufschuhe bekamen dabei nachzu alle Untergründe geboten, die man sich vorstellen kann. Pflastersteine, schmale Trails, Asphalt, Klinkerstraßen, Schotterwege, Sandwege und Rasen auf der Deichkrone. Ab Kilometer 16 ging es für 6 km stramm gegen den Wind an. Der Wind taugte auch dazu, das schweißnasse Laufshirt zwischendurch mal eben zu trocknen. Nur loslassen durfte man es dabei nicht;-)

Ich weiß auch nicht, wer Bernd ist und ob Bernd auch Sachal (siehe Bilder) genannt wird. Aber Bernd hat offensichtlich Fans oder Familie, die ihm bei seinem Lauftraining kräftig unterstützen. Einen Wettkampf hat es auf dieser Strecke meines Wissens nach nicht gegeben. Ob Bernd, wie ich heute, wohl auch schon so ein nettes Erlebnis mit so einem Cola-Gel der flüssigen Art hatte, weiß ich ebenfalls nicht. Als ich das Bedürfnis nach einem kleinen Push hatte, riss mir der Abreißer ab, ohne den Zugang zum koffeinhaltigen Inhalt freizugeben. Da mußte ich mit meinen Beißerchen nachhelfen und der Inhalt verteilte sich danach ungefähr zu gleichen Teilen in den Mund und auf die Hände. Auf den Händen erzeugte das Zeug die Wirkung von Sekundenkleber. Megaätzend! So mußte etwas Wasser aus einer meiner Trinkbuddeln helfen, meine Finger wieder gangbar zu machen. Bei einem Wettkampf wäre das wirklich das allerletzte gewesen, was man gebrauchen kann.

Auf den letzten Kilometern ließen meine Kräfte deutlich nach, mittlerweile brannte wieder die Sonne und der kühlende Wind ließ nach. Aus einer nicht zu identifizierden Wolke fielen 57 Regentropfen. Bei Kilometer 22 war der Saft derart alle, dass ich die Treppe zur Huntebrücke hochgegangen bin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon beschlossen es bei 25 km bewenden zu lassen, die ich dadurch „voll“ machte, dass ich nochmal 150 m an meiner Haustür vorbeigerannt bin. An dieser angekommen, war ich fix und foxi und hätte keinen Meter mehr laufen wollen und leichte Kopfschmerzen machten sich breit. Aber trotz der leichten Widrigkeiten war es ein guter Lauf, bei dem ich insgesamt unter 6:00er Schnitt geblieben bin. Voll fett  😎

29 Kommentare zu “How to shit in the woods

  1. Lieber Volker,

    zur hochgeistigen Literatur sag ich mal nix und auch Dein Geschäft lass ich einfach mal unkommentiert 😉
    Dein Lauf hat sehr dem meinigen heute geähnelt, nur hatte ich schwülwarme Luft und knapp 600 Höhenmeter bei gleicher Kilometerleistung, aber ansonsten kann ich gut mitfühlen. Gel? Igitt, ich kann das Zeug nicht sehen und bekomm schon einen Schluckauf, wenn ich sowas sehe. Da lob ich mir meine „flapjacks“, die schmecken und verkleben nicht die Hände 🙂
    Ich wünsch Dir noch ein schönes Restwochenende.

    Salut
    Christian

    • Lieber Christian,

      schwülwarme Luft und 600 Höhenmeter hätten mich heute getötet. Ich habe immer noch Kopfschmerzen :-(.

      Was die Gels angeht, ich bin da relativ schmerzfrei. Allerdings war dieses flüssige Teil, neben dem nichtaufreissenden Aufreisser auch darüberhinaus nicht der Brüller.

      Dir auch noch ein angenehmes Wochenende.

      Moin Moin
      Volker

  2. Soso, du warst also „geschäftlich unterwegs“ heute! 😆

    Mit dem Gel geht’s mir wie Christian, ich grusele mich davor. Wenn ich morgen etwas länger zu laufen versuche, nehm ich nur ein paar Trockenfrüchte mit, das schmeckt mir besser. 25 km werde ich trotzdem nicht zusammen bekommen … dir herzlichen Glückwunsch zum Durchbeißen und einen schönen Sonntag! 🙂

    Liebe Grüße,
    Anne

    • So kann man das auch ausdrücken. Hoffentlich wird das jetzt nicht zur Gewohnheit 😦

      Wie ich schon bei Christian schrieb, bei den Gels bin ich recht schmerzfrei. Allerdings brauche ich sie ja auch nicht so häufig.

      Bei Trockenfrüchten würde es mir gehen wie Dir mit den Gels. Buuuaaah, mag ich überhaupt nicht.

