Ganz schön strecken

Zarte Wärme fächelte gestern übers Land und nach dem ich mich vormittags schon aufs Fahrrad geschwungen hatte um zu meinem Psychotherapeuten zu radeln, machte ich mich nachmittags noch einmal auf zu einer kleinen Runde durch mein eigentliches Laufgebiet. Dabei galt es auf der ersten Hälfte ganz schön gegen den Wind anzustrampeln, den man auf den Bildern aber so gar nicht sieht. In den Bornhorster Wiesen steht noch recht viel Wasser und bot mir einen schönen Anblick. Zu selten war ich in den letzten Wochen hier.

Heute dann mein erster Lauf nach Rückkehr aus Berlin und der erste nach drei Läufen wieder ohne Sandalen. Dafür mit Informationen zu den Zwergschafen, auf der anderen Seite der Wiese habe ich nämlich ein Schild mit QR-Code entdeckt, der sich auch von dem Foto ablesen läßt. Ansonsten ist die Internetadresse auch in der genannten E-Mail enthalten.

Zwei Wochen war ich auch schon nicht mehr im Wasser und durfte feststellen, dass das lausige Wetter der letzten Zeit der Wassertemperatur keinen Gewinn gebraucht hat. Dafür ließ es sich nach dem kalten Bad bei um die 21 ° herrlich sonnenbaden, wobei ich mich für das Foto ganz schön durchstrecken mußte, damit mein Winter- und wenig Sportspeck nicht so sehr auffällt 😆

Und das kann nur ich: rechts barfuß, links bereift 😛

Was noch fehlt

In letzter Zeit kam bei meiner Lauferei meine Lieblingsstrecke etwas zu kurz. So war es gestern mal wieder Zeit das zu ändern. Weil ich etwas genervt war, hatte ich allerdings keine Meinung erst von der Haustür aus den Anlauf durch bevölkertes Terrain zu nehmen. Drum habe ich die Umweltsau raushängen lassen und bin mit dem Auto rausgefahren und war überrascht, dass mir der Parkplatz trotz des warmen Wetters ganz alleine gehörte. Das versprach eine recht leere Strecke, was mir nur recht sein sollte. Trotz nicht ganz so hoher Temperaturen wie am Vortag und einem Start erst gegen Halbsechs war der Asphalt noch ganz schön heiß, aber gerade eben noch barfuß laufbar. 11,5 km in einer grottenlangsamen Pace kamen zusammen.

Heute kam noch eine andere Disziplin dazu. Nachdem ich ja auch immer wieder wacker ins Wasser gehe um das Kraulen zu erlernen (immerhin 50 m am Stück schaffe ich schon, fragt aber bitte nicht, wie das aussieht 😆 ) fehlt eigentlich nur noch das Fahrradfahren. Mehr als samstägliches Brötchenholen passiert da bei mir in der Regel nicht. Da kam es mir gelegen, dass es eine Ersatzveranstaltung zum eigentlich heute stattfindenden CSD gegeben hat, nämlich eine Fahrraddemo.

Zugegeben, mit sportlicher Betätigung hatte die nichts zu tun, aber es ist ein schöner Aufhänger um auf diese kleine Veranstaltung überzuschwenken, bei der alleine die Tatsache, dass alle auf Rädern sitzen für die heutzutage notwendigen Abstände sorgte. Auf dem sonnengefluteten, knallig warmen Versammlungsgelände zwischen kleiner und großer EWE-Arena galt Maskenpflicht, so dass ich mich am Rande und im Schatten aufgehalten hatte, bis sich ein paar Hundert Radler in Bewegung setzten.

Zugegeben, die Fahrraddemo kann den eigentlichen CSD nicht ersetzen, aber Not macht erfinderisch und schön war die Veranstaltung trotzdem. Zumal ich noch zwei liebe Bekannte getroffen habe und mit diesen saß ich noch zweieinhalb Stunden zusammmen. In der Zwischenzeit war von der ganzen Veranstaltung schon weit und breit nichts mehr zu sehen.

Laufalltag!?

