Der Längste

Ich hatte heute Zeit und ich hatte heute Bock, das Wetter war wunderbar, heiter, fast windstill ❗ und um die 11, 12 ° warm. Da habe ich mich heute zum späten Vormittag aufgemacht zu einem etwas längeren Lauf und nach ewigen Zeiten schreibe ich hier einfach mal wieder einen Post über einen nahezu stinknormalen Longjog.

Auf ging es ein kurzes Stück durch Oldenburg, dann meine klassische Huntestrecke entlang bis zu meiner Lieblingsbank, dort rechts ab über den schönen grasbewachsenen Weg und weiter Richtung Gellen.

Die ersten gut 12 km waren geschmeidige Barfußstrecke, dann folgten allerdings schlechter Asphalt, noch schlechterer Betonweg, Eicheln übersäter Naturweg und Schotter. Für dieses Gerumpel kamen noch langer Zeit mal wieder die Luna Venados zum Einsatz.

Im Gellener Moor erwartete mich, bis auf zwei junge Mädels mit ihren Hunden, Einsamkeit pur. Vorher warf ich noch ein Blick auf eine imposante Dekoration zu einem männlichen 25. Geburtstag. Ich möchte nicht wissen, wer diese Flaschen mit diesem entsetzlichen Gesöff alle geleert hat, ich hoffe nicht der junge Mann alleine 🙂

Zum Gellener Moor gibt es einen größeren Bildercontainer, ich liebe dieses Fleckchen Erde. Allerdings habe ich noch nie gesehen, dass die Moorteiche großteils mit hohem Gras zugewachsen waren. Und ob der imposante Pfotenabdruck wohl der von einem Wolf war? 😯

Nach dem Moor lief ich Richtung Großer und Kleiner Bornhorster See. Im Kleinen Bornhorster See mußte ich mich natürlich wieder etwas erfrischen. Ich fand das Wasser auch noch recht angenehm und ich hatte sogar ein Handtuch dabei … Ach nein, ich beließ es doch lieber beim Fußabkühlen 🙂

Nach dem Fußbad folgte nur noch die Schlußetappe über die A 29, vorbei am Mini-Wäldchen und über den Damm der alten Braker Bahn.

Zu guter Letzt gurkte ich noch etwas durch die Siedlung und machte damit die 28 km voll. Damit war dieser Lauf tatsächlich der längste Lauf in diesem gesamten Jahr. Lediglich im Januar war ich mit etwas über 26 km ähnlich weit gelaufen. Das Verhältnis barfuß zur Sandale betrug heute 16,2 zu 11,8 km und die Pace lag bei 6:34. Das war aber nur die Geschwindigkeit in Bewegung, insgesamt habe ich mir für den Lauf nämlich exakt vier Stunden Zeit gelassen. Zum Laufen, Bilder machen, genießen und im Wasser rumdaddeln. Schließlich wollte ich reisen und nicht rasen, schon gar nicht, wenn man diese Strecken so gar nicht mehr gewöhnt ist 😎

19 Kommentare zu “Der Längste

  1. Ist das nicht herrlich, 4 Stunden durch die Gegend zu rennen (und zu fotografieren), völlig entspannt und stressfrei?
    Das freut mich, lieber Volker, dass du wieder mal einen so langen Lauf hingelegt hast. 28km! Ich glaube, so weit bin ich noch nie dieses Jahr gelaufen. Aber du hast mich gerade auf eine Idee gebracht… das wäre doch was für nächste Woche.

    Das Gellener Moor verdient einen eigenen, grossen Bildercontainer. Was für eine fantastische Gegend. Und vor allem so einsam. Der Fussabdruck sieht monströs aus! Kennst die die Sherlock Holmes Geschichte „The Hound of Baskerville“? Erinnert mich etwas daran.

    Geniesse einen relaxten Sonntag – vielleicht mit Kaffee und Kuchen?

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen, aber sehr kalten St. Moritz!