      Ja, einwenig Durchbeißen war es schon und mit 25 km wirklich auch gut.

      Ich wünsche Dir morgen eine schöne, gut laufende lange Kante und darüberhinaus noch einen schönen Sonntag!

      Liebe Grüße
      Volker

  3. wuuuuhaaaha…. das mache ich auch immer so, daß ich noch ein paar meter an unserer haustür vorbeilaufe, um eine bestimmte kilometerzahl zu erreichen. schön, daß noch jemand so bekloppt ist, wie ich :mrgreen: allerdings sind es bei mir keine 25km, die ich vollbekommen will…. noch nicht 😀

  4. Manchmal fragt man sich ja wirklich, welche Verleger welchen sprichwörtlichen Mist auflegen. Aber damit scheint sich ja Geld verdienen zu lassen. Nehmen wir uns lieber den schönen Themen an, wie einen Laufschnitt auf einer so langen Strecke von unter 6:00.. voll fett, in der Tat.:-) Und zu den Fotos (Grün natürlich wieder als Hauptfarbe) lässt sich vermerken, dass bei Euch die Wolken ziemlich tief hingen. Man könnt fast meinen, sie fallen einem auf den Kopf. 🙂 Ich hab irgendwann mal bei Margitta gelesen, dass sie über lange Strecken Rosinen mitnimmt – find ich auch praktikabler als solche Gels. Ob sie die gleiche Wirkung haben, kann ich ja nicht beurteilen – lauf ja nie so lange. Aber bei meinen kurzen Langstrecken reicht mir das immer völlig (für Notfälle). Einen schönen Sonntag noch.

    • Es verkauft sich wohl jedes Thema, das sich unterhalb der Gürtellinie abspielt …

      In Sachen Tempo komme ich so langsam wieder dahin, wo ich eigentlich immer zuhause war, irgendwo zwischen 5:45 und 6:00. Aber letztendlich ist das nicht wichtig.

      Du hast recht, die Wolken wirken zum Greifen nahe. Dabei haben wir hier oben eigentlich in der Regel den ganz hohen Himmel.

      Das mit den Rosinen habe ich schon ausprobiert. Die reichen mir leider nicht ganz, mein Energiebedarf liegt da wohl etwas höher 😦

      Dir auch noch einen schönes Restsonntag.

      Liebe Grüße
      Volker

  5. Auf dem dritten Foto unten von rechts
    da bist du
    wenn ich mich nicht irre
    auch bei unserem gemeinsamen Lauf in die Ecke
    und es hatte
    so ich mich erinnere
    sehr lange gedauert!! 😉

    Dein Titel ist nicht gerade appetitlich
    ich habe ihn schnell überlesen

    ansonsten
    auch wenn es schwül war
    hast du dich tapfer geschlagen
    das muss man auch mal sagen
    wer sonst lobt dich ?

    • Du irrst leider doch, liebe Margitta. Da, wo ich auf unserem gemeinsamen Lauf die lange Leitung hatte, bin ich gestern nicht gelaufen.

      Der Titel ist ja auch nicht von mir und taugt auch am besten zum Überlesen 😉

      Danke für Dein Lob. Dafür bin ich wirklich dankbar, macht ja sonst keiner 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  6. Manche Dinge üben sich doch besser in der Praxis! Da braucht es keine Buch. :mrgreen:
    Und Deinen Lauf finde ich auch total fett – mehr kann ich dazu nicht sagen.
    Prima – wie da wohl jemand bei seinem Lauftraining unterstützt wird/wurde.
    Und ein Foto von einer ugly destination konnte ich auch nochmal entdecken…
    Ein ganz schön abwechslungsreicher Lauf. Jetzt erhol Dich aber gut!
    Liebe Grüße
    Bianca

    • Learning by doing, ist da wohl das treffende, ebenfalls englische Sprichwort, liebe Bianca 🙂

      Die ugly destination ist hoffentlich bald vorüber, wenn Baustelle abgeschlossen ist.

      Heute habe ich mich gut erholt, das einzig wahre bei erneut schwülem Wetter.