Gibt es den überhaupt? Einen Laufalltag? Ist nicht jeder Lauf für sich etwas besonderes, immer anders? Länge, Tempo, Strecke, Wetter, Jahreszeiten, Klamotten, die Laune, das Bewußtsein uvm. variieren doch mit jedem Lauf. Doch klar, nicht jeden Lauf nimmt man als etwas besonderes war und nicht jeder Lauf ist es auch, dass wäre wohl auch etwas viel verlangt. Ein Lauf kann aber auch deshalb Laufalltag sein, weil man ihn mit dem Alltag verbindet.

So wie gestern mal wieder. Zum Ende des Laufs wollte ich die Brötchen fürs Abendessen einkaufen. Von daher wählte ich die Strecke so, dass ich auf den letzten 1,5 km noch beim Bäcker vorbeikam. Was wiederum bedeutet, dass ich nicht gerade die romantischste Strecke entlang des Hafens und vorbei am Klärwerk gewählt hatte, nur um während dieses Alltagslaufs dann doch wieder etwas besonderes geboten bekommen zu haben. Oder sind die folgenden Bilder etwas, was man alltäglich erlebt? Da bekommt der Begriff Hafenromantik doch eine richtig tiefe Bedeutung und aus dem Alltagslauf wurde ein richtig schöner Lauf 🙂

Dazu paßte es auch, dass Jens und ich nach dem Abendessen noch länger in der Küche am Tisch sitzengeblieben sind und aus einem Glas Wein noch ein zweites und aus einer Flasche Bier noch eine zweite wurden. Sind diese Momente nicht herrlich, wo man einfach in der gemütlichen Küche hängenbleibt, miteinander schnackt und die Zeit genießt? Die Küche ist dafür immer ein besonderer Ort, geht Euch das manchmal auch so?

Heute vormittag ging es wieder auf nahezu dieselbe Strecke, wieder wollten die Brötchen geholt werden, diesmal fürs Frühstück. Dabei war der Lauf im Vergleich zum gestrigen sowas von anders. Das Wetter grau, regnerisch und ca. 2 ° kalt, so dass die Sandalen zum Einsatz kamen und der Hafen einen ganz anderen Eindruck vermittelte.

Um dem Lauf allerdings auch noch etwas mehr Alltag hinzufügen, ging es vor dem Besuch beim Bäcker noch in den Drogeriemarkt, um schnell die notwendigen Dinge einzukaufen, die ich brauche um die Pflege des Deichläufers nicht völlig zu vernachlässigen 😆 Mit samt den Brötchen und einer kleinen Überraschung zum morgigen Nikolaus wurde mein Turnbeutel diesmal richtig voll und rappelte auf den letzten zwei Kilometern geräuschvoll vor sich hin. Aber immerhin war der Einkauf noch weit von dem beabsichtigten Lauftransport eines Monitors entfernt, von dem Catrina kürzlich schrieb 😀

Auf dem letzten Kilometer habe ich dann unter der Nordtangenten-Brücke noch die kostenlose Sonntagszeitung mit einem halben Kilo Prospekten (Jens und ich lieben es nach dem Frühstück am Küchentisch Prospekte durchzublättern, obwohl wir in der Regel nie etwas davon kaufen) aufgepickt und steuerte schwer beladen, aber rundum zufrieden, das Zuhause an, wo der Küchentisch nun zum gemütlichen Frühstück einlud 🙂

Kleine Unannehmlichkeiten

… lassen sich auch beim Laufen nicht immer ganz vermeiden. So ist z. B. bei meinem 28-km-Lauf vermutlich im Gellener Moor ein kleiner, mieser Mitreisender aufgesprungen. Im Bereich der Kniekehle hatte ich ihn erst zwei Tage später entdeckt und ich hoffe mal, er hat keinen weiteren Schaden angerichtet hat.

Die Smartphone-Kamera kann schon gewaltig vergrößern

Diesem unangenehmen Schleimtier mit seiner interessanten Streckenwahl konnte ich allerdings ausweichen:

In erster Linie unangenehm für die Natur ist, dass diese Mistdinger jetzt wirklich überall herumliegen und das Tempotaschentuch als bislang häufigstes Müllstück schon nahezu abgelöst haben.