    • Das war herrlich, liebe Catrina, auch wenn ich die Beine trotz der entspannten Angehensweise doch etwas spüre 🙂 Da bin ich ja mal gespannt, ob Du so einen Lauf in der nächsten Woche einbauen kannst 🙂

      Klar kenne ich den Hund von Baskerville und wäre es gestern an der Stelle nebelig/düster gewesen, wäre mir auch schon ganz schön gruselig gewesen 😀

      Kaffee und Kuchen liegen durchaus im Bereich des Möglichen, bei Dir auch? 😉

      Liebe Grüße aus dem etwas durchwachsenen Oldenburg
      Volker

  2. Lieber Volker,
    also als „Fußbad“ würde ich dein Abkühlen nicht mehr bezeichnen – du schwimmst doch eh schon fast – was fehlt dir denn noch für die restlichen 1-2 Schritte – rein mit dir und dann bist du der Deichschwimmer! 😉
    Oh wie schön, ein richtiger Volkerlauf, wie man ihn kennt. Und das Gellener Moor ist immer wieder eine Augenweide. Ich glaube, dort würde ich mich auch gerne herumtreiben und schauen, fotographieren und genießen. 🙂
    Zum Geburtstagskind kann ich nur hoffen, dass er Freunde in der Gastronomie hat 😆

    • Liebe Doris,

      naja, aber ich hätte ja erst wieder zurück müssen, mich ausziehen, dann wieder rein, was für Umstände… och nö 😀

      Solche Läufe habe ich schon vermisst, mal sehen, vielleicht klappt es ja jetzt wieder öfters.

      Für Deinen nächsten Besuch ist das Gellener Moor notiert! 🙂

      Liebe Grüße
      Volker

  3. Moin Volker,
    das nenn ich mal einen Genusslauf erster Güte, alles rund, alles ohne Hektik, Wetter toll, so muss das sein. Und das Gellener Moor ist wirklich ein Hingucker, dort zu laufen könnte mir auch gefallen. Haben Wölfe denn so große Tatzen? Das sind doch eher grazile Typen.
    Longjogs sind ja eigentlich nie so ganz normal, es gibt immer was zu entdecken, und sei es nur so was gruseliges wie die Flaschen-Deko 🙂
    Sehr erfreulich dass du wieder solche Distanzen läufst, erhol dich gut,
    liebe Grüße, Oliver

    • Moin Oliver,

      trotz Genuß und ohne Hektik merke ich die 28 km heute doch schon in den Beinen, ich bin da echt entwöhnt 🙂

      Das Gellener Moor ist sehr klein, von daher könnte ich es Dir nur für einen Spaziergang empfehlen, laufend wärst Du da in fünf Minuten durch 😆

      Ich weiß es nicht, ob die Wölfe so große Pfoten haben, aber man findet diese Abdrücke dort immer auf allen Sandwegen und unterwegs ist der Wolf da.

      In der Tat, auf Longjogs gibt es immer was zu sehen, dass macht sie ja auch so schön. Es müssen aber ja nicht jedesmal Zeugnisse einer Hardcore-Landjugend sein 😀

      Danke Dir, dass mache ich heute und wohl auch morgen.

      Liebe Grüße
      Volker

  4. Wunderbar ein ganz normaler Longjog! Da hast du dich ja schnell wieder in Form gearbeitet mit 28km. Das Moor ist toll, der Tatzenabdruck gruselig, aber mein Lieblingsfoto sind die fliegenden Gänse. Gibt immer was zu sehen auf so langen Läufen!
    Liebe Grüße!

    • Liebe Roni,

      dass bei der Form aber noch Luft nach oben ist, hatten mir meine Beine gestern gezeigt 😀 Heute geht es aber schon wieder 🙂

      Die ersten Gänse sind in dieser Herbst/Winter-Saison früh da. Ob das vielleicht ein Indiz für die Strenge des Winters ist ❓ Schaun wir mal…

      Liebe Grüße
      Volker

  5. Moin Volker,
    schöner Lauf und wunderschöne Landschaftsbilder! Allein nach denen hätte ich ja den Eindruck, dass es mindestens ein Ultra gewesen sein müsste. Ich liebe diese verwunschene Landschaft, die Naturwege die reizen zu erkunden, wohin sie führen, das schöne Herbst-bunte Laub! Erinnert mich irgendwie an den Moormarathon, den ich unbedingt endlich nochmal laufen will. Du kennst ja unsere beackerte und umgegrabene Landschaft hier, da sind deine Bilder purer Kontrast.
    Beim See warst du echt tapfer, brrr!
    Die Flaschendeko? Nun ja, zwar kreativ, aber ich mag mir auch nicht das Zustandekommen vorstellen.
    Super dass die Distanz klappte. Zeit? Egal, ist überbewertet und beißt sich ja auch mit dem Genussfaktor…;-)
    Liebe Grüße
    Elke