      Liebe Grüße
      Volker

  7. Lieber Volker,
    interessanter Buchtitel, noch interessanter, dass Menschen nun scheinbar auch schon dafür eine Anleitung benötigen! Selbstdenken ist wirklich sowas von out! 🙄
    Aber dein Lauf gefällt mir sehr – auch wenn du ihn etwas gekürzt hast, 25km bei diesen Temperaturen sind echt super!! 🙂

    • Es geht heute einfach nichts mehr ohne Expertenrat, liebe Doris 😉

      Die Abkürzung war alternativlos, sonst wäre ich wohl eingegangen 😉

      Liebe Grüße
      Volker

  8. Pingback: Auf kleiner Flamme | DocRunners Laufblog

  9. Hey Turbo-Volker,
    welch ein Tempo! Oder wolltest Du dann doch rechtzeitig zur heimischen Toilette gelangen…?
    Egal, Dein Tempo ist jedenfalls prima gewesen. Und was den Öffnungsmechanismus des Gels angeht, so habe ich schon seit geraumer Zeit den Verdacht einer Verschwörung der Gelhersteller. Dass die nämlich extra die Dinger kaum gescheit zum Öffnen konstruieren, damit man die Hälfte verschüttet und daher die doppelte Menge Gel kaufen soll. Ich hatte mit den letzten Beuteln durchweg Ärger. Und die Klebesauerei danach ist vom „Feinsten“ 😦
    Liebe Grüße
    Elke

    • Das hatte ja nu eh schon nicht geklappt, mit der heimischen Toilette, also brauchte ich auch nicht mehr zu hetzen 😦 Ich bin einfach so schnell! :mrgreen:

      Die Rechnung der Gel-Hersteller geht bei mir nicht auf, ich verlege mich bei solch Ungemach nämlich auf Verweigerungshaltung!

      Liebe Grüße
      Volker

  10. Lieber Volker,

    ich denke es gibt für alles ein Buch, aber dass dieses Buch ein Verkaufserfolg ist… kaum zu glauben!

    Eine wie es sich anhört schöne abwechslungsreiche Runde, am besten gefällt mir das letzte Bild!! Schön! Das mit dem Gel – genau das ist es, ich weiß schon, warum ich keine Gels mag und zudem schmecken sie mir gar nicht 😉

    „die ich dadurch “voll” machte, dass ich nochmal 150 m an meiner Haustür vorbeigerannt bin“ – beruhigend, dass ich nicht die einzige bin, die so was macht!! :mrgreen:

    Einen schönen Restsonntag noch!!
    Liebe Grüße Anna

    • Liebe Anna,

      die Amis brauchen halt für alles eine Anleitung. Die muß man ja auch in der Bedienungsanleitung daraufhinweisen, dass man keine Hunde in der Mikrowelle trocknen kannst, sonst verklagen die dich 😀

      Das letzte Bild zeigt so einwenig, dass die Luft schon wieder voller Energie, sprich Schwüle, ist. Ich finde es auch sehr schön.

      Der Geschmack der Gels schreckt mich zwar nicht, aber diese klebrige Sauerei ist schon unangenehm. Ich werde wohl auf Riegel umsteigen.

      Ich finde wenn nur noch wenige Meter fehlen, MUSS man einen Kilometer einfach rund machen 😎

      Schöner Restsonntag? Hat wohl geklappt, kann mich kaum erinnern, heute ist schon wieder Dienstag 😦

      Dir also eine schöne Woche!

      Liebe Grüße
      Volker

  11. Ich beneide dich um deinen langen Lauf. Es wird allerhöchste Zeit endlich mal wieder vernünftig und lange zu laufen und nicht immer „nur“ 15km.
    Und deine Pace macht mir langsam auch schon Angst. Wer weiß was da noch alles kommt 😉

    • Hey Markus, ich weiß nicht, ob Du jetzt nochmal guckst. Unverständlicher Weise ist Dein Kommentar im Spam gelandet. Ich habe es erst heute gesehen, sorry.

      MEINE Pace mach DIR Angst? Hö Hö Hö 😀

      Liebe Grüße
      Volker

  12. Mich würde brennend interessieren, wie viele Besucher Dir Google aufgrund der sehr interessanten Überschrift in Deinen Blog spült… 😉 How to shit…. unfassbar cool 😀

  13. Gels auf den Händen verteilt geht gar nicht. Da hilft nur duschen 😆
    Ekelhaft dieses Zeugs, oder?
    Aber dein Lauf ist ja wirklich VOLL FETT (um es mal mit deinen Worten zu sagen)
    25 Km im nicht wirklich langsamen Tempo.
    Na, ich finde da kannste ruhig fix und foxi sein danach 🙂
    Schöner Bericht
    Liebe Grüße
    Helge

    • Auf jeden Fall ekelhaft, wenn es daneben geht 😐

      Der Lauf war schon ganz ok, obwohl die Erschöpfung schon einen Hauch über die „positive“ Erschöpfung hinaus ging. Voll fett halt :mrgreen:

      Danke und liebe Grüße
      Volker

Hinterlasse einen Kommentar