Die nächste kleine Unannehmlichkeit habe ich mir wieder mal selber eingebrockt. An einem Regentag habe ich schusseligerweise meine Regenjacke nicht eingepackt, bzw. ich hatte überhaupt keine Laufjacke eingepackt und bin deshalb mit meiner Alltagssweetshirtjacke gelaufen. Bei Nässe und kaltem Wind wirklich suboptimal :-/ Der Lauf war aber trotzdem wunderbar 🙂

Die vorerst letzte Unanehmlichkeit war, dass ich mir erstmalig eine kleine Scherbe eingetreten hatte. Wo? Natürlich im össeligen Berlin, auf dem Weg zum Tempelhofer Feld 😛 Das Ding war so klein, dass ich es in der Fußsohle beim ersten Hinschauen gar nicht gleich gesehen habe, störte aber so sehr, dass ich es doch orten und dann herauspröckeln mußte, dabei habe ich sogar geblutet wie Sau, also so ein oder zwei Tropfen vielleicht 😆 Erstaunlich, aber die Scherbe war wirklich die erste ihrer Art in einer meiner Fußsohlen in den knapp vier Jahren, in denen ich barfuß laufe und meinen Alltag bestreite. Eine vertretbare Quote denke ich mal.

Der Lauf in Berlin bei feinstem Wetter war aber die Wucht.

Auffälliges Schuhwerk und auffälliges Nichtschuhwerk, dit is Berlin! 😆 :

Allen Unannehmlichkeiten ist allerdings gleich, dass sie a) nicht sonderlich häufig sind und b) die Lauffreude glückerlicherweise nicht sonderlich hemmen. Also packen mers weiterhin 😎

Lückenschluß

Mitte Mai bin ich das letzte Mal zu meiner Schwiegermutter nach Berne getrabt. Mein Vorhaben, erstmals die komplette Strecke von etwas über 20 km barfuß zu laufen, wurde damals allerdings gleich zu Anfang durch einen mit gröbstem Asphalt neu asphaltierten Streckenabschnitt torpediert. Einen Kilometer und im weiteren Verlauf des Laufs später noch einmal 200 m mußte ich deshalb von meiner Barfußbilanz abziehen.

Fünf Monate später habe ich heute einen neuen Versuch gestartet. Dazu habe ich oben genannten Streckenabschnitt umlaufen, was zu einer geringfügig kürzeren Stecke geführt hat. Ansonsten war die Strecke dieselbe wie im Mai. Dabei hatte ich Riesenglück mit dem Wetter. Auf dem Regenradar waren so viele Schauer zu sehen, dass ich kurzzeitig überlegt hatte, gar nicht erst loszulaufen. Erwischt hat mich dann allerdings kein einziger. Bis auf ein paar vereinzelte Tropfen blieb es komplett trocken. Das nutzten auch die Landwirte zur Maisernte aus. Während ein Mähdrescher seine Arbeit machte, lauerten einige Jäger darauf, dass ihnen das ihres Verstecks beraubte Wild direkt vor die Flinte lief. Jäger sind mir immer nicht geheuer und ich machte mich schnell aus dem Staub.

Wieder ging es ca. sieben Kilometer über einen grasbewachsen Feldweg. Dieses Mal war er allerdings schön feucht und weich und nicht ausgedorrt und knüppelhart wie im Mai. Teilweise stand zwar das Gras etwas hoch und es nervten einige Disteln (die nicht immer so gut sichtbar waren wie auf den Bildern), aber das war es auch schon an Ungemach auf diesem sehr geschmeidigen Lauf.

Nach exakt 20,1 km stand ich bei Schwiegermuttern vor dem Haus. Damit bin ich eigentlich nur 100 m mehr barfuß gelaufen als im Mai, aber eben halt das erste Mal die ganze Strecke und nur das zählt! 😎 Aufgrund dieser Heldentat war der Kuchen natürlich mehr als verdient 😛

Im Hintergrund meine allerbeste Schwiegermama!

Aufsatz über den Aufsatz

Oliver hatte vor einigen Wochen einmal ein kurzes Video veröffentlich, in dem man sich wunderbar seinen sauberen Laufstil anschauen konnte. Leider finde ich das auf seiner Seite gerade irgendwie nicht wieder, sonst hätte ich es gerne direkt verlinkt. Seinerzeit kam mir die Idee auch noch einmal via Video zu schauen, wie es denn mit meinem Laufen so aussieht und habe mich mal selber „gedreht“. Allerdings kam dann leider erst einmal eine Zeit, in der ich andere Sorgen und das Bloggen für ein paar Wochen eingestellt hatte. So fiel die Idee hintenrunter und sie kam mir erst jetzt wieder ins Gedächtnis.