    • Moin Elke,

      in gewisser Weise war es ja ein Ultra, der Lauf hat ultralange gedauert und ich habe ultraviele Bilder gemacht 😀

      Mit den bunten Farben geht es hier jetzt erst langsam so richtig los. Das wird noch wunderschön,

      Naja, wie gesagt, das Bad im See habe ich mir dann ja doch verkniffen, das wird dieses Jahr wohl auch nichts mehr 😉

      Ich war ja nicht im Wettkampf, wozu also hetzen, schon gar nicht bei meiner momentanen Form 😎

      Liebe Grüße
      Volker

  6. Lieber Volker,

    gratuliere für die authentischen Bilder. Da kommt so vieles super gut rüber. Danke fürs Mitnehmen auch auf dem gar nicht so normalen Longjog! 🙂

    Aber gemein und egoistisch 😛 war es auch, musste doch zugeben. Soviel Genuss pur und dann alles für sich haben wollen. 😛 Och menno, ich wär so gerne mitgekommen, wenigstens ein kleines Stück … bin ja noch nicht so fit für eine sooo lange Strecke! 😉 Aber bei dem schönen Tempo 🙂 hätte der alte Mann schon wieder ein paar km mithalten können. – Also bitte das nächste Mal Bescheid sagen. Einen Großteil deiner Strecke hätte ich dir deine Einsamkeit doch gegönnt!

    Spaß beiseite: es freut mich riesig für dich, dass du solange unterwegs sein konntest. Und die Müdigkeit, also das was du heute noch verspürst, das vergeht. Das Wissen, dass du wieder dran und drin bist, das bleibt. Tempo ist doch egal. Bin auch der Meinung, dass das oft überbewertet wird. Kann man ja dann einbauen, wenn man sich was vornimmt, aber nicht jetzt und nicht vor und im Winter! 😉

    So, ich träume mich jetzt, mithilfe deiner Bilder, noch ein bisschen raus, während ihr arbeiten müsst. Auf die Piste wage ich mich morgen wieder … gaanz vorsichtig natürlich! 😉

    Tschüssikowski und
    LG Manfred

    • Lieber Manfred,

      es würde mir nie in den Sinn kommen gemein und egoistisch zu sein und wenn ich nur ansatzweise hätte ahnen können, dass Du so gerne dabeigewesen wärst, hätte ich Dir natürlich sofort im Vorfeld Bescheid gesagt! 🙂 Aber immerhin konnte ich Dich über die Bider etwas teilhaben lassen, dass ist doch besser als nichts, oder? 😉

      Kein Tempotraining jetzt und im Winter? Ach menno, jetzt wollte ich gerade loslegen 😛

      Ich hoffe sehr, dass Dein heutiges Auf die Piste wagen erfolgreich sein wird!

      LG Volker

  7. Lieber Volker,
    soso, du hast Zeit und Bock und dann auch noch gutes Laufwetter und dann läufst du einfach mal 26 km 😯
    Das ist so cool das du wieder so gut unterwegs bist und Freude daran hast 🙂
    Ich freu mich für dich und wünsche dir das es so weiter läuft
    Liebe Grüße
    Helge

  8. Pingback: zu hart? – Laufend dankbar sein

  9. Vier Stunden für 28 Kilometer finde ich durchaus rasant und sogar ohne Wasser- und Fotopausen noch normal-schnell.
    Was für eine Art Gesöff ist das eigentlich?

    • Liebe Lizzy,

      aller Arten von Pausen bereinigt war ich knapp 3:04 Std unterwegs. Das ist so zur Zeit mein normales Lauftempo. Rasant sind da eher andere 🙂

      Springer Urvater ist ein Weinbrand und gilt nicht gerade als einer der feinsten seiner Gattung, sondern gehört eher in die Kategorie „Hauptsache dat knallt“ 😀

      Liebe Grüße
      Volker

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