„Früher“, also vor noch nicht einmal vier Jahren, bin ich ja noch ganz in „normalen“ Laufschuhen über die Ferse gerannt. Eine Umstellung auf minimales Laufen und des Laufstils kam mir noch nicht ernsthaft in den Sinn und die gut gedämpften Laufschuhe gaben einem ja auch keinerlei Rückmeldung über den Fußaufsatz.

So sah er damals noch aus, mein Laufstil:

Warum ich nach schon über einem Jahrzehnt Rennerei meinte an meinem Laufstil etwas ändern zu müssen, waren die immer wieder auftretenden Fersenprobleme, von denen ich vermutete, dass sie durch das über die Ferse abrollen ausgelöst wurden. Darüber hinaus gab mir meine Hüfte immer zu verstehen, wenn die Dämpfung meiner Treter runtergeritten und am Ende war. Angefixt durch das minimaliste Laufen von Oliver und Christian, wollte ich auch auf diesem Wege meinen Laufstil umstellen, das Barfußlaufen kam mir dabei anfänglich gar nicht in den Sinn.

Das Barfußlaufen war eigentlich nur als Umstiegshilfe auf den neuen Laufstil hin zum Vor- bzw. Mittelfuß gedacht, weil ein direkteres Gefühl für den Untergrund kann man nicht haben und barfuß auf Asphalt mit der Ferse abzurollen, schließt sich einfach von selbst aus. Lange Rede kurzer Sinn, welche Entwicklung das Ganze genommen hat, trete ich hier ja ausgesprochen reichlich breit. Das ich mich dabei nicht zum reinen Vorfußläufer entwickelt habe, sieht man an den kompletten Fußabdrücken, wenn ich mal mit nassen Füßen über trockenen Asphalt laufe.

Verschiedentlich habe ich gelesen, dass es beim Barfußlaufen auch genauso sein soll. Am besten hat mir einmal eine Formulierung gefallen, dass die Ferse sacht den Boden küsst, und so küssen meine Fersen nun bei jedem Lauf tausendfach den Boden, dass Papst Johannes Paul II nur neidisch werden könnte, so er denn noch leben würde 😆

Nun aber endlich zu dem, was ich hier eigentlich loswerden wollte, das narzisstische Bildmaterial eines inzwischen mehrheitlich barfuß laufenden Deichläufers 😛 Grundsätzlich scheint mein Laufstil auch halbwegs okay zu sein, von einem leichten Auf- und Abwärtspendeln vielleicht einmal abgesehen, und ich bin einigermaßen zufrieden.

Den Fußaufsatz auch noch einmal in Nahaufnahme:

Was sich leider nicht erfüllt hat, ist die Hoffnung, dass meine Fersenprobleme verschwinden. Wie erst jüngst wieder geschehen, macht die ein oder andere von ihnen doch immer mal wieder Probleme. Damit werde ich also wohl weiterhin leben müssen. Die Hüfte hat sich allerdings in den letzten knapp drei Jahren nicht einmal mehr gemeldet, so dass ich vermute, dass mein geänderter Bewegungsablauf, zu dem ja auch kürzere Schritte und ein Beinaufsatz unter und nicht mehr vor dem Körper gehören, doch insgesamt schonender ist. Seit der Umstellung haben sich auch meine Laufumfänge etwas erhöht und ich kann in dem Stil schneller laufen als früher, so ich denn wollte. Auch wenn es mir nach wie vor nicht gelingt komplett verletzungsfrei unterwegs zu sein, brauche ich auf der anderen Seite im Laufalltag weniger Regenerationszeit.

Es ist also auch ohne Schuhe bzw. dem sparsamsten Einsatz von Fußschutz nicht alles Gold was glänzt, aber ich bin mit meinem Umstieg trotzdem mehr als zufrieden und der Laufspaß hat insgesamt noch einmal zugenommen. Spreche ich deshalb eine Empfehlung für das „Natueral Running“ aus? Nein, dass werde ich nach wie vor nicht tun. Zu unterschiedlich sind die Läufer und jeder soll nach seiner Facon selig werden.

Deshalb einfach nur:

Keep on running!

Wenn das Normale zum Besonderen wird

Gedankengänge und Erlebnisse:

Samstag, 03.10., 16:00 Uhr: Nach der Teatime bei Muttern könnte ich eigentlich noch laufen gehen. Wie wäre es mit der 14 km-Standardrunde? Hmmmm, schon lange nicht mehr so weit gelaufen.

Samstag, 03.10., 17:00 Uhr, Vier Tassen Tee getrunken, zwei Stücke Pflaumenkuchen intus: Zieh das Radshirt an, dann kannst Du die Sandalen hinten in die Taschen stecken und nach Bedarf anziehen…. Nein, nimm den Laufrucksack, da passen Sandalen, das Smartphone und der leichte Windbreaker rein, dann bist Du auch für den angekündigten Regen gewappnet.

Samstag, 03.10., 17:15 Uhr: Ich starte und plane gleich meine Strecke um. Lauf durch Bornhorst, den Radweg entlang der Hauptstraße, dann sparst Du Dir die rollsplittversaute Strecke und somit die Sandalen. Gesagt, getan. Drei Kilometer später biege ich auf die schmale Strecke Richtung Großer Bornhorster See ab, mir folgen etliche Autos, ausrechnet hier, wo der Asphalt so schlecht ist und das Barfußlaufen volle Konzentration braucht. Ein Unfall auf der Landstraße führt zu diesem hohen Verkehrsaufkommen auf meiner Laufstrecke, da bin ich froh, dass ich nach ein paar Hundert Metern zwischen Haupt- und Umleitungsstrecke noch eine Alternative genau in der Mitte laufen kann.

Wenig später sprinte ich kurz über die Landstraße, da der parallele Radweg erneuert wird, um auf meinen Lieblingsweg durch die Bornhorster Wiesen abbiegen zu können. Es läuft, ich bin happy. Das Tempo sogar einen Hauch flotter als in all den letzten Wochen und Monaten und ich heimse noch eine anerkennende Bemerkung für mein Barfußlaufen ein.

Wenig später hält mir einer von zwei jungen Männer bei dem Parkplatz die Pforte neben dem Gatter auf. Auf meinen Dank kommt ein “ Das kostet aber einen“ (die beiden haben jeweils eine Bierdose in der Hand, sind aber super freundlich), ich erwidere, dass ich beim nächsten Mal etwas für die beiden dabei haben werden. Es läuft, ich freue mich über die Begegnungen und fühle mich großartig.

Weiter geht es entlang der Hunte, anschließend die Treppe hoch zur Huntebrücke und die Rampe runter. Unten angekommen biege ich statt nach links nach rechts ab, so umgehe ich erneut die Rollsplittstrecke und laufe erneut den Radweg entlang der Hauptstraße durch Bornhorst, biege ab nach Ohmstede, die Sandalen bleiben die ganze Zeit im Rucksack. Es läuft!

Ca. 19:00 Uhr, es beginnt zu regenen. Ich komme wieder zuhause an und kühle noch etwas vor der Haustür ab, da kommen meine Nachbarin und mein Nachbar mit Hund vorbei. Mein Nachbar ist vor kurzem angefangen zu laufen, er staunt immer noch über meine Barfußlauferei und es folgt ein nettes Lauf-Gespräch im Regen.

Ich bin 15,2 km gelaufen. Das letzte Mal, dass ich weiter gelaufen bin, war am 16.05. !!! Hammer! Eine Distanz, die für mich absolut normal war, wird 4 1/2 Monate später zu etwas ganz besonderen. Und es war sooooo mega und absolut geil!

Merke: Man sollte nichts für selbstverständlich erachten. Das was lange normal war, kann plötzlich etwas ganz Besonderes und ein absolutes Highlight sein. Natürlich hoffe ich, dass dieses Highlight und auch noch etwas mehr wieder Normalität wird, wenn das passiert werde ich mir dessen hoffentlich mit noch etwas mehr Dankbarkeit bewußt sein!

Die ersten Drei

Am Sonntag war nach drei Wochen Schluß mit Urlaub und am Sonntag kam ich auch erst wieder aus Berlin zurück nach Oldenburg. Nach dem der Barfußbloggertreffgeocachingmotivations- eingewöhnungslauf ganz gut gelaufen war, bin ich gleich am Montag auf meine erste Heimatrunde gestartet. Nachschauen, ob die Hunte nach da ist. Sie war es, dafür zeigte sich das Wetter sehr herbstlich und meine uralte gelbe Allwetterjacke durfte gleich wieder in die wer weiß wievielte Saison starten. Davon abgesehen, dass jetzt auch in Oldenburg überall diese blöden E-Roller rumstehen, von denen offensichtlich auch einer an der Hunte ausgesetzt wurde, war der Lauf schön, entspannt und locker. Das der Puls immer noch etwas zu hoch lag, konnte ich beim Laufen überhaupt nicht spüren. (10,4 km)

Mittwoch brachte ich nach Feierabend mein Auto in die Inspektion und lief von der Werkstatt nachhause. Diesmal zeigte sich feinstes, warmes Wetterchen und die schon tiefstehende Sonne tauchte alles in ein bezauberndes Licht. Die Strecke führte am Tweelbäker und Blankenburger See vorbei und dann weiter über die Huntebrücke nachhause. Im Blankenburger See testete ich noch kurz die Wassertemperatur an, die noch in einem sehr angenehmen Bereich liegt. Wieder ein runder Lauf, allerdings erneut mit einem nochmals etwas höherem Puls als am Montag. (10,3 km)

Bevor es am heutigen Tag fast den gleichen Weg retour ging, um meine Karosse wieder abzuholen, bin ich morgens in aller Herrgottsfrühe bei knapp 12 °C die fünf Kilometer barfuß zur Arbeit geradelt. Das war soooooooo herrlich! Ob das wohl jemand nachvollziehen kann? 🙄 😆

Auf dem Weg zur Werkstatt trug ich allerdings, wie gestern auch schon, Sandalen, weil die Wege überwiegend nicht barfußtauglich sind. Obwohl diese Werkstattpendelläufe eigentlich reine Zweckläufe sind, bin ich da insgesamt auf einer wirklich schönen Strecke abseits jeglicher Hauptverkehrsrouten unterwegs. Dabei mußte ich heute antesten, ob der Tweelbäker See genauso warm ist wie der Blankburger See. Ist er! 😀 (10,0 km)

An der Werkstatt angekommen wartete mein treues Gefährt schon. Brav war der Kleine in den letzten 14 Monaten, bis auf Öl- und Filterwechsel nichts gewesen und das wo er doch in den letzten Monaten die Fahrten mit der Deutschen Bahn noch Berlin ersetzten mußte. Immerhin jedesmal 900 km hin und zurück. Langstrecke scheint ihm gut zu tun 😎

Zurück ging es aber erst nach einer Tasse Cappuccino und einem Schnack mit den Meistern. Weit über 10 Jahre bin ich Kunde in dieser am äußersten Rande Oldenburgs liegenden Werkstatt. Man kennt sich und ich fühle mich dort gut aufgehoben.

Auf dem heutigen letzten der drei ersten Läufe in heimatlichen Gefilden war dann auch der Puls erstmalig wieder im Normalbereich. Die Achillessehne schwieg auf allen Läufen und die Ferse sendet nur ganz dezente Signale. So hege ich leise Hoffnung nun einen schönen (Lauf-)Herbst genießen zu können. Wäre ja nicht schlecht und würde Körper und Gemüt sicher mehr als gut tun.

Motivation

Sylt ist Geschichte. Trotz corona- und gesundheitlich bedingter Einschränkungen war es sehr schön. Leider war ich eigentlich fast die ganzen 14 Tage dort etwas kränklich, so dass sich das Laufen auf lediglich zwei Läufe gleich zu Beginn beschränkte.

Zwar geht es mir inzwischen wieder gut und auch der Ruhepuls, der in den letzten Wochen teils exorbitant hoch gewesen ist, zeigt jetzt schon gelegentlich wieder Werte in den 40iger an, aber die Motivation war irgendwie restlos im Keller.

Montag fuhr ich dann weiter um noch einige Tage in Berlin zu verbringen und auch hier genoß ich die wunderbaren Spätsommertage lieber relaxend als laufend. Bis mich am Dienstag eine E-Mail erreichte. Forbi, ein im Norden Berlins lebender Blogbekannter über meinen Barfuß-Blog fragte an, wann ich das nächste Mal in Berlin bin. Er würde gerne geocachend eine Runde über das Tempelhofer Feld drehen. Tja, nun bin ich ja schon da und ruckzuck sind wir gestern gemeinsam losgetrabt um die von Forbi anvisierten Geocaching-Punkte zu suchen.

Ich hatte bis dato von Geocaching keinerlei Ahnung und bin einfach mal mitgetrabt. Das man dazu sogar auf Bäume klettern muß um an das Objekt der Begierde zu kommen, war mir erstrecht nicht bekannt und ich war fassungslos als Forbi auf eine Filmdose in einem Baum in fünf bis sechs Meter Höhe wies.

Wir rumpelten einen Müllcontainer heran, damit Forbi an den ersten tragfähigen Ast gelangen konnte und dann wieselte er wie ein Eichhörnchen den Baum hinauf, gelangte an die Filmdose und war wenige Momente später wieder zurück.

Ich stand nur bauklotzestaunend unter dem Baum, wie Forbi da barfuß durch den Baum wuselte, hab ich doch schon Höhenangst, wenn ich nur auf einen Stuhl steige 😀

Darum war ich auch nicht unfroh, als er wohlbehalten wieder unten angekommen war 😀

Das nächste Geocaching-Versteck befand sich erfreulicher Weise auf nur 1,80 m Höhe. Kaum waren von Forbi die entsprechenden Notizen gemacht, wurden wir von einem Läufer angesprochen, der sehr an unsere Barfußlauferei interessiert war. Bestimmt 10 min unterhielten wir uns mit ihm und in der Zeit lief noch ein anderer Läufer in Barfußlaufsandalen an uns vorbei.

Nach Ende des Gesprächs umkurvten wir noch das Tempelhofer Feld in der inzwischen recht weit vorgeschrittenen Dämmerung.

Auf dem Rückweg durchquerten wir einen schon recht dunklen Park, Forbi leuchtete mit seinem Smartphone und fischte fast nebenbei noch ein drittes Geocaching-Ziel ab.

Dann war es das, nach 7,5 km auf meiner Garmin und 8,4 km nach Forbis Aufzeichnungen beendeten wir den Lauf. Für mich war die Anfrage von Forbi eine gute Motivation wieder loszulaufen und Länge und Pausen paßten sehr gut für einen ersten Neustart.

Da waren zur Feier des Laufs und der erreichten drei von vier Geocoaching-Zielen Pizza und Bier mehr als redlich verdient 😀

Das war ein coole Sache und ich freue mich sehr Forbi persönlich kennengelernt zu haben.

Ein Scheißthema

Ich kann Euch dieses Thema leider nicht ersparen, dafür ist es bei mir augenblicklich zu präsent. In diesem Beitrag hatte ich es auch schon kurz angedeutet. Wenn ich zur Zeit meine immergleichen Standardrunden drehe, werde ich jedes Mal damit konfroniert und muß sehen wie ich damit klar, bzw. dadurch komme. Es ist wirklich nicht einfach. Zu guter Letzt ist dieses Thema auch noch wirklich delikat, im wahrsten Sinne des Wortes. Mir muß beim Laufen aber auch wirklich immer der letzte Scheiß passieren 😦 Und zwar dieser hier 😆 :

Noch netter wird die Geschichte bei Regen:

Da können die Viecher noch so treudoof gucken, dass ist einfach kein Benehmen, is das nämlich nicht :-/

Da lob ich mir doch einen schönen grasbewachsenen Weg, der ist zwar auch nicht ganz ohne … Schafsgeschiss, aber das bisschen spielt keine große Rolle 😛 Kuhfladen waren allerdings keine zu befürchten, da die Hübschen auf der Weide waren 🙂

Aber trotz dieses Scheißthemas, es scheint langsam wieder aufwärts zu gehen 😎